Recht gut geschlafen, um sieben aufgewacht. Ganz guter Dinge eigentlich, abgesehen von etwas blödem Bauchweh (wieder viel in letzter Zeit, nervig). Der Liebste hatte schon die Küchenrunde übernommen und die Nasen versorgt und berichtete, dass sie am neuen Frischfutter sehr interessiert gewesen seien – wir sind ja jetzt eingeknickt und haben blödes Supermarktfutter gekauft. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Dass sie lieber fressen wollten, könnte auch einfach damit zusammenhängen, dass die letzte Hitzewelle jetzt wohl durch ist – am Himmel zeigten sich schon die ersten Regenwolken.
Tee kochen und noch vor dem Frühstück den Arbeitsrechner starten für unser großes Sonntagsprojekt: meinen Rechner auf Windows 11 updaten, auch wenn Microsoft das nicht will, also einen Workaround nutzen. Und ging das einfach, schnell und problemlos? Haha. Hahaha! HAHAHAHAHAHAHAHAHA!!1!1!
Nun ja, ich will nicht meckern. Natürlich klappte es auf den ersten und zweiten Anlauf nicht (wie sich herausstellte, möchte Windows die heruntergeladene Version nicht haben, wenn sie von einem Netzwerk kommt, ist aber williger, sobald man einen Stick dafür benutzt), und dann war halt mein Laufwerk C: viel zu voll. Also extrem sehr voll, ich wusste das schon seit einiger Zeit und hatte mich davor gedrückt. (Eigentlich doof, weil ich zwei Festplatten habe, eine für „Daten“ und eine für „Programme“, eben gerade damit C: nicht so schnell vollläuft, aber die Programme brauchen halt auch auf Dauer eine Menge Platz, Outlook vor allem.) Wir verbrachten also die nächsten anderthalb Stunden erst einmal damit, die Festplatte aufzuräumen, Sachen zu löschen und zu verschieben, und als wir das hingekriegt hatten, klappte auch die Installation. Der Liebste nahm das aber trotzdem zum Anlass, die Festplatte auszutauschen: Er kopierte alles auf eine Festplatte mit einem halben Terabyte. Das sollte mir jetzt hoffentlich eine Weile reichen. Als ich den Rechner dann startete, lief nicht nur alles problemlos, er war auch noch bedeutend schneller. Hihi.
Restlicher Vormittag: Duschen, eine Maschine Wäsche durchlaufen lassen und aufhängen, ein bisschen schreiben, mit der Schwester telefonieren (deren Laptop braucht auch ein Update). Und mal wieder ernsthaft über Linux auf meinem privaten Laptop nachdenken. Das ist zwar Windows 11-fähig (läuft hier schon länger), aber ich würde ja eigentlich gern ausprobieren, wie es funktioniert, wenn man US-Konzern-frei und rein Open Source-basiert unterwegs ist. Dafür wäre das private Laptop eigentlich die richtige Spielwiese.
Anyway. Zweite Hälfte Pizza zum Mittagessen, Internet ein bisschen leerlesen und mit dem alten Freund G hin- und her signalen, weil wir auf zwei zum Kaffee in der Stadt verabredet waren und er zuerst von Innenstadt auf Südstadt verschob (was mir sehr recht war, dadurch vermieden wir das – durch Stadtlauf und Markt übervolle – Stadtzentrum) und dann von zwei auf halb drei. War für mich auch okay. Ich freute mich überhaupt sehr, dass er sich gemeldet hatte und wir uns nach EWIGKEITEN mal wieder sahen. Er wohnt seit längerem in Hamburg, wo ich deutlich seltener hinkomme, als es mir recht wäre, und war außerdem für ein paar Jahre in Helsinki, was erst recht ab vom Schuss ist. Jetzt also Besuch im Süden.
Sehr schönes Kaffeetrinken: Wir trafen uns so von halb drei bis vier im neuen Altstadtrand-Café (ich sah die ganze Zeit durchs Fenster Leute vom Stadtlauf zurückkommen, mit Laufklamotten und Startnummern auf dem Shirt und einer Medaille um den Hals) und brachten uns ausführlich auf den neuesten Stand. Umzüge, wohnen, Familie, Jobsituation (läuft ziemlich gut bei ihm, was er so erzählte, was mich total freut), und überhaupt eben das Leben die letzten Jahre. Schöner Besuch. Nur etwas nervig für mich: Ich merkte, wie sehr ich mittlerweile doch aus dem Englischsprechen draußen bin, verglichen mit schon mal. Damit meine ich weniger das Vokabular (ich lese und höre viel auf Englisch, das ist also alles relativ präsent), sondern vor allem die Aussprache. Ich hatte das Gefühl, meine Zunge wäre so richtig überfordert. Nervte mich etwas, um ehrlich zu sein. Nun ja.
Um vier brachte ich G zum Bahnhof und ging nach Hause, noch trocken, obwohl seit drei schon Regen angekündigt war und dunkle Regenwolken über der Stadt hingen. Daheim hatte der Liebste die zweite Wäsche aufgehängt und im Erdgeschoss geputzt. Ich machte noch die dritte und letzte Maschine und schaute nach den gefärbten Kleidern: Das ist vielleicht doch ganz gut geworden. Zumindest so, dass ich sie jetzt wieder tragen kann, vorher wäre es eher ein Fall für die Mülltonne gewesen.
Restlicher Nachmittag lesen, noch einmal nach meinem Rechner schauen (tut alles), ein bisschen aufräumen, gründlich das Bad putzen (damit ist die Bude wieder sauber). Und ab sechs dem Regen zuschauen, der sich endlich bequemte, auch über der Stadt abzuregnen. Putzen und Wäsche im Übrigen von zwei Podcasts begleitet, einmal von der neuen Lage und einmal von der neuesten Folge OK, America, und beides war nicht gerade ein Stimmungsaufheller. Der zweite vor allem. Dieses Land ist einfach so kaputt, es ist zum Heulen.
Abends gemeinsames Kochen (der Liebste federführend am Start), seit langem machten wir mal wieder ein Risotto, mit Kirschtomaten und Zucchini. Ganz gut, nur so ein bisschen langweilig und weniger cremig, als ich es von Risotto eigentlich kenne. Was andererseits den Vorteil hat, dass ich nicht sofort beim letzten Löffel genug davon hatte und auf gar keinen Fall mehr etwas davon essen wollte, also für die nächsten sechs Monate nicht, wie es normalerweise bei Risotto der Fall ist. Gut so, denn die zweite Hälfte ist für den nächsten Tag geplant, das wäre ja sonst doof.
Am Abend ein kleiner Badezimmerfail: Der Liebste hat im Bastelverein Wandhalterungen für Besen und Schrubber und so 3D-gedruckt, und die vier Halterungen für den Keller wurden an ein Brett geschraubt und an die Wand gehängt, klappt prima, aber im Bad haben wir Fliesen und da möchten wir beide nicht so gern reinbohren. Also ein Versuch mit Montagekleber, morgens angeklebt und den Tag über antrocknen lassen. Und als ich abends den Schrubber mal vorsichtig reinhängen wollte, kam mir die Halterung sofort entgegen, da hielt überhaupt gar nichts. Oh well. Zweiter Versuch über Nacht mit Acrylkleber.
Abendunterhaltung Raumstation, begleitet von ein paar Lebkuchen und etwas Vanillequark, und dann wirklich früh nach oben, weil ich noch ein paar Takte lesen wollte und überhaupt, Regen und alles, dieses Spätsommerwochenende jetzt wirklich so richtig gründlich vorbei war.