Um halb sieben einigermaßen ausgeschlafen ausgewacht. Ich blieb noch liegen, während der Liebste unten die Kater mit Futter und Medikamenten versorgte (verrückt: nachdem er das Herzmedikament zermörsert hatte, konnte ich es über zwei Stockwerke bis nach oben riechen – es riecht stark nach Vanille und heißt dementsprechend „Fortekor Gourmet“, kein Wunder, dass die Kater so drauf abfahren).
Nach dem Aufstehen (Fußschmerzen deutlich besser, der Fuß scheint auf die Röntgen-Drohung zu reagieren) erst einmal auf die Dachterrasse und dort ein bisschen Tomaten ausgegeizt und geerntet. Nur eine (große) Tomate, aber dafür schnitt ich zwei gelbe Zucchini ab und eine dritte kleine, die schon zu faulen begann. Mal sehen, ob aus den anderen Blüten noch mehr Zucchini kommen. Auf der Dachterrasse funktioniert das deutlich schlechter als letztes Jahr auf dem Balkon. Vielleicht haben wir das Hochbeet zu vollgepackt, oder vielleicht war der Steckling dieses Jahr auch etwas mickerig.
Sehr ruhiger Vormittag, wir hatten beide keine Lust auf viel Action. Zum Frühstück Brot mit Frischkäse und Johannisbeergelee (schwieriges Essen, das Gelee „floss“ quasi immer vom Brot), danach nichts bis zum Mittagessen, obwohl ich um elf schon wieder eine Kleinigkeit hätte essen können. Aber ich saß den ganzen Vormittag mehr oder weniger am Esstisch und ließ das zwischendrin-Essen deshalb sein. (Bisschen Disziplin beim Essen und so.) Ansonsten Internet leerlesen, schreiben, seit längerem mal wieder eine Runde auf YouTube. Bisschen Mastodon-Gedaddel. Zeugs. Einmal kurz zu den Katern in den Garten. Rumbummeln.
Und so verging die Zeit, die ihnen auf Erden gegeben war.
Zum Mittagessen machte ich uns eine Schüssel Salat (restliche Gurke, Blattsalat, Feto, zwei Tomaten vom eigenen Balkon). Und ließ das Brot dazu weg, denn irgendwie reichte der Salat dann doch ganz gut. (Vanillequark danach allerdings.)
Draußen war es mittlerweile wieder richtig, richtig heiß geworden und dazu komplett bewölkt: Man konnte die Gewitterwolken sich aufbauen sehen, aber von einem kurzen Regen am späten Vormittag abgesehen passierte nichts. Außer dass es unfassbar schwül wurde. Wir hatten überlegt, vielleicht zum Neckar zu fahren, aber bei dem Wetter überhaupt keine Lust. (Wäre vielleicht auch für meinen Fuß nicht optimal.) Stattdessen verzog ich mich ein wenig ins Obergeschoss, las ein bisschen im neuesten Blätter-Heft und schlief dann richtig tief ein.
Gegen vier wieder wach und ausgesprochen matschig. Eine schnelle Dusche half ein wenig. Ich machte mir einen Tee und putzte ein bisschen im Bad herum. Dann Einkaufsrunde mit dem Liebsten, einmal Alnatura (angenehm leer – man merkt die Urlaubszeit, auf der Straße viele auswärtige Autos zu sehen), einmal Altglas wegbringen, den großen Supermarkt ließen wir aus.
Wieder daheim kümmerte mich um die Küche, räumte Einkäufe weg und machte mich dann ans Kochen (der Liebste kam einmal zum Schnippeln). Das Rezept nannte sich Spicy Tempeh Fried Rice und sah eigentlich alles in allem (Mengenverhältnisse und so) sehr vielversprechend aus. Nur machte ich ein wenig mehr Reis und Tempeh und Edamame (weil drei Portionen angegeben waren, wir brauchten aber vier), außerdem hatte ich keinen Tenderstem Broccoli („Brokkolini“, habe ich bei uns noch nie zu kaufen gesehen), nahm also stattdessen normalen Brokkoli, was deutlich mehr Volumen brauchte. Und dann ergänzte ich das Rezept mit Champignons und Shiitake, denn Pilze kann man nicht genug essen, und am Ende hatte ich auf jeden Fall genug Essen für eine Kompanie. Und bekam den vorgekochten Basmatireis auch nicht mehr zum Anbraten in den Wok, der war nämlich voll. (Aber nicht so schlimm, so sparte ich schon die Extraportion Öl.)
Insgesamt gutes Essen (bin allerdings nicht so der Reis-Fan, brauche das allerdings nicht so häufig). Auf einen Nachtisch verzichteten wir aufgrund der Mengen, ich schenkte uns nur ein Feierabendbier ein. Und dann setzte ich mich, weil es trocken geblieben war (klar) und wirklich ein schöner Abend, zum Lesen auf den Balkon, später in den Lesesessel (mit Ohrstöpseln, der Liebste schaute währenddessen Zeugs auf Netflix). Bisschen überlegen, aber schließlich zog ich den zweiten Krimi von Tana French aus dem Regal (The Likeness). Da erinnere ich mich zwar an ein kleines bisschen mehr, aber im Endeffekt eigentlich auch an nichts Wichtiges. Nur dass ich ihn sehr mochte. Und wenn man Bücher schon aufhebt, kann man sie ja durchaus ein zweites Mal lesen.
Gegen zehn mit Buch ins Bett, zu ENDLICH, man glaubt es kaum angenehm abgekühlten Temperaturen. Der große Hitzesommer ist vorerst mal vorbei, würde ich sagen.