In der Nacht lang wachgelegen und immer wieder gefroren, in den Schlafphasen aufgeheizt, dann wieder wachgelegen. Anstrengend, dementsprechend komplett unausgeschlafen am Morgen, ich kam schwer aus dem Bett. (Im Sommer werde ich über diesen Satz nur müde lächeln, aber: Das kalte Wetter nervt.) Der Liebste hatte die Katzenmaintenance übernommen, ich machte nur Nacharbeiten und kochte uns Tee. Und machte das Schlafzimmer Harold-fertig, denn heute war der zweite Versuch, den Yogakurs online an einem Dienstag zu haben und mich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Ordentliche Schmerzen in den Füßen, links vor allem natürlich, das Yoga kam dringend nötig.
Erst einmal aber ein Blick ins Internet, kurzes Schreiben, dann Müsli zum Frühstück (mit einer Ladung Nudelreis, den der Liebste versehentlich reingekippt hatte, weil das Nudelglas da stand, wo normalerweise die Hirseflocken stehen – ich hatte aus jetzt kompliziert zu erklären, aber komplett Sinn ergebenden Gründen die Plätze getauscht). Etwas hart zu kauen, ging aber dann doch erstaunlich gut.
Und dann also ENDLICH wieder Yoga, und das war sehr gut. Da wir nur wenige Personen waren, auch angenehme persönliche Atmosphäre (das ist es sowieso immer, aber jetzt nochmal besonders). Als Bonus hatte ich danach tatsächlich keine Schmerzen im unteren Rücken mehr und war sehr zufrieden.
Schnelle Dusche, dann an den Schreibtisch bis kurz vor halb eins: Noch etwas Unterrichtsvorbereitung für die nächsten Tage, viel Orgakrams, Prüfungsplanung. Einen potenziellen blöden Fehler rechtzeitig bemerkt und hoffentlich umschifft oder zumindest Schritte zu seiner Umschiffung in die Wege geleitet. Mailbox mehr oder weniger leergearbeitet.
Um halb eins dann gemeinsame Mittagspause (der Liebste war auch daheim ) mit restlichem Chili und Zeitungsrätsel. Direkt anschließend ein internes Meeting bis zwei mit ein paar interessanten Neuigkeiten, die alle nur so halb spruchreif sind (und auch – noch – nicht in den Blog passen), es wird aber auf jeden Fall spannend in den nächsten Monaten. Nach dem Meeting hatten wir dann noch Zeit für einen blitzschnellen Espresso und eine Mozartkugel, und dann startete ich den Rechner für meinen Nachmittagsunterricht.
Guter Kurs (nette Leute), und die Planung passte auch gut, ich hatte nur leider viel zu wenig Zeit für all die interessanten Dinge, die man noch hätte besprechen können (so gesehen war die Planung dann vielleicht doch nicht so gut, haha). Eigentlich hatte ich mir ja überlegt, mit der Gruppe den Wahl-O-Mat durchzuspielen, aber das wäre allein schon stundenfüllend gewesen. Nun ja. Auf jeden Fall machte der Termin großen Spaß. Und, wie ich hinterher erfuhr, vielleicht gibt es sogar eine Chance, dass ich ein paar der Leute einmal „in real“ sehe! Das wäre wirklich schön.
Direkt nach dem Unterricht ging ich mit dem Liebsten aus dem Haus. Wir trafen uns im Nachbarstadtviertel mit einer alten Kursteilnehmerin von mir, die als Architektin arbeitet und dort ein Bauprojekt geplant und durchgeführt hat, bei dem ein sechsstöckiges Gebäude mit insgesamt 28 Wohneinheiten in fast komplett Massivholzbauweise erstellt worden ist. Das Haus ist noch nicht fertig, sondern so halb, und sie zeigte uns die Wohneinheiten und erzählte voller Stolz. (Nicht weil wir dort an einer Wohnung Interesse gehabt hätten – das Gebäude wird ein Wohnheim für Erzieher:innen – sondern weil es uns einfach interessierte, den Liebsten als Zimmermann sowieso.) Sehr schönes Projekt. Und – Holz sei Dank – auch viel weniger kalt im Gebäude als befürchtet. Draußen schon: Mir war ordentlich kalt, als wir wieder heimkamen.
Eigentlich wäre ich noch für ein Webinar angemeldet gewesen, aber das ließ ich dann bleiben. Stattdessen schnell zur Post, ein Einschreiben wegbringen (leider teurer geworden, wie ich feststellen musste), dann noch eine Runde Arbeit am Rechner. Um sechs war ich zufrieden und schloss den Arbeitstag ab. (Ein bisschen Minusstunden gemacht, ebenfalls gut.)
Der Liebste war noch mit Zeugs beschäftigt und ich übernahm das Kochen, ein Rezept von den Bosh-Jungs (nicht aus einem Kochbuch, sondern von ihrer Webseite bosh.tv): Rote Bete und Orzo als One-Pot im Ofen. Ich raspelte noch etwas Sellerie und eine letzte Karotte dazu, dann kam alles mit Gemüsebrühe, Thymian und Zwiebel in eine Auflaufform und für 20 Minuten abgedeckt in den Ofen. Dann noch acht Minuten offen mit etwas darübergestreutem Käse (der stand zwar nicht im Rezept, durfte aber durchaus verbraucht werden und passte gut). Das Verhältnis von Flüssigkeit und Zeit hatte super gepasst, wie wir feststellten, der Orzo war weich, aber nicht matschig. Sehr gutes Rezept.
Restlicher Abend: SG1, keine Nachrichten (ich hatte mir über diverse Podcasts schon genug Informationen geholt), ein bisschen Handygedaddel. Und ein bisschen Handykommunikation: Einmal hörte ich seit Ewigkeiten wieder etwas von einem alten Freund, der mittlerweile von Finnland nach Hamburg zurückgezogen ist (und damit in realistischere Besuchsnähe), freute mich sehr. Dann noch ein paar Nachrichten wegen eventuellem Bodensee-Besuch. Das verschieben wir aber auf gesündere, praktischere, wärmere Zeiten. Die hoffentlich sehr bald kommen.