…eher ein nicht so guter Start am Morgen, angefangen damit, dass ich nicht sonderlich gut geschlafen hatte und morgens schlecht raus kam. Die Kater waren nicht zu sehen, kamen aber zögerlich aus dem Garten, als ich die Futterreste vom Vortag wegräumte. Während ich Medikamente und Futter gab, beseitigte der Liebste Schlacht-Überreste von der Nacht in der Waschküche (ich kümmerte mich um die letzten Blutspuren) und entdeckte dann, dass der Kater im Wohnzimmer quer über Sofa und Tisch gekotzt hatte. Das kommt in letzter Zeit wirklich recht häufig vor und ist nicht nur eklig, sondern macht mir auch etwas Sorgen.
Der Liebste war auf jeden Fall mit größeren Reinigungsarbeiten beschäftigt, ich machte währenddessen Müsli in der Küche und kippte dabei gedankenverloren die komplette Ladung frisch geschroteten Leinsamen, den ich eigentlich für die nächsten vier Tage geschrotet hatte, ungefähr ein halbes Glas, komplett ins Müsli. Mrgh. Ich konnte zwar das Meiste wieder rausfummeln, aber trotzdem, na toll. Zuletzt brachte ich noch den vollen Gelben Sack nach draußen und stellte dabei fest, dass zwei schon wartende Gelbe Säcke bereits unten aufgerissen waren und von mir zugeklebt werden mussten. Wir haben ja in Tübingen seit Monaten das Problem, dass die private Müllfirma die Abfuhren des Gelben Sack nicht auf die Reihe bekommt – immer ein paar Tage zu spät. Dieses Mal haben Sie es sogar geschafft, eine Abfuhr komplett ausfallen zu lassen, die Gelben Säcke liegen also seit zwei Wochen bei uns im Viertel (und dass es jetzt auf den zweiten Anlauf klappt, ist nicht gesagt, es sind ja mittlerweile doppelt so viele). Wenn man von „italienischen Verhältnissen“ sprechen würde, würde man den Italienern vermutlich unrecht tun. (Und unser komplett bescheuerter OB spricht sogar davon, die Restmüllabfuhr, bis jetzt noch in städtischer Hand, ebenfalls zu privatisieren. Das wird bestimmt SUPER.)
Also eher stressiger Tagesanfang. Schnelles Müsli, gleich unter die Dusche, Sachen packen, und dann war es schon zehn nach acht und der Liebste so spät dran, dass er sich fürs Fahrrad entschied. Da ich sowieso früh los wollte, fuhr ich gleich mit (leichter Pullover, weiße Windjacke drüber) und war schon vor halb neun im Büro.
Ein Prüfungstag, für den ich mir viel Zeit freigeräumt hatte, die es am Ende dann gar nicht brauchte, es war wirklich ausgesprochen entspannt. Ich konnte morgens in Ruhe die Räume richten und einmal durch meine Mails durchgehen und hatte dann immer noch Zeit übrig, bevor es losging. Bereitete also ein bisschen Unterricht vor und kümmerte mich um Zeugs.
Ab zehn dann Prüfungsaufsicht bis zehn nach eins, wo mich der Kollege ablöste und ich Mittagspause machen konnte (restliche Pasta mit Spinat, etwas lahm am zweiten Tag). Nachmittags Prüfungsabschluss und Nachbereitung, ansonsten Punkte von der Erlediliste, eine Spontanbesprechung mit einer Kollegin und ein Terminplanungsmeeting mit dem Chef – unsere Sommerpläne haben sich etwas geändert, Mexiko ist erst einmal verschoben, der ganze Herbst muss jetzt umgeplant werden und ich frage mich halt, warum wir im letzten Jahr eine detaillierte Jahresplanung gemacht haben. (Daneben arbeiten wir schon wieder an der Jahresplanung für 2026, die dann vermutlich auch wieder tausendmal umgeändert wird. Oh well. SO BLEIBT MAN FLEXIBEL!)
Zum Tagesabschluss noch eine Stunde Unterricht, und um sechs war ich mit allem durch und konnte nach Hause. Ich hatte mal vorsichtig Fitness angedacht gehabt, aber das war schon ein wenig unrealistisch gewesen. Nun ja. Ich fuhr halt direkt nach Hause.
Daheim traf ich den Liebsten an, der kurz vor mir gekommen war, mit Leiter an der Hauswand stand und missmutig den Ameisen zusah, die vom Vorgarten in Richtung Dachrinne verschwanden (Ameisen ein Dauerthema). Das vordere Wasserfass hat er ja vor ein paar Tagen schon leer gemacht (schade um das Regenwasser, man müsste dringend gießen), weil er darunter ein Einfallstor ins Haus vermutete, jetzt hat er noch vorne ordentlich gejätet und der vordere Holunderbusch wird vermutlich auch dran glauben müssen. (Hinten gibt es noch zwei.) Es passt ja eigentlich gar nicht zu unserer Philosophie des naturnahen Gartens, uns mit den Ameisen anzulegen (hinten gibt es auch noch mehr als genug), aber wenn sie halt ins Haus kommen, ist es blöd.
Übrigens ebenfalls beim Heimkommen: Die Gelben Säcke waren tatsächlich weg. HURRA.
Anyway. Der Liebste ließ sich von mir ins Haus lotsen und übernahm das Kochen, während ich die Kater versorgte und dann noch schnell zum Supermarkt nebenan ging für etwas Tiefkühlgemüse und eine Flasche alkoholfreien Prosecco. (Man muss sich da die Etiketten übrigens sehr genau anschauen, nicht wenige haben Saccarose zugesetzt, extrem nervig.)
Um acht Abendessen, eine große Schüssel Salat, ganz wunderbaren Spargel, dazu Kartoffelbrei und angebratenen Räuchertofu. Als Nachtisch etwas Joghurt, und dann durchs Sternentor und nebenher einen Blick auf Mastodon. Um halb zehn kamen auch die Kater zu uns, und ich ging recht bald darauf (nicht wegen der Kater, wegen Müdigkeit) ins Bett, zu noch ein paar Takten lesen, während es draußen so langsam dunkel wurde. Insgesamt schon sehr sommerlich, so gefühlt.