Blöde Nacht, ganz schlecht geträumt, dann ewig mit trüben Gedanken wachgelegen, erst überhitzt, dann zu kühl. In eher gedrückter Stimmung am Morgen. Dass mein Fuß plötzlich wieder so sehr weh tat, dass ich kaum die Treppe runterkam, half auch kein bisschen (mit einem komischen, scharfen Schmerz, der sich vom Fußrücken in Richtung Zehen ausgebreitet hatte). Dennoch erst einmal auf Dachterrasse und Balkon gegossen, der Liebste übernahm die Kater (musste Magi schon wieder von der Terrasse der Nachbarn holen), ich machte uns Tee. Die Küche hatte ich am Vorabend schon komplett aufgeräumt. Ein wichtiger Trick, wenn man von Hand spülen muss: Immer gleich alles abtrocknen und wegräumen. Wir haben in unserer Küche sowieso so wenig Platz, dass wir da unmöglich extra Zeugs rumstehen lassen können, schmutziges Geschirr sowieso nicht, aber auch sonst ist der Platz begrenzt.
Für uns beide wieder ein Tag im Home Office, also Müsli zum Frühstück, dann machte sich der Liebste fertig, ich nahm mir noch etwas mehr Zeit und las erst einmal das Internet leer. Um kurz vor neun schaute ich das erste Mal nach den Mails, was ich besser hätte sein lassen, weil eine Mail dabei war, die mich reichlich nervte und auch in Stress brachte (und der Kollege, mit dem ich dazu hätte Sachen besprechen müssen, ist aktuell noch im Urlaub). Ich schob die Beantwortung erst einmal auf und ging duschen. Ab halb zehn richtig am Schreibtisch.
Den Vormittag über bereitete ich Unterricht vor und arbeitete Zeugs ab (nicht die blöde Mail, dazu brauche ich noch Informationen). Immer noch in gedrückter Stimmung – dass Sachen bei der Arbeit nervten und mein Fuß weh tat, half überhaupt gar nicht. Ich ließ deshalb im Hintergrund eine (sehr nette) Playlist mitlaufen, und damit wurde es schon ein bisschen besser. Meine Entdeckung der letzten Wochen übrigens: Das Lied Burnout von Calby. Half auf jeden Fall.
Mittagspause um halb eins, der Liebste machte uns ein paar Penne zur restlichen Pilzsauce, danach noch etwas Kaffee. Und eine komplette Kanne Kräutertee über den Tag, obwohl es wieder sehr heiß war und in meinem Arbeitszimmer durch den Rechner noch heißer wurde (und man gelegentlich lüften musste wegen Sauerstoff, dann aber gleich wieder zumachen wegen Hitze, und die Zimmertür war nachmittags auch die meiste Zeit zu wegen Meetings). Ich war mit kurzer Sporthose, sehr luftiger Bluse und barfuß quasi im Minimalprogramm angezogen, damit war es einigermaßen auszuhalten.
Nachmittags hatte ich dann wenig Zeit fürs geruhsame Herumarbeiten, ich hatte eine Reihe Onlinemeetings. Erst einmal ein Abteilungsmeeting (positiv, konstruktiv, hilfreich, man glaubt es kaum), noch etwas Protokoll und Kleingedöns, dann eine Stunde Unterricht mit dem netten Menschen vom Dienstag (der übrigens aktuell in New York sitzt, ein Hoch auf Onlinekurse), ein wenig Nachbereitung und ein paar Mails zwischendrin. Dann holte ich mir ein großes Glas Wasser und hatte ab halb sechs für die nächsten anderthalb Stunden wieder einen Einzelunterricht mit einer neuen Person. Die sich auch als ganz ausgesprochen nett herausstellte. Sehr positiver Unterricht, ich zog richtig viel Energie raus – und spätestens jetzt war die schlechte Stimmung vom Vormittag dann endgültig verflogen und ich kam pfeifend (wenn auch hinkend) die Treppe runter.
Der Liebste hatte während meines Abendkurses gekocht, das Essen war schon fertig (Luxus). Ein Rezept aus dem Juni-VF&L-Heft, „Creamy Chickpea Bowl“, also im Grunde genommen ein indisch angehauchter Kichererbseneintopf mit Seidentofu, Cashewmus, Spinat, Zwiebeln, Ingwer, Kokosmilch, Gewürzen. Einfaches, sehr leckeres Essen.
Nach dem Essen machten wir einen kleinen Spaziergang zu einer Freundin von uns, die drei Straßen weiter wohnt und uns gebeten hatte, ihre Pflanzen einmal zu gießen, weil die halbwüchsige Tochter zwar eigentlich daheim ist, aber gerade mit tausend anderen Sachen beschäftigt ist und die Freundin so ihre Zweifel hatte, ob die Pflanzen da nicht hinten runterfallen. Zu Recht: Es war dringend nötig, Südbalkon und so.
Wieder daheim setzten wir uns erst einmal mit zwei Radlern aufs Schattendeck, begleitet von zwei Katern. Immer noch grenzwertig heiß (um neun hatte es noch 30 Grad), aber mit kühlem Getränk auszuhalten. Als wir reingingen kamen beide Katzen mit und ließen sich auch brav versorgen, nur am Futter waren sie nicht so richtig interessiert. (Der Liebste erzählte übrigens, dass er Magi vor ein paar Tagen wieder von der Nachbarsterrasse klauben musste und ihm die Nachbarin dort schon mit sichtlich schlechtem Gewissen, Magi tragend, entgegenkam und ihm den Kater unter vielen Entschuldigungen in die Hand drückte. Nun ist das ja nicht ihre Schuld, wenn Magi dort auf der Terrasse rumhängt, wir müssen nur vermutlich mal vorsichtig den Hinweis geben, dass er bitte nicht gefüttert werden soll.)
Wir zogen uns für noch einen Zitronenjoghurt und ein bisschen Blaulichtquatsch aufs Sofa zurück, irgendwann belagert von Magi, der reinkam und Trockenfutter wollte (yay!) und sich direkt neben mich legte, so richtig schön mit Körperkontakt und anlehnen und so. (Fell! HEISS!!) Ins Bett gingen wir erst kurz vor elf. Da kam dann tatsächlich so ein ganz kleines bisschen kühle Luft zu den Fenstern.