Einigermaßen unruhig geschlafen, kein Wunder – die Unruhe vom Abend hatte ich natürlich mit ins Bett genommen. Der Wecker war auf sieben gestellt, aber um halb sieben beschloss ich, das Herumwälzen sein zu lassen und aufzustehen. Leicht genervt von mir selbst, dass mir der Rückreisetag so viel Stress bereitete, denn (wie der Liebste zu Recht bemerkte) das Schlimmste, was passieren könnte, wäre ein verpasster Flixbus in München, und damit würden wir halt ein bisschen Geld verlieren und müssten uns in einen Zug setzen (oder einen späteren Bus nehmen). Es würde also höchstens etwas teurer, aber es ist nun wirklich kein Ding der Unmöglichkeit, von München irgendwie in Richtung Stuttgart zu kommen. Also ein potenziell maximal lästiges Szenario.
So gesehen gingen wir duschen und machten uns eine Tasse Tee (und später noch eine zweite, denn wir hatten wirklich viel Zeit und sowohl in der Regionalbahn als auch im Bus würde es Toiletten geben – war dann auch so). Dann gründliches letztes Zusammenräumen, Müll wegbringen, um halb acht frühstücken und Vesper richten, als die letzten bestellten Brötchen gebracht wurden. Wir hatten extra die Tür angelehnt gelassen und sahen so den Vermieter (zum ersten Mal, vor einer Woche hatten wir seine Frau getroffen). Wir gaben Bescheid, dass wir nachher zum Brötchen bezahlen klingeln und dann um zwanzig nach acht aus dem Haus und zum Bus gehen würden: Wie, Bus? Er könne uns gern zum Bahnhof fahren, der Bus sei ja schon „sehr umständlich“. War es zwar eigentlich nicht (Bushaltestelle 10 Minuten entfernt), aber wir nahmen das Angebot trotzdem gern an, zumal sich die Regenwolken schon aufbauten.
Dementsprechend (nach einer aller- allerletzten Runde durch die Wohnung, bei der ich das letzte Bergfoto machte, bevor die Wolken die Gipfel verdeckten, und der Liebste im letzten Moment noch ein Shirt entdeckte, das er zwei Tage zuvor zum Auslüften auf den Balkon gehängt hatte) wurden wir freundlicherweise um halb neun zum Bahnhof gefahren und waren zwanzig Minuten vor Abfahrt da. Was nichts machte, der Zug stand schon da, ich konnte uns noch zwei Kaffee im Bahnhof holen und wir konnten im Warmen auf die Abfahrt warten. Und im Trockenen, denn nach ein paar Minuten begann es zu regnen.
Wenig ereignisreiche Fahrt, in erster Linie recht langweilig: Während wir aus der Regionalbahn noch eine gute Sicht hatten und uns so von den Bergen verabschieden konnten, hatte es sich spätestens in Pasing richtig eingeregnet und man konnte außer tiefen Wolken gar nichts mehr sehen. Umsteigen in Pasing (mussten wir bei der Hinfahrt nicht, aber es gab wohl an dem Wochenende Bauarbeiten auf der Strecke), unser Anschlusszug hatte Verspätung, aber der vorherige auch so viel, dass wir diesen nehmen konnten (mit vielen, vielen anderen Umsteigenden in den knallevollen Zug gequetscht) und damit sogar fünf Minuten früher als geplant am Münchner Hauptbahnhof waren.
Durch den prasselnden Regen eilten wir gleich zum Omnibusbahnhof und hatten dort dann eine Stunde Aufenthalt. (Ging nicht anders, weil die Regionalbahnen aus Garmisch am Sonntag nicht so oft fuhren – eine Bahn später wäre schon zu knapp gewesen.) Einen zweiten Kaffee holen (einen riesigen Pott für nur einen Euro), eine Apfeltasche, die letzte bayerische Breze (mag ich schon auch sehr gerne), dann halt warten und den abfahrenden Bussen zusehen (man könnte erstaunliche Strecken fahren, wir sahen Busse von Breslau und Wien kommend und nach Paris und sogar Lund fahrend). Und von den vielen rauchenden Menschen und dem permanenten angebettelt Werden leicht genervt sein – am Busbahnhof ist teilweise doch ein bisschen ein anderes Klientel als am Bahnhof. Nun ja.
Ereignislose Heimfahrt, Regen, Regen, Regen, wir aßen unser Vesper, ich hörte Podcast und las. Pünktlichst um vier waren wir in Tübingen und um zwanzig nach vier daheim.
Dort als Allererstes nach den Nasen geschaut, beide waren nicht zu sehen. Ich ging also Garten und Kohleweg entlang und entdeckte beide Kater, wie sie in der Studenten-WG schräg gegenüber auf der Terrasse saßen! Was ist mit diesen treulosen Tieren los? Unfassbar. Ich bekam sie immerhin zurückgelotst (Magi war unsicher, ob er wirklich mit dieser total fremden Frau mitgehen sollte, seufz, ließ sich aber heimtragen). Der Kater war auch gleich für Medikament und Wurst zu haben, Magi fraß aber nur ein paar Reste vom Morgen und war an seinem Medikament überhaupt nicht interessiert. Oh well. Wenigstens beide da.
Restlicher Abend: ankommen. Wir packten gleich die Koffer aus und räumten sie weg. Gegen sechs kam die Sitterin vorbei, brachte den Schlüssel und bekam ihr Dankeschön-Geschenk. (Total zufrieden, wir merken sie uns für die nächsten Urlaube auf jeden Fall vor.) Dann machte der Liebste uns ein paar Nudeln mit übrigen Karotten und einem Gläschen Fertigpesto, und wir hatten einen ruhigen Urlaubsende-Abend. Ich kümmerte mich in erster Linie um meinen Blog und brachte ihn auf den aktuellen Stand, danach ein bisschen lesen. Um neun (ich habe ja noch einen Urlaubstag vor mir) einen Fingerbreit schottischen Single Malt. Und die Kater verbrachten den kompletten Abend mit uns (SO SCHÖN) und pennten beide auf dem Sofa. So gesehen perfekter Urlaubsabschluss.