In der Nacht herrschten im Schlafzimmer erstaunlich angenehme Temperaturen, ich schlief deshalb zwar nicht ohne Unterbrechungen, aber doch ganz gut. Ich wachte um halb sechs auf, blieb aber noch bis kurz vor dem Wecker liegen und fühlte mich einigermaßen erholt. Nur mein Hals tat etwas weh, das war irritierend. Außerdem komisch: Beim Aufstehen war der Kater nicht da. Ich schaute im Garten nach ihm: Er lag auf der Decke auf dem Hasenstall, wollte aber nicht reinkommen. Merkwürdig.
Zum Frühstück machte der Liebste uns einen Smoothie mit Petersilie und Banane, nach einer schnellen Dusche war ich ab neun am Schreibtisch. Ich fühlte mich ziemlich zerschlagen und hatte das Gefühl, dass mir sämtliche Muskeln im Körper weh taten. Außerdem war ich ziemlich im Stimmungstief und überhaupt nicht motiviert zu arbeiten (das nun nicht so ungewöhnlich für einen Montag). In meinen Mails entdeckte ich als erstes eine Absage für meinen Einzelunterricht um zehn Uhr und eine zweite Absage für den Unterricht am Mittwochnachmittag. Das war mir sehr recht, so konnte ich in Ruhe meine Mails bearbeiten und war nicht gleich unter Strom.
Leider gingen die Halsschmerzen und das Schlappheitsgefühl nicht weg und ich hatte das Gefühl, als sei mein linker Lymphknoten verdickt (er tat auch weh). Ich nahm mir also eine Taschenlampe und leuchtete einmal in den Hals: Die linke Mandel war geschwollen und weiß belegt. Ich ging erst einmal in den Realitätsverweigerungs-Modus, denn schließlich war ich die letzten Tage kaum draußen gewesen und hatte deshalb doch keine Möglichkeit gehabt, mir irgendetwas einzufangen…? Und außerdem wollte ich einfach keine Halsentzündung haben, so.
Ich ging also zurück an den Schreibtisch, schrieb einige organisatorische E-Mails zu den kommenden Prüfungen, machte einen Besprechungstermin aus und hatte dann bis zwölf eine Beratung. Die ging noch ganz gut, aber danach war ich wirklich sehr kaputt und legte mich aufs Sofa. Der Liebste machte uns die zweite Portion Lasagne heiß, dazu einen anschließenden Espresso – Schokolade wollte ich keine.
Den Kater hatten wir im Lauf des Vormittags einmal ins Haus gelockt, er hatte aber nicht fressen wollen, was mich gleich beunruhigte (der Liebste war eher der Meinung, dass er irgendwo anders etwas zu fressen gefunden hatte – entweder bei den Nachbarn etwas abgestaubt oder er hatte eine Maus gefangen). Mittags ging ich dann noch mal in den Garten, konnte ihn aber gar nicht sehen, das trug auch nicht gerade zur Entspannung bei. Der Liebste fand ihn dann eine Stunde später unter unserem alten Ziegenstall im Schatten liegend, wo er gern eine Katzenwurst aus der Hand nahm, aber nicht mit ins Haus wollte. Wahrscheinlich war es ihm einfach zu warm.
Ab halb drei hatte ich eine Besprechung mit meiner Kollegin, die letzte Woche krank gewesen war und deren Arbeitsbereich (und teilweise auch Unterricht) ich übernommen hatte. Beim Sprechen merkte ich schon, dass mich das sehr anstrengte, sowohl was die Stimme anging als auch von der Energie her. Also nach der Besprechung wieder zurück aufs Sofa. Die Gliederschmerzen waren etwas stärker geworden, ich holte mir das Fieberthermometer: Leicht erhöhte Temperatur, super. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich schlecht gelaunt auf dem Sofa. Gegen halb sechs ging ich noch einmal für eine Stunde an den Rechner, um den nächsten Unterricht vorzubereiten und nach meinen letzten Mails zu schauen. Ansonsten bewegte ich mich vom Sofa nicht mehr weg.
Der Liebste kümmerte sich um das Abendessen (angebratener Seitan mit Pilzen in einer cremigen Sauce, dazu Salzkartoffeln und ein Blattsalat) und redete mit dem Kater, der am Abend doch einmal bei uns vorbeischaute und etwas Trockenfutter fraß, außerdem machte er die Wäsche. Das Putzen verschoben wir noch einmal.
Ein Dessert nach dem Essen wollte ich nicht, aber da wir das neueste Quatschnasen-Video ansahen und dort veganes Eis getestet wurde, hatte der Liebste Lust auf Eis – und wir hatten noch einen halben Becher Schoko-Haselnuss von Alnatura im Gefrierfach (sehr gutes Eis). Der Liebste erbarmte sich und machte den kompletten Becher leer. Ich traf stattdessen die Entscheidung, meine Halsentzündung tatsächlich als solche ernst zu nehmen, nachdem bei der Taschenlampenkontrolle die Mandel noch weiter angeschwollen war (immerhin hatte ich nicht richtig Fieber, nur leicht erhöhte Temperatur). Mein Hausarzt hatte mir letztes Jahr, als ich mehrfach Angina gehabt hatte, prophylaktisch Antibiotika mitgegeben, damit ich beim nächsten Aufflammen gleich dagegen arbeiten kann. Ich nahm also eine Tablette, in der Hoffnung, dass ich nicht wieder zwei Wochen flach liege. Die Antibiotika müssen insgesamt eine Woche genommen werden, hoffentlich ist es dann auch wirklich durch. Doofe Bakterien.