Einige Zeit vor dem Weckerlicht wach gelegen nach mittelerholsamem Schlaf. Während ich noch überlegte, ob ich aufstehen und einen Katzenüberfall riskieren könnte, ging das Licht an – mir beinah nicht unrecht, so konnte ich aufstehen, und als ich den Liebsten unten bei der Katzenversorgung klappern hörte, war das auch erledigt. Nur dass Magi trotzdem vor meiner Tür saß und leicht verwirrt wirkte, wie jetzt du oben, Klappern unten, hä was? Ich schickte ihn erst einmal runter. Acht Minuten später natürlich beide Kater wieder da, Dachterrasseninspektion, leichte Diskussionen, weil erst der eine dem anderen im Weg saß, dann der andere auch ohne Wegsperre nicht mehr reinwollte, dann drinnen aufs Katzenklo wollte, wobei ihn der erste bitte nicht stören sollte. Normaler Kateralltag halt. Ich bekam sie schließlich beide glücklich und ohne Streit ins Erdgeschoss, wo der Liebste uns schon ein Müsli machte. Draußen mittlerweile komplett dunkel, wir nähern uns mit großen Schritten der Weihnachtszeit (in guten zwei Wochen muss man schon daran denken, einen Adventskranz zu besorgen).
Tee, Zeitung und ein bisschen Schreiben. Dabei leicht genervt von der Tatsache, dass mein Laptop mir nur eine PIN-Abfrage zur Anmeldung anbietet, aber kein Passwort. Beziehungsweise nur das „Microsoft Konto“-Passwort, aber – ganz sicher nicht. Hm. Irgendwann, irgendwann mal werde ich auf meinem privaten Rechner Linux installieren. Vielleicht. Bestimmt. Oder so.
Auf jeden Fall irgendwann ins Bad, letzter Blick zu den Katern und ab kurz nach neun war ich am Schreibtisch. Der Vormittag daheim: Eine Stunde Unterricht, dann viel administratives Zeug, unter anderem bekam ich endlich den Punkt weg, den ich schon eine Woche vor mir herschob (das Protokoll unseres letzten Abteilungsmeetings, so langsam dringend nötig, es rumzuschicken). Ganz zufrieden damit.
Mittagspause um halb eins: Erst einmal Haushaltskram (Spülmaschine ausräumen, Gemüsekiste wegräumen und so), dann zweite Hälfte Spinat-Börek. Pünktlichst auf halb zwei ging ich ins Büro, bei relativ mildem Wetter und strahlendem Sonnenschein (kurze Überlegung, die Sonnenbrille rauszuholen, war dann aber zu faul – aber es war schon erstaunlich sonnig).
Regsamer Nachmittag im Büro. In erster Linie arbeitete ich eine Kollegin in die administrativen Details des Kairoprojekts ein und besprach ein paar kleine Sachen mit dem Chef. Außerdem eine Rechnung, bei der unser Buchhaltungsprogramm sich plötzlich merkwürdig gebärdete. Wir riefen den Progammierer an (mit dem ich familiär verbandelt bin, was das Ganze etwas lustig macht) und zeigten ihm via Fernwartung das Problem. Ohne auf die Details einzugehen, war es eine merkwürdige Konstellation aus einem Sonderzeichen (das türkische „i“ ohne Punkt, phonetisch gesprochen ein ungespanntes i) in einem Namen, das im Buchhaltungsprogramm zwar gespeichert, aber nicht angezeigt wurde, und womit Word dann am Ende nicht zurecht kam. Für den Programmierer alles TOTAL spannend, für mich eher, nun ja, zeitraubend, aber wir bekamen es gelöst.
Außerdem gut: Ich kümmerte mich um eine aus Gründen unerfreuliche E-Mail-Flut und formulierte Antworten. Am Ende des Tages war mein Posteingang angenehm geleert.
Kurz nach halb sechs verabschiedete ich mich vom Kairokollegen (er wird sich demnächst wieder auf den Weg machen) und ging nach Hause. Der Liebste war noch nicht da und schrieb mir auch kurz darauf, dass es ziemlich spät bei ihm werden würde – er kam am Ende um kurz vor acht.
Ich übernahm die Abend-Haushaltsschicht also allein: Katzenversorgung, ein bisschen aufräumen, Biomüll leeren, Näpfe spülen, dann ausführliches Kochen (begleitet von Paolo Conte auf Tidal). Geplant war ein Auflauf mit Orzo und einer Tomatensauce, den ich zu einem ziemlichen Rumfort-Auflauf verwandelte: Neben den frisch gelieferten Pilze kamen ein schlapper Bund Rucola, ein Bund Petersilie, eine Stange Lauch, zwei Zucchini und drei frische Tomaten in die Sauce. Ein bisschen Mandelstreukäse holte ich aus dem Supermarkt nebenan (dabei gleich eine neue Sorte Katzenfutter abgegriffen), und um acht hatten wir ein recht üppiges, aber sehr gutes Abendessen (zwei Portionen waren für den Gefrierschrank bestimmt).
Restlicher Abend Sofa, ein bisschen erzählen, die Kater pennten neben (oder in Magis Fall: auf) uns. Ein bisschen Blaulichtcontent zur Unterhaltung (genug Berge erst einmal), und um halb zehn hoch ins Bett. Relativ normaler Tag, keine Höhepunkte, Arbeit und Haushalt (also auch Arbeit) halt. Fühlte sich aber recht zufriedenstellend an.