Puh, was für eine Nacht. Mir war so warm, dass ein gekipptes Fenster nicht ausreichte, die Dachterrassentür musste auch gekippt werden. Wodurch der Lärm der nahen Bundesstraße aber zu laut wurde, also Ohrstöpsel rein. Und die Beine begannen nach Gartenarbeit und Fitness zu krampfen und zu zucken und benötigten eine Magnesiumtablette. Und all dies konnte auch nicht bei der Tatsache helfen, dass eine ganze Kanne Kaffee allein am Vortag vielleicht etwas viel gewesen war. Irgendwann schlief ich dann trotzdem ein und wachte am Morgen sogar vor dem Weckerlicht um kurz nach sechs auf, aber natürlich war ich wie durchgekaut. Müde Katzenmaintenance (dabei leichte Diskussionen erst mit Magi, der den Kater zwar auf die Dachterrasse ließ, aber nicht mehr zurück, dann mit dem Kater, der auch dann nicht mehr reinkommen wollte, als ich Magi aufs Bett gehoben und damit aus der Risikozone gebracht hatte), Teekochen, der Liebste machte die Küchenrunde. Draußen strahlendblauer Himmel, vor uns beiden ein Tag im Home Office, also eigentlich gute Voraussetzungen. Nur dass uns beiden, wenig verwunderlich, ordentlich der Kopf weh tat. Mäh.
Das wurde dann bei mir ein bisschen besser nach viel Tee und einer heißen Schüssel Porridge (der Liebste brauchte erst eine Ibu dafür). Blick in die Zeitung, Internet leerlesen, ich machte mir noch eine Kanne Kräutertee und war um kurz vor neun am Schreibtisch (ohne Yoga, weil der Kurs diese Woche leider ausfällt).
Ein insgesamt ruhiger Vormittag. Es kamen ein paar Punkte und Anfragen rein, der Chef meldete sich, es gab ein paar Chatnachrichten zu bearbeiten, ich ging durch meine Mailbox durch und beantwortete zwei etwas schwierigere, vom Vortag aufgeschobene Mails. Gutes Arbeitstempo, aber nicht hektisch.
Mittagspause um halb eins: Ich ging mit dem Liebsten erst einmal zum Supermarkt nebenan, eine kleine Packung Rügenwalder Hack holen (und noch ein bisschen anderes Gedöns). Daheim bespaßte ich die Kater, schnelles gemeinsames Kochen, um kurz nach eins hatten wir eine große Schüssel Salat und Pasta Bolognese (in der Viertelstundenversion).
So allmählich merkte ich die schlechte Nacht allerdings. Deshalb zog ich mich nach dem Essen erst einmal ins Schlafzimmer zurück, ein paar Takte lesen, und irgendwann dann sogar so ein bisschen die Augen zumachen. Richtig tief schlafen konnte ich nicht, aber wenigstens etwas. (Ich sollte mir für die Home Office-Tage den kurzen Mittagsschlaf wieder angewöhnen. Wenn es richtig klappt, ist es SOOO entspannend.)
Ungefähr um zwei wieder am Schreibtisch. Wenig spannende Sachen am Nachmittag, ich arbeitete Zeugs ab, machte die Mailbox leer, bearbeitete Punkte vom Vortag nach, half Kolleg:innen aus. Und ich spielte mit dem KI-basierten Vorbereitungstool herum, das uns in der Woche davor vorgestellt worden war, und ließ mir ein textbezogenes Arbeitsblatt erstellen. Das erforderte zwar noch einiges an Nacharbeitung, was sicher auch daran lag, dass ich mich natürlich noch nicht gut genug auskannte, aber es war schon hilfreich. Es ist für mich generell einfacher, bestehende Strukturen zu bearbeiten, als bei Null anfangen zu müssen. Für mich spannender, neuer Punkt: Die Nacharbeitung beinhaltet auch, bei den KI-basierten Vorschlägen nicht selbst umzuschreiben, sondern das einzufordern: „Du hast mir 5 Multiple-Choice-Fragen zum Text geschrieben. Diese sind aber zu einfach, bitte schreib mir 5 komplexere Fragen.“ – Das ergab eine massive Verbesserung der Fragen, das zweite Set war deutlich besser verwertbar.
Um halb sechs machten der Liebste und ich Feierabend. Ich schlug einen Spaziergang vor, aber dann gingen wir stattdessen für eine gute Stunde in den Garten, gemeinsam herumgraben und zurückschneiden und jäten und überhaupt dort weitermachen, wo ich am Sonntag schon ein Stück vorangekommen war. Das war eine ausgesprochen gute Idee: Nicht nur bekamen wir sehr viel gemacht (Wege sind wieder frei, hintere Hortensien und einige Stauden sind freigelegt – der Liebste entdeckte zwei unter dem Giersch, die ich schon aufgegeben hatte – , Terrasse sieht wieder schön aus), es war auch das richtige Maß an Bewegung und ausgesprochen entspannend. Solang das Wetter es zulässt, möchten wir das regelmäßig zu zweit einplanen (es war auch eine nette gemeinsame Arbeit). Die Kater fanden es auch toll: Endlich mal jemand mit ihnen im Garten!
Kurze Säuberung, dann Feierabend mit gemeinsamem Kochen (eine große Schüssel mediterran angehauchter Kartoffelsalat mit grünen Bohnen und grünem Spargel, mit einem Dressing aus Weißweinessig und Ganzkornsenf, SO gut), und schließlich Rückzug aufs Sofa ohne Nachrichten, sondern gleich durchs Sternentor. Sehr entspannter Abend. Die Muskeln und Gelenke fanden den zweiten Gartentag auch ganz in Ordnung: Ich musste nur ganz wenig hinken, als ich ins Bett ging.