Sehr unruhig geschlafen, kein Wunder, mit Trauer und bevorstehender Reise und allem. Schneller Morgen, der Liebste ging um acht aus dem Haus, ich um kurz nach halb neun. Zum Frühstück zwei Brötchen vom Bahnhofsbäcker (der Viertel-Lieblingsbäcker hatte zu), die ich im Büro mit Rügenwalder Zeugs aß.
Den kompletten Vormittag arbeitete ich meine administrative Erlediliste ab, ein paar wichtige Sachen, bevor ich flog. Ich war den ganzen Tag mehr oder weniger shellshocked, funktionierte mehr oder weniger und fand alles emotional sehr anstrengend. Gleich am Morgen installierte ich mir WhatsApp auf dem Handy: Wollte ich nie, aber meine Meta-Verweigerungshaltung stand zurück hinter der Tatsache, dass es einige Freunde gibt, die halt nur WA benutzen (die Deppen) und ich da in den letzten Jahren ziemlich den Kontakt verloren hatte. Was, ganz aktuell jetzt, sehr blöd war. Nun ja. Also biss ich in den sauren Apfel. (Leichte Unzufriedenheit bei mir darüber, aber es gab einfach Wichtigeres.)
Schnelles Mittagessen mit restlichem Eintopf, ohne Kolleg:innen, was mir nicht unrecht war. Ab kurz nach zwei startete ich dann einen neuen Kurs (Prüfungstraining in Präsenz). Eine kleine Gruppe, und ich war nicht so sicher über die Zusammensetzung und das Niveau und überhaupt (also ob das so gut passen wird), aber ich hatte auch nicht die Konzentration, mich so richtig intensiv drauf einzustellen. Logischerweise war ich souverän genug, den Unterricht gut abzuhalten und die Leute nahmen genug mit (ich mache die Arbeit nicht umsonst schon ein paar Jahre), aber mein Kopf war woanders.
Nach dem Unterricht letzte Nachbereitung und Zeugs, ich war ganz erstaunt, dass ich auf einem guten Stand war und, zumindest was die Arbeit anging, beruhigt fliegen konnte. Ich checkte noch online ein und buchte einen etwas bequemeren Sitzplatz für Hin- und Rückflug (zwar immer noch Economy, aber in der Nähe der Toiletten und ein Sitz am Gang). Ging sehr bequem mit der KLM-App. Um sechs nach Hause.
Daheim letztes, endgültiges Packen. Es sah alles ganz okay aus. Viel zu wenig Kleider dabei, ich hoffte einfach mal auf wenig Schwitzen und wenig Situationen, die unterschiedliche Kleider erforderten (Temperaturschwankungen, verschiedene Formalitätsgrade, sowas).
Der Liebste machte uns ein schnelles Abendessen aus Penne mit fertiger Tomatensauce, Oliven und Peperoni, dann schauten wir eine Folge SG1 und gingen um zehn ins Bett. Ich war nervös vor dem Flug, aber vor allem ziemlich traurig und hätte mich am liebsten daheim zusammengerollt (mit dem Liebsten in der Nähe) und wollte GAR NICHTS mehr machen müssen. Ich wusste natürlich: Sobald ich unterwegs bin, wird es anders, aber trotzdem. Emotional sehr mühsam.