Scharf, Sonntag 24.8.2025

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Zehn nach sieben recht erholt aufgewacht, kein Kopfweh, kein Garnix, und die Übergangsjacke, die ich mir in der Nacht genommen hatte, passte auch ganz genau. Erst einmal Ernten auf dem Balkon (drei Tomaten, und bei den merkwürdig geformten kleinen Chili – Habanero vermutlich? – ist auch die erste reif und kräftig orange), dann Katzenmaintenance, Küchenrunde, Aufräumrunde, Tee kochen, und plötzlich war es schon acht. Ich hätte eigentlich gern die erste Stunde am Morgen in Ruhe zum Schreiben, aber irgendwie verfliegt sie immer schnell mit anderem Zeug, und ich hörte den Liebsten unten schon rumoren. Was natürlich auch okay war (ich hoffte auf Frühstück, haha).
Erst einmal aber bei beiden wach werden, ich las ein bisschen das Internet leer, viel Tee. Irgendwann dann tatsächlich ein englisches Frühstück, und schließlich schrieb ich dann doch ein wenig. Das war der Morgen.

Restlicher Tag in erster Linie Haushaltszeug. Duschen, dann fuhr Harold oben, Howard in der Mitte und (frisch repariert) Hector ganz unten im Kellergeschoss – wenn man das so hintereinander schreibt, klingt das ja schon ziemlich bescheuert. Nun ja. Auf jeden Fall wischte der Liebste einmal durchs ganze Haus, ich ließ die Spülmaschine laufen, putzte das Bad und wusch dann über den Tag verteilt vier Maschinen Wäsche. Mittags die restliche Lasagne (immer noch sehr gut), dann Kaffee und kleine Siesta und ein (kurzer) Blick auf YouTube. Alles im Haus, weil ich am Samstag genug herumgelaufen war und es draußen auch schon wieder unangenehm heiß wurde (eigentlich angenehmes Wetter mit ungefähr 27 Grad, aber ich fand es schwierig, das Richtige zum Anziehen zu finden).

Am Nachmittag neben Wäsche ein bisschen Lesezeit. Um halb fünf hatte ich spontan Lust auf Kuchenbacken, also schaute ich in unseren Rezeptbüchern und entschied mich schließlich für einen einfachen Schokoladenkuchen: Mehl, Zucker, Rapsöl, Natron, Sojamilch, Essig Kakaopulver und eine halbe Packung gehackte Zartbitterkuvertüre. Alles in 10 Minuten zusammengerührt, dann 50 Minuten in den Ofen und fertig. Easy-peasy, und er wurde ganz erstaunlich gut (wir schnitten ihn als späten Nachtisch abends an, nachdem er genug abgekühlt war).

Abends kochen, von mir größtenteils übernommen (der Liebste fühlte sich nicht so super, schnippelte aber ein bisschen mit). Kichererbsen, Zucchini, Blumenkohl, Zwiebeln, eine Tonne Gewürze und Kokosmilch, und eine Dreiviertelstunde später hatten wir ein sehr gutes Curry. Nur etwas scharf: Ich hatte eine rote Chili reingeschnitten, die vor ein paar Tagen auf der Dachterrasse reif geworden war. Da es die erste war, wussten wir noch nicht so genau, wie scharf tatsächlich. Beim Essen dann schon: Ziemlich sehr. Für mich war es okay, aber wir nahmen trotzdem etwas Sojajoghurt dazu, zum Abdämpfen.
Apropos Chili: Die geerntete Habanero hatte ich am Morgen noch gegoogelt und dabei gelesen, dass sie zu den schärfsten Chilisorten der Welt zählt, auf Platz vier oder so, noch vor der Scotch Bonnet. Haha. Sehr schön die Beschreibung: „Nachdem der Schmerz auf der Zunge nachgelassen hat, entdeckt man einen erstaunlich aromatischen, kakaoartigen Geschmack“ – also wenn man mit den Löchern in der Zunge zurechtkommt, die man sich reingeätzt hat vermutlich. Nun ja. Wir werden es überleben und sie schon irgendwo verkocht bekommen, wir essen ja beide gern scharf. (Nur die noch ungefähr 15 weiteren Schoten, die noch oben am Strauch hängen, machen mir etwas Sorgen.)

Restlicher Abend zwei Folgen The Residence (dazu Kuchen), etwas lesen und dann früh ins Bett. Wenig spannender Sonntag, aber erholsam. Und Bude wieder sauber.