Spenden, Montag 1.9.2025

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Unruhige Nacht, immer wieder wachgelegen, (mehrfach – nerv) aufs Klo, zwischendrin unangenehm kalt (ich machte eines der beiden gekippten Fenster zu). Am Morgen kam ich erst um Viertel vor sieben aus dem Bett und fühlte mich nicht so wirklich ausgeschlafen. Dementsprechend etwas angespannte Morgenroutine, Katzenmaintenance, Küchenrunde, der Liebste machte uns ein Müsli, ich machte einen Wochenplan und bestellte die Biokiste (wenig inspiriert, wir haben einige Termine diese Woche und können kein Gedöns gebrauchen). Außerdem wechselte ich die Kalender im Haus auf September und musste mich daran erinnern, dass ich die Zahnbürsten nicht austauschen musste: der Herbst ist zwar im Anmarsch, aber das letzte Quartal beginnt erst in einem Monat. Noch ist es Spätsommer. Wenn auch draußen leichter Nieselregen, es waren kühle Temperaturen vorhergesagt, definitiv ein Tag für geschlossene Schuhe.
Müsli zum Frühstück, leichte Hektik mit Dusche und Küche aufräumen und Spülmaschine starten und Zeugs, Katzen noch einmal extra viel Trockenfutter hinstellen, weil wir den ganzen Tag nicht zu Hause sein würden. Um kurz vor neun kam ich schließlich los ins Büro (Sneaker, Jeans, Bluse und Strickjäckchen, es fühlte sich fast etwa zu kühl an).

Komischer Tag im Büro: Es waren wenig Leute da und eigentlich hätte ich einiges wegarbeiten können, aber irgendwie schien die Zeit wie im Flug zu vergehen. Vormittags: Einmal die Inbox leer-beantwortet, einmal Telefon, einmal Spontanbesprechung mit dem Chef, Texte korrigiert und schon war es Viertel vor zwölf und ich wechselte den Raum für meinen Skandinavierkurs (zweiter Kurstermin, sehr schleppende Teilnahme bis jetzt). Anderthalb Stunden Unterricht, etwas Nachbereitung, um Viertel vor zwei kam ich zum Mittagessen (zweite Hälfte Dinkelsalat, allein, weil die – wenigen – Kolleg:innen schon durch waren).
Nachmittags ein Beratungstermin, eine weitere Spontanbesprechung mit dem Chef, etwas Kommunikation, Dokumente bearbeitet, einmal zur Post, und plötzlich war es Viertel nach fünf und ich war die Letzte im Büro (in der ganzen Firma, um genau zu sein) und musste los. Von meiner Erlediliste alles weggearbeitet, was dringend *heute* gemacht werden musste, aber nichts sonst. Und der Tag merkwürdig schnell vorbei.

Anyway. Ich machte mich trotzdem auf den Weg, denn ich war mit dem Liebsten auf dem Berg verabredet: Wir wollten seit langem einmal wieder Blut spenden gehen. Einmal Bus nach oben, etwas übers Klinikgelände mäandert, bis ich das Blutspendezentrum fand. Ich setzte mich auf eine Bank, fror ein wenig (Nieselregen, kühl, ich hätte definitiv einen Hoodie oder gar eine leichte Regenjacke gebraucht) und rief den Liebsten an. Der kam drei Minuten später aus dem Büro.
Sehr wenig los im Blutspendezentrum (ich habe es dort noch nie so leer gesehen), was die ganze Prozedur ausgesprochen angenehm machte: Keine Wartezeiten, kein langes Rumsitzen, alle waren freundlich und entspannt. Nur ich war etwas gestresst, weil ich den ganzen Tag schon Kopfweh hatte und sich das im Lauf des Abends noch steigerte – super Voraussetzung fürs Blutspenden.
Es ging trotzdem alles okay. Eisenwerte ein wenig niedrig, mäh, ich bekam Eisenpulver mit (war nicht unbedingt nötig, so niedrig sind sie nicht, aber geschenkter Gaul und so). Blutdruck dafür ein Topwert (for the record: Hb 13,0, Blutdruck 113 zu 77). Und das Spenden war auch okay, es lief ganz in Ordnung und ich war schnell wieder draußen. Der Liebste (bei ihm überall super Werte) sowieso auch.

Anschließend gemeinsames Abendessen im Vesperraum, worauf ich mich den ganzen Tag schon irrational gefreut hatte. Bizarr deshalb, weil das Essen dort oben ja eigentlich gar nicht so richtig gut schmeckt: Das Brot (ich mag Brot generell nicht so sehr) ist halt ein gekauftes Großmarkt-Brot, dazu gab es immerhin ein wenig Gemüse (Tomaten, Paprika), Margarine, und dann einen veganen Aufstrich, der aber recht fettig und überhaupt nicht lecker ist. (Es gab noch einen deutlich besseren zweiten, aber von dem nur noch eine Packung, und die nahm der Liebste und vergaß dann, dass er sie eigentlich mit mir hatte teilen wollen, harhar.) Dazu zwei Gläser Cola und eine Tasse Kaffee mit Hafermilch, ich hatte offensichtlich das Bedürfnis nach Koffein. Normalerweise wäre das ein echt nicht so tolles Vesper gewesen, aber irgendwie hat das Ganze so einen Landschulheim- oder Jungscharlager-Vibe (vielleicht bis auf den Kaffee, man hätte ihn durch Pfefferminztee ersetzen müssen), dass mich das irgendwie total ansprach. Zusammen mit der guten Tat machte es mir ausgesprochen gute Laune.

Mit dem Bus nach Hause (wegen Kopfweh – die waren während des Spendens und Essens zwar verschwunden, aber so ganz super war es noch nicht – und wegen Fuß), im Zentrum ausgestiegen. Wir waren noch nicht so ganz satt und holten uns noch zwei Portionen Pommes bei einem Dönerladen auf dem Weg (auch hier: Ich mag Pommes gar nicht so, aber sie passten in dem Moment). Den restlichen Weg zu Fuß nach Hause, damit kam ich dann auch auf meine knapp 10.000 Schritte.

Daheim erst einmal einen leicht empörten Kater gefüttert, Magi ließ sich nicht blicken. Dann setzte ich mich an den Laptop und stellte die Lieblingströts vom August für einen Blogpost zusammen, was deutlich länger dauerte, als mir recht war – ich muss mir da mal eine andere Speichermöglichkeit überlegen. Deshalb keine Sofazeit für mich, ich war um kurz vor zehn erst fertig.
Draußen hatte es mittlerweile richtig ordentlich zu regnen begonnen, und von Magi noch nichts zu sehen, deshalb ging ich mit Taschenlampe (und Hoodie) die Wege ab und schaute nach ihm. Er kam dann auch recht schnell angewackelt. Vermutlich hatte er unter dem alten Ziegenstall gepennt, zumindest nach den Strohresten zu schließen, und nicht bei den Nachbarn (die waren gar nicht daheim und auf der Terrasse hatten wir geschaut). Er ließ sich sein Medikament geben, verschwand dann aber gleich wieder nach draußen, vor allem auch deshalb, weil der Nasenkater zwischenzeitlich (im Regen) eine Maus gefangen hatte und sie auf der Terrasse verspeiste. Natürlich viel interessanter als drinnen zu sein. Ich ließ die Schlachttiere in Ruhe und ging, leicht durchgefroren, nach oben und unter die warme Bettdecke. Wo ich eigentlich bald schlafen wollte, aber dann doch noch anderthalb Stunden las. Unvernünftig.