Zurückfinden, Mittwoch-Donnerstag 3.-4.12.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Wieder zurück in den Alltag – die vier Tage unterwegs fühlten sich nach deutlich mehr an, und ich fand es merkwürdig, mich wieder auf die Arbeit einzustellen. Davon gab es allerdings mehr als genug, deshalb eine Zweitages-Zusammenfassung.

Am Mittwoch nach recht guter Nacht mit dem Weckerpiepsen aufgewacht und gleich einmal von den Katern belagert worden. Katzenmaintenance, Küchenrunde, Tee. Der Liebste nahm seinen mit ins Bad und ging recht bald los, er hatte einen frühen Termin (und würde sich sein Frühstück oben holen). Ich machte mir ein Müsli und eine zweite Tasse Tee und setzte mich das erste Mal zu unserem Adventskranz an den Esstisch. Er gefällt mir immer mehr: die Kombination aus dunkelgrün (Kerzen und Zweige) und Rotgold und Kupfer (Kugeln und besprühte Zweige) sieht großartig aus. Und dann natürlich die erste Kerze.

Außerdem: die ersten drei Türchen meines Adventskalenders (es fühlte sich merkwürdig an, den 1. und 2. verpasst zu haben, aber so isses halt – ich konnte ja nachholen). Der Liebste hatte sich dieses Jahr ins Zeug gelegt und mir nicht nur den Grüntee-Adventskalender wieder besorgt, sondern dieses Mal sogar customised befüllen lassen, sodass ich keine merkwürdigen Grapefruit-Kakerlake-Zuckerguss-Aromatisierungen zu erwarten hatte. Außerdem hatte er dafür gesorgt, dass mein Lieblings-Grüntee mehrfach vorkam.
So ging es dann gleich los: Tag 1 ein Bio Jasmin, der allerdings eine ganze Ecke herber und weniger blumig schmeckte als mein gewohnter Lieblingsjasmin. Tag 2 war ein chinesischer White Cui Min, also ein Weißer Tee, der mich allerdings mit recht frischer Herbheit (nicht unangenehm) und für einen Weißtee erstaunlich grüner Farbe überraschte. Tag 3 dann der erste Japaner: Gyokuro „Miyazaki“ Schatten-Grüntee. Für mich völliges Neuland und bis jetzt noch nicht probiert, denn mit Arbeit und allem werde ich nicht jeden Tag eine neue Packung aufmachen können. Muss ich ja auch nicht.

Noch einen schnellen Wochenplan gemacht (die Biokiste hatte ich schon vor meiner Abfahrt nach Berlin bestellt), damit wenigstens so ein bisschen Planung in unsere Gemüseschublade kam, dann an den Schreibtisch ab neun.
Sehr voller Arbeitstag mit Online-Unterricht, Beratungsterminen, Meetings, daneben Liegengebliebenes von meinen zwei Urlaubstagen aufarbeiten (zum Glück nicht viel, der Vertretungskollege hatte viel abgefangen) und zukünftige Ereignisse vorbereiten. Mittagspause mit dem Liebsten, der mittags heimkommen konnte, mit Spaghetti und einer aufgetauten Bolognesesauce (ein Hoch auf den Gefrierschrank). Nachmittags dann etwas ruhiger weiter, trotzdem war ich ordentlich beschäftigt und machte erst um sechs Uhr Feierabend.

Der Liebste war da schon am Kochen, es gab – für mich sehr ungewöhnlich, aber man muss sich ja mal aus seiner Komfortzone herausbegeben, und schließlich war ich gerade in Berlin gewesen – eine Bowl, mit Quinoa, Pilzen und Grünkohl und einem Tahin-Dressing. Recht gut, vielleicht ein bisschen trocken. Abendunterhaltung dazu Raumschiffe, um halb zehn schon mit Buch ins Bett. Immer noch mit Daunendecke im Übrigen, denn von der angekündigten Warmfront war noch nichts zu spüren, Temperaturen nicht über vier Grad und im Schlafzimmer ordentlich kalt.

