Puh, das Aufstehen war am Morgen dann doch ein bisschen anstrengend. Und das, obwohl ich vor dem Piepsen und mit dem Weckerlicht aufwachte (zweimal Snoozen war trotzdem nötig). In der Nacht hatte es ordentlich geregnet, der Garten war regennass und es war kühl, zwei Katzen warteten und wurden vom Liebsten versorgt: Der Tagesstart war, von der Müdigkeit mal abgesehen, eigentlich ganz okay. Trotzdem stand ich mit gemischten Gefühlen auf und mit dem festen Vorsatz (harhar), es in der Arbeit nicht mehr so weit kommen zu lassen, dass ich völlig überlastet in den Urlaub hinke. Und vielleicht jetzt im August sogar mal ein paar Minusstunden mache. Das wäre doch mal ein revolutionäres Konzept.
Spoiler: Klappte an dem Tag schon mal nicht.
Zuerst einmal Müsli zum Frühstück (mit Joghurt und Banane, und mit unserem eigenen Zeugs, also ganz anders schmeckend als im Urlaub), ein Blick in die Zeitung, dann ging der Liebste aus dem Haus und ich unter die Dusche (WARM und nur unser eigener Dreck, auch mal schön – wobei man ja sagen muss, dass unsere Mitbewohner im Ferienhaus alle ausgesprochen manierlich und sorgfältig waren) und um zehn vor neun fuhr ich zur Arbeit. Ich fuhr, denn, tata: Ich nahm das Fahrrad. So sehr ungeübt im morgendlichen Radfahren, dass ich prompt meinen Helm vergaß. (Der muss sowieso dringend ersetzt werden, er ist schon uralt und das Polster löst sich langsam auf.)
Erster Tag nach dem Urlaub, und auch wenn sich mehr oder weniger alle Kolleg:innen jetzt erst verabschieden oder gerade schon weg sind (stimmt nicht: zwei waren den ersten Tag auch wieder da), war die Mailbox und der Chatspeicher trotzdem voll. Ich hatte mir die erste Stunde des Tages fürs Sichten und Sortieren vorgenommen. Aber dann kam natürlich erst der Chef vorbeigelatscht und musste ein paar wichtige Sachen besprechen, dann seine Stellvertreterin, auf ein paar Anfragen musste ich gleich reagieren, und dann hatte noch eine Kollegin einen wichtigen Meetingwunsch, den ich am Vormittag auch noch reinpackte. Dazu noch eine blitzschnelle Unterrichtsvorbereitung für den Nachmittag, und damit war es dann halb zwei, bis ich auf einem okay-en Stand war und Mittagspause machen konnte (allein, mit restlicher Lasagne).
Den Nachmittag über dann Vorbereitung für die kommende Prüfung, ein paar wichtige Mails und eine Stunde Unterricht (bei mir etwas im Suppenloch, was nicht unbedingt meine Performance steigert, aber es wird trotzdem okay gewesen sein). Für die kommende Prüfung brauchen wir Computer, ich baute also mit dem Kollegen zusammen alles auf. Und wie das so ist: Eigentlich hätten wir nach anderthalb Stunden fertig sein sollen, aber es zog sich dann doch bis halb sieben. Hier ein Update, da ein paar Einstellungen, die nicht stimmten, dann hatten wir neue Kopfhörer, die wir alle per Bluetooth verbinden mussten, was ein bisschen Gezerfe war, außerdem fehlte wieder Material (…Computermäuse…) und ich musste auf die Suche gehen… nun ja. Same old.
Um halb sieben waren wir soweit fertig, dass ich meine Sachen packte und heimgehen konnte. (Natürlich nicht so fertig, wie ich am Morgen gedacht hatte, dass ich fertig sein würde – aber egal, egal.) Eigentlich war ich mit dem ersten Tag ganz zufrieden, ich war gleich wieder drin (im Positiven wie im Negativen), aber natürlich war halt auch gleich ein gefühlter Berg wieder da, und das fand ich anstrengend. Dann hatte ich noch eine etwas traurige Nachricht bekommen, die mir auch durch den Kopf ging, und insgesamt war meine Laune so ein bisschen gedämpft. Dass es morgens recht frisch gewesen war und ich deshalb in langer Hose und Dreiviertelshirt zur Arbeit gegangen war, nur um dort am Nachmittag dann schweißgebadet unterwegs zu sein, half dabei auch nicht.
Daheim erst einmal unter die kalte Dusche und nach den Katern schauen (beide nahmen ihr Medikament manierlich, brave Tiere). Der Liebste war schon daheim und fing mit dem Kochen an: Wir hatten eine Rumfort-Minestrone mit Borlottibohnen geplant. Ich warf noch einen Blick ins Internet und schrieb ein paar private Mails, der Liebste ging in den Supermarkt nebenan und holte eine halbe Kiste alkoholfreies Bier, und um acht konnten wir essen (wunderbare Suppe) und dazu ein bisschen quatschen. Schließlich Blaulichtcontent zum Abschalten, und damit waren wir wieder komplett im Alltag.