Für eine Montagsnacht eigentlich ganz in Ordnung geschlafen, natürlich Wachphasen, warm-kalt, rumgewälzt, bliblub, aber am Morgen fühlte ich mich immerhin nicht völlig gerädert. Morgenroutine allein mit Katermaintenance, Küchenrunde, Aufräumrunde, Tee kochen. Der Liebste kam erst auf halb acht und klang so, als habe er fünf Nächte durchgefeiert oder vier Schachteln am Stück geraucht. Was so eine Erkältung halt bewerkstelligt.
Nichtsdestotrotz machte er uns ein Porridge, ich schrieb ein bisschen, ging unter die Dusche, dachte dann plötzlich, jetzt sei schon Herbst und man brauche warme Kleidung und so, und marschierte um kurz vor neun in Unterhemd, (leichtem) Pulli und Windjacke ins Büro. Merkte schon nach ein paar Metern, dass das grenzwertig warm war. So war es dann auch den ganzen Tag: In den Schreibtisch-sitz-Phasen okay, in den Unterrichts- und Herumlaufphasen immer wieder viel zu warm. Offensichtlich fehlen mir ein paar gute Übergangsklamotten.
Vor dem Tag hatte ich etwas Sorge gehabt, denn er war von morgens bis abends voll mit Unterricht und dazugehörenden Korrekturarbeiten, aber es klappte insgesamt viel besser als gedacht. Gleich morgens ein Blick in die Mails, da war nichts Problematisches aufgeschlagen (kein Wunder, ich hatte ja am Samstagnachmittag das letzte Mal geschaut), und die Chatnachrichten hatte ich ihn zwanzig Minuten abgearbeitet. Noch ein bisschen Orgakram, und als ich um zehn in den Unterricht ging, war ich wieder einigermaßen entspannt.
Also Unterricht von zehn bis fünf. Erst vor Ort, dann online (der Skandinavierkurs), dann wieder in Präsenz, unterbrochen von kurzen Pausen, in denen ich die eine oder andere Mail beantwortete, und einer kurzen Mittagspause um Viertel vor zwei (restliche Nudeln mit Gemüse und selbstgemachtem Pesto – giftgrün, aber sehr gut). Lief alles gut, meine Planung passte, die Technik machte mit, alles okay. Trotzdem froh, dass nicht jeder Tag so ein voller Unterrichtstag ist. (Früher war die Stundenanzahl – sechs Unterrichtseinheiten – für mich relativ normal, aber da hatte ich auch noch keine führende Position im administrativen Bereich. Die Orga frisst irgendwann alles andere auf.)
Bis kurz nach sechs dann noch Zeug bearbeitet und ein wenig korrigiert, da war ich dann schon wieder längst die Letzte im Büro (viele sind noch in der Sommerpause, auch wenn die Schulferien jetzt rum sind). Vom Gedanken an Fitness hatte ich mich schon verabschiedet, stattdessen auf halb sieben nach Hause.
Dem Liebsten ging es daheim wieder deutlich besser, deshalb hatte er auch den Tag im Home Office verbracht und nicht als „krank“ (auch wenn er bei diversen Meetings seine Redebeiträge hatte abbrechen müssen, weil die Stimme plötzlich rumkrächzte). Ich überließ ihm Katzenversorgung und den Kochstart und ging erst einmal in den Supermarkt nebenan, ein paar Kartoffeln holen und Katzensuppe (nicht Das Süppchen, das gibt es nur beim dm, aber ein vergleichbares Produkt – scheinbar ist das jetzt der neueste heiße Shit in der Katzenwelt, dass man seinen Tieren flüssiges Zeug zum Aufschlecken in den Napf füllt) und außerdem ein Kleiderfärbemittel, mit dem ich einen weißen Baumwollpulli retten möchte (…Übergangsklamotten, ich hatte ihn morgens aus dem Schrank gezogen und er wäre eigentlich für die Temperaturen perfekt gewesen, aber mit Gilb unter den Ärmeln und ein paar Flecken vorne – mal sehen, ob das noch was wird).
Daheim Fertigkochen, außerdem Magi ins Haus locken und unter Mühen (löffelweise, ein Löffel für Magi, ein Löffel für den Kater, ein Löffel für den Katzenpapa, woooo ist das Fliegerle, hiiiiiier kommt das Fliegerle) ein Süppchen mit Medikament verabreichen. (Seufz.) Dann wunderbares Abendessen: Bratkartoffeln mit scharfer Tofuwurst und Zwiebeln, dazu ein super Krautsalat.
Während des Essens waren wir beide mit unseren Laptops beschäftigt (bevor es aufs Sofa ging): Wir machen jetzt ernst mit den Herbsturlaubs-Plänen. Nach ein bisschen Herumgesuche sendete der Liebste eine Anfrage für eine Ferienwohnung in den bayerischen Alpen, und ich schrieb unsere Katzensitterin an. Die antwortete allerdings gleich und kann in der Woche nicht, aber immerhin haben wir mal erste Schritte unternommen. Jetzt Liste der möglichen Katzensitter durchgehen, irgendwer wird schon Zeit haben. Und dann klappt das hoffentlich, und die tausend anderen Unwegsamkeiten lösen sich hoffentlich auch auf.