Am Donnerstag dann nochmal ein bisschen voller. Morgenroutine mit Katern und Küche, dann Frühstück mit den letzten Scheiben Brot mit Philadelphia und Himbeermarmelade. Ich setzte einen Brotteig an und machte das vierte Türchen auf: wieder ein Japaner, Bio-Japan Bancha. Diesen probierte ich: recht mild, typisch grasiger Geschmack, aber ohne allzu herb oder bitter zu sein. Etwas, was gut in den Morgen passt, und scheinbar bedeutet der Name „Bancha“ übersetzt so viel wie „gewöhnlicher Tee“ – ja, das passt, im positiven Sinn.

Schnelle Dusche, Einmal den Brotteig durchkneten, dann hektikte ich etwas ins Büro (immerhin trocken, der angekündigte Regen kam erst im Lauf des Vormittags) und war um kurz vor neun da. Ab da dann Termine ohne Ende, von Beratung zu geplantem Meeting zu Spontanmeeting. Die kurzen einmal-aufs-Klo-Pausen musste ich mir mehr oder weniger einbauen. Dass das alles so voll war, lag auch daran, dass einmal eine Gesprächspartnerin etwas zu spät kam (dadurch konnte ich wenigstens meine Mails checken, aber der Termin zog sich dadurch nach hinten) und einmal ein Prozess deutlich länger dauerte als gedacht.
Dazu stellte ich noch fest, dass ich Honk meinen Reisepass daheim vergessen hatte – den brauchte ich aber dringend. Der Liebste (an dem Tag daheim) schickte mir ein Foto aufs Handy, und damit konnte ich (mit Unterstützung) zwei wichtige Dinge erledigen: Einmal Flüge nach Indien buchen und einmal ein Business-Visum beantragen. Es ist nämlich jetzt entschieden (zu 90%), dass da meine nächste Geschäftsreise hingehen wird.

Mittagspause mit den Kolleg:innen und der restlichen Quinoa Bowl (über die ich etwas Fertigdressing gekippt hatte, sodass ich sie als normalen Salat essen konnte). Nachmittags dann die nächsten Meetings, aber zwischendrin auch Zeit für weitere Arbeiten, Unterrichtsvorbereitung, Orgakram, Mails, sodass ich am Abend auf einem ganz guten Stand war. Um kurz nach halb sechs machte ich Feierabend. Draußen war es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden (extrem trübes Wetter momentan, aber leider kein Fitzelchen Schnee zu sehen, puh), da war es mir fast lieb, dass ich wenigstens richtig im Dunkeln ging: So kam die Weihnachtsdekoration überall wenigstens richtig schön zur Geltung.

Nach dem langen Tag erst einmal eine Runde Fitness. Recht anstrengend (schon wieder zwei Wochen Pause, und dazu merkte ich die Kälte, die Muskeln und Gelenke wollten nicht so), aber egal, ich trainierte durch und war einfach froh über den fixen Termin und die Bewegung. Und warm war mir danach auch.
Dem Liebsten eher nicht so (typisch für einen Tag im Home Office), deshalb hatte er statt Kartoffelbrei und Krautsalat zum Brei das Kraut mit Karotten und Kümmel gekocht und einen kleingeschnittenen und angebratenen Fleischkäse druntergemischt. Passte ausgesprochen gut, sehr leckeres Essen. Dazu als Abendunterhaltung ein bisschen neuer Blaulichtcontent: Ich habe beim ZDF die Doku-Reihe Die Lebensretter aus Murnau entdeckt, über die dortige BGU, und das vereint ja wohl das Beste aus allen Welten: Blaulichtdrama, Rettungsmedizin, Hubschrauber und Alpen. Wir waren von der ersten Folge auf jeden Fall sehr gut unterhalten.