Mehr oder weniger durchgeschlafen, erstaunlich. Mit Weckerlicht und schnurrendem Magi aufgewacht. Draußen regnete es und der Himmel zeigte ein merkwürdiges altrosafarbenes Licht. Irgendwie doofe Laune, was unter anderem dem vollgepackten Tag geschuldet war und der Tatsache, dass die Dinge nicht so zusammenliefen, wie ich es gern hätte. Und so der Gesamtstimmung, also global gesehen. Ich versorgte die Kater (die mit dem Futter auch nur so halb zufrieden waren, der Nasenkater hatte die Überreste einer Maus ins Haus geschleppt, war also offensichtlich wieder zur Selbstversorgung übergegangen), kleine Aufräumrunde durchs Haus, Tee. Übliche Morgenroutine, während ich versuchte, meine Motivation für den Tag zu finden.
Zum Frühstück Erdnussbutterbrot, schneller Blick in Zeitung und Internet, dann ging der Liebste aus dem Haus und ich rollte die Yogamatte zum Mittwochskurs im Schlafzimmer aus. Empfindlich kühl, im Übrigen, sodass ich nach kurzem Lüften die Fenster zuließ. Und während des Kurses fing es auch noch dauerhaft zu regnen an (der Morgenregen hatte um sieben aufgehört und das Handy hatte eigentlich einen trockenen Vormittag versprochen, aber sich mal wieder vertan – die Wetterapp wird zunehmend unzuverlässiger), was das melancholische Herbstgefühl verstärkte. Nichtsdestotrotz sehr guter Yogakurs – wir waren nur sehr wenige, aber das tat dem Üben keinen Abbruch, und ich fühlte mich angenehm durchbewegt danach.
Aufräumrunde, Dusche, ich schaute nach den Katern, die ihr zweites Frühstück wollten, ab zehn war ich am Home Office-Schreibtisch. Der Vormittag verging ausgesprochen schnell mit viel administrativem Zeugs. Von meinen drei Beratungsterminen erreichte mich einer mit einer Absage bzw. Bitte um Verschiebung, was mir sehr recht war, hatte ich so doch eine halbe Stunde mehr Zeit für Mails und Zeugs, der zweite war nicht bestätigt worden und damit hinfällig, der dritte fand statt und war erfolgreich. Nachbereitung, viel Kommunikation mit Kolleg:innen, dann war es eins und höchste Zeit für die Mittagspause.
Während des Vormittags hatte es mehrfach an der Tür geklingelt (ich würde eigentlich „nervig“ schreiben, denn das war mein spontanes Gefühl, aber ich bin ja froh, dass die diversen Lieferfahrer kurz Bescheid sagen, bevor sie – durch Abstellgenehmigung erlaubterweise – Pakete und Biokisten und Zeugs vor die Tür stellen). Ich räumte also erst einmal Sendungen nach innen und die Gemüsekiste aus und wusch dann einen wirklich riesigen (und sehr schlammigen, man merkte das Regenwetter die letzten Tage) Salatkopf, während die restliche Minestrone zum Mittagessen heiß wurde. Dann also Suppe, Küchen-Aufräumrunde, ich startete die Spülmaschine und machte mich für den Nachmittag auf den Weg ins Büro.
Dort war es relativ voll und einigermaßen hektisch wegen vieler Dialoge und Fragen und „hast du mal kurz ne Minute…?“. Dazu noch Telefon (wenigstens nur gelegentlich) und Mails, ich hatte gut zu tun. Kam aber auch gut voran, am Ende sahen die Inbox und meine Erlediliste ganz manierlich aus und ich war zufrieden. Noch eine Stunde Unterricht vor Ort, mit dem ich auch ganz zufrieden war (obwohl es ein etwas spezieller Kandidat ist, zwar sehr nett, aber auch in einer merkwürdigen Mischung aus aufgeregt und aufgekratzt anstrengend), und dann war es sieben und ich machte mich auf den Heimweg. Glücklicherweise im Trockenen, wenn es auch den ganzen Tag immer wieder geregnet hatte.
Gleichzeitige Ankunft daheim mit dem Liebsten, die Kater warteten schon und wurden erst einmal versorgt. Dann ein bisschen Diskussion, wer sich um Haushaltszeugs kümmern würde (schneller Einkauf und Kochen), schließlich machten wir es gemeinsam: Zuerst in den Supermarkt nebenan für Blumenkohl (den es in der Biokiste noch nicht zu bestellen gab) und ein bisschen Zeugs, dann der Kochdurchgang – wobei der Liebste da federführend war und ich nur zuarbeitete. Es wurden zwei Salate: einmal ein Salat komplett vom Ofenblech mit Blumenkohlröschen, Kichererbsen und Pilzen, mit etwas Quinoa vermengt und einem Joghurtdressing, und dann (vorneweg, während der Gemüsesalat im Ofen röstete) eine große Schüssel vom mittags gewaschenen Blattsalat. Gutes Essen, wenn auch der Blumenkohlsalat ein bisschen „matschig“ schmeckte, vermutlich durch den Quinoa (der war im Rezept auch als optionale Beilage vermerkt, das nächste Mal lassen wir ihn weg).
Abendunterhaltung: Es war ja fußballfrei, und zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass die neue Feuer&Flamme-Staffel wohl auf nur sechs Folgen ausgelegt ist (würde Sinn machen, die anderen hatten auch nur sechs) und wir damit schon wieder durch sind. Dazu sprach sich der Liebste vehement (und für mich völlig unverständlich) gegen weiteres Blaulichtporno aus. Wir klickten also ein bisschen durch Netflix, ich schielte schon nach meinem Buch, da wurde uns die zweite Staffel Star Trek Prodigy vorgeschlagen: perfekter Ausklang eines eher trüben Tages. Raumschiffe, Admiral Janeway und Zeichentrick, what’s not to love.