Tollwutfrei, Mittwoch 30.4.2025

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Eher mäßig geschlafen, nachts wachgelegen, morgens sehr matschig und während des Snoozens wieder weggedämmert (und Quatsch von Fledermäusen geträumt, in Anbetracht des Tagesthemas schon etwas bizarr). Ich war froh, dass der Liebste schon aufstand und die Katerversorgung übernahm. So allmählich kommen wir in Regionen, wo das geschlossene Fenster in der Nacht für unangenehm stickige Luft sorgt. Wenn halt nur durch das gekippte Fenster nicht der ganze Lärm dringen würde (Vögel, Autos, Menschen). Hm. Auf jeden Fall ziemlich müde morgens, alles sehr verlangsamt, aber wenigstens ohne Rückenschmerzen und mit deutlich reduzierten Fußschmerzen. Vermutlich dem Yoga am Dienstag und dem langen Gehen am Sonntag zu verdanken. Gleich mal Pläne für das lange Wochenende machen, die Bewegung beinhalten. Ach so, am Brückentag sitzen wir stundenlang im Auto, und an zwei von vier Tagen hat das Fitnessstudio zu. Super.

Relativ geruhsamer Morgen. Der Liebste machte uns ein Müsli zum Frühstück und ging auf acht aus dem Haus, ich las noch ein bisschen im Internet, räumte im Haus herum, ging duschen, packte meine Sachen. Da ich mir den Vormittag als geblockt eingetragen hatte (und es gerade ja sowieso ruhig ist), widerstand ich dem Drang, „noch mal schnell“ meine Mails abzurufen, und ging stattdessen um zwanzig nach neun und damit etwas zu früh aus dem Haus. Ich hatte meinen zweiten Impftermin für die Tollwutimpfung, musste also wieder auf den Berg zum Tropeninstitut.
Sehr sommerliches Wetter: Ich trug nur einen ganz leichten Cardigan über einem T-Shirt, und das Unterhemd unter dem T-Shirt zog ich gleich morgens wieder aus, es wäre zu warm gewesen. Stattdessen großzügiges Verteilen von Sonnenmilch, Sonnenbrille, dann ging ich zum Bahnhof (der Bus bei uns ums Eck wäre erst in 20 Minuten gefahren, da konnte ich auch laufen). Gute Idee: Ich bekam einen früheren Bus einer anderen Linie, der mich auf den Berg brachte, fünf Minuten zu Fuß von der Klinik entfernt (übrigens die Gegend, in der ich früher gewohnt hatte, ich kam an meiner alten Adresse direkt vorbei). Sehr warm, aber ein angenehmer Spaziergang.

Um zehn war ich da, deutlich zu früh (Termin um halb elf). War aber nicht schlimm: Die Person am Empfang sagte dem Arzt Bescheid und er nahm mich früher dran. Bei Folgeimpfungen machen sie das wohl ganz gern, die Leute einfach irgendwo zwischendrin zu impfen, weil das so schnelle Termine sind. Das war auch bei mir so: Schneller Check, einmal Impfung, ein bisschen Small Talk (die Klinik liegt ausgesprochen idyllisch umgeben von Streuobst- und Wildblumenwiesen, sie haben wohl immer wieder Rehe, die bis vors Fenster kommen), und um halb elf war ich fertig. Die größte Herausforderung war noch, den Drucker so zum Laufen zu bekommen, dass er mir die Rechnung ausdruckte (klappte irgendwann).
Damit bin ich die nächsten Jahre abgedeckt und Südamerika- und Indien-gefeit, was Straßenhunde und -katzen und Fledermäuse angeht. So in ungefähr drei Jahren kann ich mal eine Auffrischung machen lassen (solang ich nicht gebissen werde, nach Biss erfolgt die Auffrischung sofort). Steht dem Spielen mit Straßenkatzen also nichts mehr im Wege, haha.

