Abarbeiten und Berge, Donnerstag 4.9.2025

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Typisch: Kaum fühlt sich der Mittwoch an wie ein Sonntag (so mit frei und Besuch und Café und so), schon schläft man in der Nacht so schlecht wie sonst von Sonntag auf Montag. Ich hatte ja zuerst gedacht, das gekippte Fenster sei mittlerweile zu kühl, aber von wegen, es war elend warm, also Fenster wieder auf, irgendwann sogar auf die dünnere Decke gewechselt (und später wieder zurück), dann konnte ich keine Schlafposition finden, die Beine begannen vor Müdigkeit zu zucken, es war ein Elend. Irgendwann schlief ich dann doch ein, aber das Aufstehen am Morgen war eher anstrengend. Und vor mir ein relativ langer und voller Tag, auch nicht so wirklich ein Stimmungsgarant. Außerdem musste ich früh gehen, also keine richtige Zeit für Schreiben, Zeitung, Internetleerlesen, stattdessen Katzenmaintenance und Küchenrunde, ich kochte Tee und verschwand dann gleich ins Bad. Was auch nicht für gute Laune sorgte, denn eigentlich möchte ich gern am Morgen die Dreiviertelstunde Ruhe haben.

Um Viertel vor acht gemeinsam aus dem Haus, Frühstück beim Viertel-Lieblingsbäcker auf die Hand, ab acht war ich im Büro. Ein voller Arbeitstag: Ich hatte zwar wenig Programmpunkte (meine Kollegin hatte die Prüfung an diesem Tag übernommen, ich war nur als Backup da, es gab aber wenig zu unterstützen), aber eine extrem volle Erlediliste. Ich schrieb mir morgens erst einmal einen Zettel, so zur Priorisierung. Dann eine Kanne Tee, eine Tasse Kaffee, ein Teller für die Brötchen (die ich neben dem Arbeiten aß), und dann legte ich los. Dass der Kollege für drei Tage auf Fortbildung ist, ich seinen Bereich vertrete, wir dadurch am Mittwoch beide weggewesen waren und es in seinem Bereich eine Deadline gab, die zu einer ganzen Latte an Mails führte, half auch nicht: Die ersten anderthalb Stunden war ich nur mit Vertretungs-Management beschäftigt.
Der restliche Tag lief dann aber erstaunlich erfolgreich. Stressig zwar (immer wieder spontane Besprechungen zwischendrin), immer mit Blick auf die Uhr, aber ich bekam meine Punkte doch ausgesprochen erfolgreich abgearbeitet, wenn auch teilweise mit pragmatisch zurückgefahrener Gründlichkeit (aber alles im Rahmen). Halbstündige Mittagspause (zweite Hälfte Pasta, immer noch sehr gut), Nachmittags mit immer noch hoher Schlagzahl weiter, inklusive einer Beratung (etwas Ärger über ein Headset) und einem einstündigen Unterricht (etwas Ärger über einen Lautsprecher – das Audio bleibt ein Thema bei unseren Geräten).

Um halb sieben hatte ich fast alles Wichtige erledigt, bis auf einen Punkt, den ich guten Gewissens auf den nächsten Tag verschieben konnte. Im Büro war ich zu diesem Zeitpunkt die letzte, bis auf die Reinigungskraft, die ich bei der Gelegenheit kennenlernte (wir haben seit kurzem einen neuen Service, was man sofort an der Sauberkeit in den Räumen gemerkt hat – sehr angenehm).
Draußen war es den ganzen Tag feucht und kühl gewesen, am Nachmittag hatte es zu gewittern begonnen und sich dann richtig eingeregnet. Ich ging im Regen nach Hause, zwar mit Schirm, aber halt sonst nur Sneaker und dünnes Strickjäckchen, etwas zu wenig. Bald werde ich ohne Jacke eher nicht mehr aus dem Haus gehen.

Daheim schaute ich erst einmal bei den Nachbarn nach der Post, dann Liebstenbegrüßung – die Kater waren noch im Garten und wollten nicht rein. Das Abendessen war schon fertig, eine große Schüssel mediterraner Kartoffelsalat mit grünen Bohnen und Paprika und einem Senfdressing, sehr gut. Wir gingen damit gleich aufs Sofa, zu etwas neuem Blaulichtcontent: In der ARD Mediathek gibt es eine Doku über die bayerische Bergwacht („In höchster Not“, leicht reißerischer Titel, aber sonst sehr gut gemacht). Es ist ja mittlerweile Feuer und Flamme-stilmäßig in Mode, dass man keinen Sprecher mehr bei den Dokus hat: Das ist so viel angenehmer und erspart einem eine Menge cringe.
Irgendwann dann noch Katerfütterung, als sie dann doch reinkamen, und außerdem ein Stück Kuchen für mich, das der Liebste mir netterweise aus dem Büro mitgebracht hatte. Und dann eine Runde auf die Raumstation (immer noch erste Staffel, ich erinnere mich an ausgesprochen wenig). Um halb zehn ins Bett, für noch eine Stunde Lesezeit.