Haha, da hatte ich ja gedacht, nachdem die Kairo-Stresswoche vorbei ist, würde es ruhiger. Wurde es zwar irgendwie auch, aber andererseits halt trotzdem viele Termine und sehr frühe Starts und überhaupt. Zumindest so zu Beginn der Woche.
Am Montag wieder ein früher Kurs, aber immerhin, hurra: Internet tut wieder klaglos, deshalb konnte ich den Tag im Home Office verbringen. Morgens schnelles Müsli, viel Tee (ziemlich müde und leicht kopfwehig am Morgen – ziemlich häufig momentan leider), ab kurz vor acht war ich am Rechner. Ohne Dusche, nur mit Katzenwäsche und im gerade so-okay-business casual Hoodie. Hihi. Ein ganz guter Vormittag mit durchgehend Unterricht bis elf und einer anschließenden Beratung, also Termine bis durchgehend zwölf. Klappte alles gut, die Leute waren nett und gut drauf. Nur die Katzen nervten ein bisschen, weil sie jede fünf-Minuten-Klo-geh-Pause dazu nutzten, um mir am Knie zu kleben und zu betteln. Und das bei vollen Futterschüsseln (sie fressen beide gerade wieder sehr mäkelig, keine Ahnung, was da der Grund ist. Vermutlich Futter von den Nachbarn oder so).
Um eins etwas längere Mittagspause mit zweiter Hälfte überbackenem Chili (das ist so eine schöne Idee, das Chili nach dem Anköcheln einfach in zwei Auflaufformen zu packen, ordentlich Käsesauce drüberzuhäufen und das dann eine halbe Stunde in den Ofen zu stecken. Kostet zwar ein bisschen mehr Zeit, aber macht geschmacklich einen riesigen Unterschied), dazu Leserunde mit neuem Buch. Und einmal in die Waschküche, ich hatte nämlich morgens eine zweite Maschine Wäsche gestartet und konnte sie jetzt unten aufhängen (Dachterrasse ging nicht, die Sonne schaute zwar immer wieder mal zwischen den Wolken hervor, aber insgesamt war es viel zu unbeständig). Bei der Gelegenheit natürlich ungefähr acht Mal unmotiviert die verschiedenen Lichtschalter unten an- und ausmachen und mich darüber freuen, dass das Licht unten jetzt so schön funktioniert und die Schalter neu sind und außerdem so hübsch gestrichten und so.
Den Nachmittag über dann ein bisschen Korrektur und viel, viel administratives Zeug. Ich arbeite gerade Sachen von den hinteren Plätzen der Erlediliste ab (endlich), und das ist sehr angenehm. Um sechs noch ein Unterricht bis sieben, der auch prima lief (im Vergleich zum letzten Termin, wo die Stimmung am Ende eher ein bisschen frustriert war), und dann schloss ich den Arbeitstag ganz zufrieden ab. Zwar nicht direkt Minusstunden gemacht, aber nun ja.
Der Liebste war daheim und fühlte sich etwas besser (er hatte am Sonntag doofe Bauchschmerzen gehabt). Er übernahm deshalb das Kochen, während ich eine dritte Maschine Wäsche aufhängte, und kurz darauf hatten wir Nudeln mit einer einfachen, aber sehr guten Linsen-Tomatensauce. Der Abend bestand aus zwei Folgen Manifest zur Unterhaltung, und irgendwie war der Tag zwar vollgepackt gewesen, aber auch ganz angenehm. Halt keine doofen Querschüsse und technischen Hakeligkeiten und so bei der Arbeit, das ist ja schon viel wert.
Am Dienstag früher Start, wir hatten eine Prüfung vor Ort. Ich nahm das Frühstücksmüsli deshalb mit und war um kurz nach acht schon im Büro. Dort konnte ich erst einmal ein bisschen ruhiger starten: Eine Kollegin hatte für die Prüfung schon das Meiste am Montag vorbereitet, die zweite Kollegin war für die Vormittagsaufsicht da, ich half also nur noch so ein bisschen mit und konnte ansonsten meine Mailbox durchgehen und administrative Sachen erledigen. Das war richtig gut, ich kam schön voran, und als ich um eins in die Mittagspause ging, war ich auf einem recht guten Stand. Mittagspause übrigens mit zweiter Hälfte Nudeln und danach ein paar EXTREM leckeren ägyptischen Süßigkeiten, so im Baklava-Stil mit vielen Nüssen und blättrigem Teig und nicht so wahnsinnig süß (vergleichbar mit syrischen Baklava), die der Kollege aus Kairo mitgebracht hatte. Süßkram next level, kann ich da nur sagen.
Am Nachmittag nahm ich mit einer Kollegin zusammen als Prüferin die mündliche Prüfung ab. Das war richtig schön: Alles offline, alles ohne irgendwelchen Internet- oder Technikstress, man konnte mit den Leuten richtig interagieren, die Zusammenarbeit klappte prima… machte richtig Spaß. Um kurz vor vier waren wir fertig, noch ein bisschen Nachbesprechung, dann warf ich einen letzten Blick in meine Mails, und um kurz vor fünf ging ich nach Hause. Ich hatte zwar noch Abendtermine, aber die waren online, und es gab nicht wirklich einen Grund, die vom Büro aus zu machen.
Von kurz nach fünf bis sieben daheim am Rechner, ein Beratungstermin und ein Unterricht (diese spezifische Runde Abend-Einzelunterricht neigt sich bald dem Ende zu, und ich bin echt sehr froh drüber – so nett ich die Person finde und so, aber so viele Abendtermine zu haben ist einfach doof. Vor allem wenn ich um acht anfange). Der Liebste war währenddessen heimgekommen und ich hörte ihn draußen mit Heckenschere und Elektrosense durch den Garten gehen und den Dschungel bekämpfen. Natürlich vogelfreundlich, aber so, dass man am Ende den Gehweg und den Kohleweg wieder einigermaßen begehen konnte.
(Apropos Tiere: keine Ameisen mehr im Schlafzimmer.)
Danach gemeinsames Kochen. Um kurz nach acht hatten wir einen großen Topf voll mit etwas, das sich „Schmorgurkenpott“ nannte (ein Ox-Rezept) und aus einer Salatgurke, Tomaten, Borlottibohnen, Sojaschnetzel, Gemüsebrühe und jeder Menge Gewürzen bestand. War einfach und extrem lecker. Für mich danach kein Nachtisch mehr (der Liebste aß die restlichen Haferkekse), stattdessen erlaubte ich mir trotz Dienstag zur neuesten Feuer und Flamme-Folge einen Fingerbreit schottischen Single Malt, in diesem Fall den NcNean Organic. Was für ein feines Aroma nach Trockenfrüchten, Vanille und Blumenwiese. Sehr guter Tagesabschluss.