Glorioses Wetter, genau die richtige Temperatur (ungefähr 25 Grad, leicht windig). Ich ging also zu Fuß den Berg hinunter wie beim letzten Mal, holte mir bei einem Bäcker unten zwei Laugencroissants und einen Hafermilchkaffee, spazierte mit zweitem Frühstück zur Bushaltestelle und fuhr wieder zurück. Um ungefähr Viertel nach elf war ich daheim. Kurze Überlegung, ob ich gleich meine Sachen packen und ins Büro gehen sollte, aber wie gesagt: Der Vormittag war freigeblockt. Also erledigte ich ein paar Sachen daheim: Holte frische Tulpen und ein bisschen Zeugs in Blumenladen und Apotheke, packte die gelieferte Gemüsekiste aus, wusch Salat und Spinat (frisch regional, so gut), leerte den Biomüll und ging dabei gleich ein bisschen zu den Katern in den Garten. (Bei diesem Sommerwetter sind beide mehr oder weniger komplett in den Garten gezogen, zumindest tagsüber, und kommen nur gelegentlich zum Fressen vorbei.) Dann Mittagessen (restlicher Rohkostsalat, eine Scheibe Brot mit restlichem Mandel-Camembert), und um kurz nach eins ging ich ins Büro.

Den Nachmittag über konzentriertes Arbeiten. Es waren doch ein paar Sachen aufgelaufen, die erledigt werden mussten, dazu sah ich den Chef das erste Mal nach seinem Osterurlaub wieder und hatte mit ihm ein paar Sachen zu besprechen, und einen kurzen Präsenzunterricht hatte ich auch noch. Mir war es recht, ich hatte gern ein bisschen zu tun und konnte vor allem einige Punkte voranbringen. Und am allerbesten: Der Flauschhund war auch mit im Büro.

Um Viertel vor sechs machte ich Feierabend, stellte den Autoresponder und das Teams-OOO für das lange Wochenende ein und ging direkt ins Fitness. Sehr warm dort (die Klimaanlage ist wohl noch nicht angeschaltet, und die Räume – im vierten Stock eines exponierten Hochhauses mit großen Glasfronten – heizen sich dadurch ziemlich auf), davon abgesehen aber sehr angenehmes Trainieren. Ich vergaß sogar währenddessen, dass ich morgens geimpft worden war und eigentlich auf mein Körpergefühl achten sollte, ob ich auch fit genug für leichten Sport sei(ich hatte mittags extra nachgelesen). Und meinen Impfarm sollte ich eigentlich auch nicht belasten. Oh well. Ging aber alles prima. Und so spezifisches Armmuskeltraining mache ich ja sowieso nicht (Brust- und Nackenmuskulatur kommt noch am ehesten in die Nähe).

Um sieben war ich daheim. Der Liebste war da und hatte schon gekocht: Eine Pastasauce ungefähr wie Caponata, nur dass er statt gerösteter Aubergine (die es ja noch eine ganze Weile nicht regional gibt) Pilze genommen hatte. Diese mit frischen Tomaten, etwas Passata, Kräutern, Kapern und Oliven 30 Minuten zum Schmoren in den Ofen, ein paar geröstete Pinienkerne dazu, ein bisschen etwas vom morgens gewaschenen Spinat: super Essen. Wir tranken dazu den restlichen Grünen Veltliner vom letzten Wochenende und machten danach einen Blauen Spätburgunder auf, den wir von der Schwiegermutter geschenkt bekommen hatten. Damit setzten wir uns auf den Balkon, auch eine Premiere dieses Jahr, und schauten ein bisschen in den Garten. Lange Gespräche, unter anderem erzählte der Liebste, nachdem ich es ein wenig eingefordert hatte, nicht nur so punktuell, sondern sehr detailliert von seiner Arbeit, und das ist ja schon ausgesprochen interessant.

Restlicher Abend: Wir gingen noch schnell in den Supermarkt nebenan, Knabberzeug und Gedöns holen, und zogen uns dann aufs Sofa zurück, mit Nachrichten, dann SG1 und zwei Katern, die sich irgendwann auch ins Haus bequemten (es kühlt abends dann schon noch ordentlich ab). Um zehn verschwand ich ins Bett. Impfnebenwirkungen: Immer noch keine, abgesehen von leichtem Ziehen im Impfarm. Sehr zufrieden.