Eigentlich ganz gut geschlafen, nur ein bisschen herumgewälzt hatte ich mich – was blöd war, denn bei jeder zweiten Drehung tat mir der rechte Impf-Arm weh. Ansonsten keine negativen Auswirkungen, als ich am Morgen aufstand (wach vor dem Wecker um kurz vor sechs), war ich fit und fühlte mich okay. Katzenmaintenance und Küchenrunde, beide Kater waren drin (kein Wunder, der Garten regennass, es schien die Nacht durchgeregnet zu haben), Magi hatte wenig Interesse am Futter, er hatte wohl die Schüssel vom Vorabend leergefressen. Medikamente wurden genommen. Soweit so gut.
Der Liebste fühlte sich eher weniger gut, nicht krank, aber müde, unausgeschlafen und insgesamt mies gelaunt. Er ging deshalb nach einem Blick in die Zeitung schnell unter die Dusche und früh ins Büro. Ich trank eine zweite Tasse Tee, ging dann auch bald duschen und war ebenfalls auf neun im Büro, mit Zwischenstopp beim Viertel-Lieblingsbäcker, wo ich mir ein bisschen Zeugs für den eingesteckten Mandelfrischkäse holte. Frühstück gab es dann (mal wieder) am Schreibtisch, während ich die ersten Mails sichtete.
Ein sehr voller Arbeitstag. Nicht nur waren einige Sachen in der Mailbox aufgelaufen, die bearbeitet werden mussten, ab zehn hatte ich auch ein langes Meeting mit dem Kairokollegen, bei dem wir uns detailliert mit Prüfungssoftware auseinandersetzten bzw. er mich einarbeitete. Ich hatte mich zwar vorher mit dem Handbuch auseinandergesetzt, aber erstens war das an manchen Stellen veraltet, und zweitens ist es dann doch etwas ganz Anderes, wenn man mit dem Programm selbst arbeitet. Am Ende des Vormittags war mein Kopf ausgesprochen voll und ich eher nicht mehr so aufnahmefähig. Dann mussten wir auch noch jede Menge anderer wichtiger Sachen besprechen, und als wir fertig waren und ich mit etwas Nachbereitung um Viertel nach eins Mittagspause machte, war ich ziemlich kaputt. Deshalb auch Essen nicht mit Kolleg:innen, sondern allein (restliche Penne, immer noch sehr gut).
Den Nachmittag über war ich am Schreibtisch, von einem kurzen Online-Beratungsgespräch abgesehen, und kümmerte mich um die Details der Terminplanung für das laufende Jahr. Relativ komplex, weil wir aufgrund verschiedener Entwicklungen und Entscheidungen die eigentlich fixe Planung noch einmal hatten aufdröseln müssen und sich das an allen Enden auswirkte – verschob man hier etwas, dann passte es da nicht mehr, dann musste man dort nachjustieren. Dazu betraf es eine Gruppe von ungefähr 15 Leuten, die alle ebenfalls ihre Planung anpassen mussten, ächz. Ich schrieb Nachrichten und Mails und sortierte und bearbeitete Kalender und jonglierte allenthalben. Alles doch recht anstrengend, und das Suppenloch nach dem Essen half auch nicht wirklich (es dauert bei mir immer so bis vier, bis die Nachmittags-Leistungsfähigkeit wieder ansteigt). Immerhin bekam ich ein paar schnelle Antworten.
Abends hatte ich noch eine Dreiviertelstunde Einzelunterricht vor Ort, der ausgesprochen nett war und mir viel Spaß machte (ich hoffe, der Person auch), und um sieben ging ich nach Hause, ziemlich durch nach dem langen Tag. Aber auch ganz zufrieden, so mit dem Gefühl etwas „weggeschafft“ zu haben.
Der Liebste war daheim schon am Kochen. Er hatte frischen Naturtofu geholt und kochte aus ebendiesem, Karotten, Passata, Kokosmilch und einer Menge Gewürzen ein Curry, das sich grob am Rezept des „Butter Tofu Curry“ aus dem dritten Bosh-Kochbuch orientierte, allerdings mit deutlich weniger Fett (wir ignorierten den „Butter“-Teil des Rezepts mehr oder weniger, es war so auch fettig und aromatisch genug). Dazu Reis, und vorneweg eine große Schüssel Salat. Gutes Essen. Als Nachtisch die restliche Schokocreme.
Wenig Berichtenswertes am restlichen Abend, wir wälzten in erster Linie (vor dem Sofa und einem Gang durchs Sternentor) ein paar Urlaubspläne. Etwas schwierig, sich richtig festzulegen, wenn man erstens mit alten Katern in direkter Versorgungsverantwortung und alten Eltern zumindest indirekt befasst ist und es zweitens im Raum steht, dass wir – statt Sommer – im Herbst nach Mexiko fliegen. Das bestimmt natürlich so ein bisschen die Flexibilität und das Reisebudget. Überhaupt, Budget: Nicht so einfach, da auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich gehe ja eher so in die Richtung „lieber Himmel, ist das alles teuer“, der Liebste tendiert eher zu „es kostet halt, was es kostet“ (da spiegeln sich unsere unterschiedlichen Einkommenserfahrungen der letzten Jahrzehnte). Am Ende finden wir dann meist schon etwas, das für uns beide passt. Teuer wird das alles dann irgendwie von ganz allein.