Nur wenige Diskussionen mit Magi in der Nacht: Nach einmal zur-Seite-räumen legte er sich brav mit etwas Abstand neben mich und blieb dort mehr oder weniger die Nacht, und morgens um fünf musste ich auch nur zweimal mit ihm schimpfen, bevor er mich in Ruhe ließ und wartete bis zur Aufstehzeit um zwanzig nach sechs. Vielleicht lernt er das ja doch noch? Wer sagt denn, dass man einer alten Katze keine neuen Tricks mehr beibringen kann. Natürlich muss ich den Versuch noch ein wenig vertiefen, aber insgesamt schlief ich nicht schlecht trotz Katzenbesuch. So wünsche ich mir das.
Morgens übliche Routine, beide Kater da, beide mehr oder weniger am Fressen interessiert. Küchenrunde, Blick in die Zeitung. Vor mir wieder ein Tag mit recht viel Unterricht, aber insgesamt sollte die Woche hoffentlich etwas ruhiger auslaufen. (Famous last words.) Auch gut angekündigtes Wetter, und der umbrisch-provenzalische Markt startet auch. Schon einige Gründe, warum ich diese Zeit des Jahres so gern mag.
Porridge zum Frühstück, und dann wurde es plötzlich ein bisschen hektisch, weil mir einfiel, dass ich ja die Haare waschen wollte – das war dann genau die Viertelstunde, die ich später zur Arbeit kam als gewollt. War aber nicht so schlimm, wir haben keine so fixen Zeiten. Und beim Blick in den Posteingang sah alles auch recht ruhig aus, ich konnte mich also erst einmal sortieren und dann routiniert den Tag in Angriff nehmen. (…als Allererstes konnte ich einen SEHR aufgeregt fiepsenden Büro-Wuschelhund begrüßen.)
Ein Tag mit viel Unterricht, eine Stunde am Morgen und den kompletten Nachmittag, dazwischen ein paar Besprechungen und Orgakrams. Nichts Aufregendes, es lief alles ganz okay, ich kam gut voran. Der blödeste Moment war vermutlich, als ich dem Bürohund versehentlich mit meinem Bürohocker über den Schwanz rollte und er aufjaulte, da er aber danach gleich wieder normal war und mich lieb hatte (hoffe ich), meinte die Besitzerin, kein Stress, passiert halt. Mm. Armes Tier.
Nach dem Unterricht dann noch anderthalb Stunden Technikvorbereitungen: Wir mussten an diversen Laptops Updates einspielen (und uns mit Windows 11 herumschlagen) und alles startklar machen für den nächsten Tag. Das dauerte dann alles etwas länger als geplant, aber um zwanzig vor sieben war ich fertig und mal nicht die Letzte.
Daheim war der Liebste mit irgendeinem Gedöns in seinem Arbeitszimmer beschäftigt. Keine Ahnung warum, hörte sich anstrengend an. Ich las erst einmal im Lesesessel meine Mastodon-Timeline nach und machte ein kleines bisschen Denkpause. Dann schaute der Liebste nach den Katern und verschwand wieder im Arbeitszimmer und ich übernahm das Kochen allein: Einmal durch die Gemüseschublade, so viel wie möglich verbrauchen. Daraus wurde dann eine Schüssel Tomaten-Gurken-Salat und zwei Backbleche mit Ofengemüse: Kartoffelspalten, Kichererbsen (diese beiden logischerweise vorgebacken), Zwiebelscheiben, Chili, Karotten und Gelbe Bete. Alles geschnippelt, mit Pfeffer, Salz und viel Olivenöl für 30 Minuten in den Ofen, fertig. Ganz extrem leckeres Essen (bei der Menge an Salz und Öl ehrlich gesagt kein Wunder), besonders von der Gelben Bete war ich echt angetan. Gibt es ausgesprochen selten bei uns (man kann sie nicht so oft kaufen), und das ist eigentlich schade. Ich werde mal ein bisschen häufiger nach ihr Ausschau halten. Sehr gut war auch, dass wir zu dem Essen das restliche selbstgemachte Pesto vom Wochenende verbrauchen konnten, passte super und überhaupt, Sachen verbrauchen, bevor sie schlecht werden, ich war ganz angetan.
Abendunterhaltung keine Nachrichten (ich intervenierte, ich hatte tagsüber Spiegel und Guardian gelesen und brauchte nicht mehr), stattdessen eine Runde auf die Raumstation, begleitet von beiden Katern. Früh ins Bett, ohne Lesen – ich war nach dem Tag ziemlich durch. So allmählich merkt man das kurze letzte Wochenende dann doch.