Geruhsam auslaufen lassen, Mittwoch 18.6.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Etwas abgekühlt in der Nacht, recht gut geschlafen, aufgewacht mit Weckerlicht. Irgendwann davor (also deutlich davor) hatte ich ein ausdauerndes Katzenmiauen vor der Schlafzimmertür gehört, ziemlich eindeutig Magi, war aber nicht aufgestanden. Dementsprechend morgens sofortige Fluten schlechten Gewissens: Was, wenn dieses Mal doch etwas Wichtiges war? Vielleicht wird er nun wirklich ernsthaft dement, findet sich nicht mehr zurecht, steht verwirrt in der Wohnung und weint kläglich? Wann merkt man denn, wann es an der Zeit ist, ihn doch wieder ins Schlafzimmer zu lassen, damit er Sicherheit hat (…auch wenn man damit mit ziemlicher Sicherheit endgültig auf acht Stunden Nachtschlaf verzichtet)? Und wenn wir schon dabei sind, wäre natürlich die Katzenklappe auch ein Thema, und das ist nochmal eine ganz andere Baustelle. Zumal wir ja noch eine andere Katze haben. Um von der zu sprechen: Wie geht es dem denn nachts so allein…?
Als ich runterkam, hatte der Liebste schon die Kater versorgt und alles aufgemacht zum Lüften, und natürlich ging es beiden Katzen prima. Erst einmal Gießrunde vor dem Haus (es soll wieder warm werden), ein Blick auf die Dachterrasse, wo ich abends direkt vor dem Schlafengehen das erste Mal Schneckenkorn ausgestreut hatte. Schnecken waren keine zu sehen. Korn noch da. We’ll see.

Ich hatte einen Tag im Büro geplant, aber mit etwas späterem Start, denn erstens nicht so wahnsinnig viel zu tun und zweitens abends einen späten Arbeitstermin, und man muss ja nicht unnötig Überstunden aufbauen. Nach einem ausführlichen Frühstück in Form von Müsli ging der Liebste also aus dem Haus (wieder mit dem Fahrrad, yay) und ich schrieb noch ein wenig, bevor ich auch duschen ging und schließlich um Viertel vor zehn loskam. Auf zehn war ich angekündigt, passte perfekt. Draußen noch kühl, aber kurzer Rock und Bluse gingen schon, man brauchte keine Strickjacke mehr.

Ein sehr gemächlicher und eigentlich auch ein etwas langweiliger Tag. Ich hatte ein paar Sachen auf der Erlediliste, dazu einen Beratungstermin, ein bisschen Austausch mit zwei Kolleg:innen, aber insgesamt hielt sich das alles in Grenzen. Dementsprechend ein paar Sachen von den hinteren Plätzen erledigt, ausführliche Terminplanung, Material bestellt, Platz in einer Fortbildung gebucht, solche Sachen. Mittagessen mit restlichen Penne und zwei Kolleg:innen. Und weil der Nachmittag sich dann echt ziemlich hinzog und ich wusste, dass ich meinen Abendtermin erst um halb sieben hatte, nahm ich mir um halb fünf die Zeit für eine zweite Pause und ging eine halbe Stunde am Fluss spazieren. Das klappt viel zu selten und ist eigentlich echt schade, denn mal abgesehen von der Bewegung ist es auch echt schön da. Aktuell natürlich besonders: vier (SEHR aufgeregte und laut piepsende) Baby-Blässhühner gesehen, einen grauflusigen Teenager-Schwan, begleitet von Papa (alles daran sah so vertraut aus: Das Zerrupfte und Ungelenke, die Mischung aus unbeholfen und „ich kann SELBER schwimmen“ beim Kind, die abwartend-ungeduldige Körperhaltung beim Elternschwan… Ich habe die Pubertätsdialoge im Hause Schwan quasi im Ohr), eine komplette Gang aus sechs ungestümen halbwüchsigen Stockenten, nur noch unwesentlich kleiner (aber noch deutlich schlanker) als die hinterherkommende Mamaente. Herzzerreißend niedlich.

Am Abend eine Stunde Unterricht, und zwar schon um sechs, weil die Person mir schrieb, dass sie früher als geplant da wäre, ob das ginge? Ging tatsächlich gut und war mir sehr recht. So konnte ich (nach einem netten Termin) um kurz nach sieben den Autoresponder und das Teams-OOO einschalten und mich für das lange Fronleichnams-Brückentags-Wochenende abmelden. Hihi. …Allerdings nicht ohne leichtes Genervtsein auf dem letzten Meter wegen Technik-Fail: Ich hatte während meines Unterrichts meinen Rechner nicht ausgeschaltet, und mein Haupt-Monitor hatte die Arbeitspause zum Anlass genommen, sich einfach komplett auszuschalten. Das macht er manchmal sogar mitten während des Arbeitens: „You have been inactive for too long (das für sich genommen schon eine freche Unterstellung), Monitor will be turned off in x minutes“. Wenn ich dann am Platz bin, kann ich durch wildes Klicken auf irgendwelche Monitortasten (tatsächliche Computeraktivitäten, z.B. Mausklicks, helfen gar nichts) den Abschalteprozess verhindern. Aber jetzt war ich ja nicht da und der Bildschirm also schwarz. Der zweite lief noch, aber weil er als Belegung die Nr. 2 war, konnte ich auf viele Sachen nicht zugreifen. Und, jetzt lustiges Hauptproblem: Bei dem Monitor ist schon seit langem der Ausknopf kaputt, wenn er also ausgeht, kann man ihn nicht mehr anschalten. Hurra. Ich probierte ein bisschen erfolglos herum, fuhr dann den Rechner irgendwann komplett runter (das ging zum Glück mit dem zweiten Monitor) und verschob das Problem auf kommende Woche. Und machte meine Autoresponder halt über den Krümellaptop rein.

Daheim hatte der Liebste schon das Abendessen in Form einer großen Schüssel Nudelsalat fertig. Sehr gutes Essen, währenddessen wälzten wir ein paar Pläne, ob wir an dem langen Wochenende vielleicht mal einen Tag zum Wandern einplanen sollten…? Sogar ein Wanderbuch wurde konsultiert, wir waren also so richtig ernsthaft dabei, wenn auch uns beiden schon halb klar war, dass die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung in die Realität doch eher gering war – es sind schließlich unangenehm heiße Temperaturen angesagt. Aber man könnte halt, wenn man wollte, das ist ja auch schon viel wert.
Für den restlichen Abend zog sich der Liebste aufs Sofa zurück und ich schenkte mir ein Glas Rioja ein (damit war die Flasche leer, die schon seit Ewigkeiten angebrochen im Kühlschrank steht) und ging mit Buch und später noch einer Schüssel Chips auf den Balkon. Abends um halb neun angenehme Temperaturen, und hell genug zum Lesen ist es auch noch, sodass ich wieder eine Kurzgeschichte fertiglas. Und dann noch ein bisschen ins Grüne starrte, bevor ich ins Bett ging. Alles sehr entspannt.