Unruhige Nacht, teilweise zu warm, teilweise merkwürdige Träume und viele Arbeitsgedanken, nicht untypisch vor dem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub. Als der Lichtwecker anging, lag ich schon eine Weile wach. Nach dem Aufstehen ging ich erst einmal auf die Waage: Zwar immer noch ein paar Kilo mehr als ich eigentlich gern hätte, aber nicht viel, und tatsächlich seit dem letzten Wiegen (irgendwann im… November?) kein Pfund zugenommen, trotz des teilweise recht üppigen Essens über die Weihnachtszeit.
Der Liebste war schon eine ganze Weile auf, als ich runterkam, traf ich auf einen sinusitisgeplagten und inhalierenden Mann. Und auf schlechte Nachrichten aus der Zeitung, genauer gesagt in Österreich, wo die Ultrarechten jetzt erstmalig mit den Nicht-ganz-so-Rechten-aber-schlimm-genug in Koalitionsverhandlungen treten und vermutlich die Regierung bilden werden. Das kann uns hier absolut auch blühen, ich traue der CDU keine fünf Minuten Integrität und „Brandmauer“ zu, unter Merz schon gar nicht. Was für ein Gedankenstart in den Tag.
Es half auch nicht, dass der Liebste gleich morgens in sein Geschäftshandy schaute und knapp 90 Mails vorfand (eigentlich nicht so viel für seine Verhältnisse, viele Kolleg:innen waren im Urlaub) und einen Vor-Ort-Workshop-Termin am Nachmittag, sodass sein geplantes Home Office nur zur Hälfte klappte. Für mich weniger schlimm: Ich hatte am Sonntag schon gesehen, dass es nur wenige Teams-Nachrichten gab, bei den Mails würde es ähnlich sein, und Termine hatte ich mir keine reingelegt (und auch keine reingelegt bekommen, auch bei mir: quasi alle im Urlaub). Und ich hatte sowieso Büro geplant, lang genug daheim gewesen.
Also ein relativ entspannter Start am Morgen. Müsli, Tee, etwas Aufwärmen in der Dusche, dann packte ich meine Sachen und verabschiedete den Liebsten, der seine ersten Termine von daheim aus machen würde, und ging um zwanzig vor neun ins Büro. Man merkte, dass es wärmer geworden war: Die Winterstiefel waren zwar sinnvoll, allein wegen der feuchten Straße, aber dicke Mütze und Wintermantel waren grenzwertig dick. Ich war ganz froh, dass ich nur einen relativ dünnen Pullover darunter angezogen hatte.
Angenehmer erster Bürotag. Neben mir waren einige Kolleg:innen ebenfalls wieder zurück, und den Vormittag verbrachte ich damit, mich mit ihnen abzustimmen und durch meine Mails und Nachrichten durchzugehen. Wie erwartet war das alles sehr überschaubar, bis zum Mittagessen war ich auf dem aktuellen Stand.
Zum Mittagessen restliches Curry, und zwar mit einer großen Gruppe Kolleg:innen gemeinsam, was eher untypisch ist. Aber es waren halt viele da und hatten nach der Weihnachtspause offensichtlich wieder Lust auf etwas Gesellschaft (es hatten ziemlich viele „ruhige Weihnachten daheim“ verbracht, wie wir auch). Die Gruppe war fast ein bisschen zu groß, es wurde beinah etwas schwierig sich zu unterhalten. Trotzdem natürlich nett, und ich machte dadurch automatisch, mit Espresso danach (und einem Schokoberliner, den ein Kollege aus Feier seines Namenstags mitgebracht hatte), länger Pause als normal. Was ja auch keine schlechte Sache ist.
Am Nachmittag hatte ich dann ein längeres, wichtiges Meeting erst mit meiner direkten Abteilungskollegin, dann mit ihr und der Geschäftsleitung. Wir werden in diesem Jahr ein paar Umstellungen haben, mussten also grundsätzlicher über strategische Ausrichtungen und Personalfragen und ähnliches sprechen. Das nahm ungeplant einen Großteil des Nachmittags in Anspruch, war aber wichtig.
Bis sechs dann noch administratives Zeug, Termine, ein bisschen Unterrichtsvorbereitung für den nächsten Tag, ein letzter Kampf mit der Mailbox, weil Outlook plötzlich keine Mails mehr versenden wollte, warum auch immer. Das war eine Stunde länger als gedacht, ich hatte eigentlich Fitness für den Abend geplant. Aber irgendwann am Nachmittag hatte ich blödes Bauchweh bekommen, dann kam auch noch Kopfweh dazu (vermutlich durchs Bauchweh ausgelöst), und ich merkte schnell, dass Fitness keine gute Idee wäre. Stattdessen ging ich um sechs im leichten Nieselregen nach Hause (den ganzen Tag immer wieder Regenschauer und Sonnenphasen, dazu recht stürmisch) und ging einen kleinen Umweg, um ein paar Schritte mehr zu gehen und etwas gegen das Kopfweh zu tun. Das klappte so halb.
Der Liebste war kurz vor mir heimgekommen und ganz guter Dinge (Nebenhöhlen waren noch da, aber im Hintergrund). Gemeinsames Kochen: ein norddeutscher Kartoffelsalat, also mit Mayo, weil wir ein angebrochenes Glas auf der Aufbrauchliste hatten. Es kamen noch ein paar getrocknete Kräuter rein, und dann kochte der Liebste uns zu guter Letzt noch einen Grießpudding mit etwas Orangenöl (die ganze Küche duftete), und mit diesem Essen hatten wir gleich mal vier Sachen von der Liste abgestrichen. Vielleicht kriegen wir das mit den 60% in diesem Monat hin, mal schauen.
Der Grießpudding war allerdings eher für den nächsten Tag. Stattdessen Kartoffelsalat und danach einige Mandarinen als Nachtisch, die dringend gegessen werden mussten. Dazu eine Folge Sherlock, die Nachrichten ließen wir aus, stattdessen noch eine kurze Folge QI, und dann war es kurz vor zehn und wir mit dem ersten Arbeitstag recht zufrieden. Und mein Bauch hatte sich auch beruhigt, mehr oder weniger.