Recht unruhig geschlafen, beim Weckerpiepsen früh am Morgen noch ordentlich müde, aber mit dem guten Gefühl, dass ich den letzten frühen Termin dieses Jahres vor mir hatte und überhaupt die Weihnachtspause sich in großen Schritten näherte. Katzenmaintenance und schnelle Küchenrunde, Tee, und dann versuchte ich „noch schnell“ im Onlineshop der Deutschen Post ein paar Internetbriefmarken für die am Vorabend geschriebenen Weihnachtskarten zu besorgen. Funktionierte natürlich überhaupt nicht, weil die Webseite mit meinem DHL-Login nicht zufrieden war, es mir aber auch nicht ermöglichte, ein neues Konto anzulegen („Registrierung ist mit dieser E-Mail-Adresse nicht möglich“). Ich war am Ende maximalst genervt von der Seite und dem Prozess und überhaupt der Tatsache, dass alles, was Digitalisierung angeht, so unfassbar schlecht und hakelig und kompliziert und maximalst bescheuert läuft in Deutschland. Das kriegen wirklich gefühlt ALLE anderen Länder besser hin als wir, und es macht mich gleichzeitig so müde und so ungeduldig. (Und man kann ja auch nicht sagen, egal, dann machen wir das halt oldschool, weil ja parallel alte Strukturen – zum Beispiel ein Netz an einfach zu erreichenden Postfilialen, wo man Briefmarken kaufen kann – abgebaut werden.)
Anyway. Um halb acht mit dem Liebsten aus dem Haus, kurzer Zwischenstopp beim Viertel-Lieblingsbäcker für zwei Brötchen (…das Laugencroissant ließ ich weg), und ab acht im Büro. Es war wieder ein Prüfungstag, der letzte dieses Jahr, für den ich hauptverantwortlich war, auch wenn ich die eigentliche Aufsicht nicht machte (das übernahmen zwei Kolleg:innen aus dem Team). Trotzdem ein voller Tag.
Erst einmal morgens aber eine kleine Überraschung, denn eine ehemalige Kursteilnehmerin von uns brachte uns Weihnachtsgeschenke vorbei. Das war natürlich supernett (und auch ein bisschen lustig, weil wir bei einer Person nicht ganz sicher waren, wen sie meinte – wir kriegten es aber raus, bevor wir das Geschenk der falschen Kollegin gaben).
Den Tag über dann emsiges Arbeiten, viel administratives Gedöns im Hintergrund, zwischendrin ein spontanes Chef-Meeting, am eigentlich am frühen Nachmittag angesetzten Jour Fixe konnte ich allerdings nicht teilnehmen, das kollidierte mit der Prüfung. Klappte aber alles prima, von kleineren Pannen abgesehen (unter anderem instruierte ich eine Person per Handy wieder zu uns zurück, weil er eine Unterschrift vergessen hatte – er saß schon im Zug, stieg aber an der nächsten Station um). Nachmittags zur Hauptpost, wo ich gleich für uns zwei Bögen „winterlich gestalteter“ Briefmarken zum Selbstkleben kaufte, geht also doch oldschool. (Wenn man zu den Öffnungszeiten in der Nähe der Hauptpost ist.) Dann noch eine Menge administratives Zeug, Dokumente bearbeiten, bis ich schließlich um Viertel vor sechs feststellte: Da werde ich am nächsten Tag noch einmal kommen und weitermachen müssen. Für jetzt war es Zeit für den Feierabend.
Ich war tatsächlich vor dem Liebsten daheim und kam dadurch in ein dunkles Haus, allerdings nicht ganz: Die Lichterkette auf dem hinteren Balkon war bereits angegangen und beleuchtete nicht nur den Garten, sondern auch Wohn- und Esszimmer. Das war schon sehr, sehr schön. Außerdem wurde ich von zwei Katern begrüßt, was auch toll war, und beide nahmen ganz brav und eifrig ihre Medikamente und ließen sich füttern, noch besser.
Der Liebste kam kurz nach mir, also gemeinsames Kochen: Wir gingen einmal durch die Gemüseschublade und machten ein Blech Rumfort-Ofengemüse mit Kichererbsen, Gelber Bete, Karotten, Kohlrabi. Dazu brieten wir ein paar vegane Visch-Stäbchen aus dem Supermarkt an (von Frosta, würde ich aber nicht empfehlen, sie waren quasi geschmacklos und hatten auch keine tolle Konsistenz). Während das Gemüse im Ofen war, aßen wir eine Schüssel Chiccorée-Salat, und als Nachtisch gab es Vanilleskyr – und trotzdem hatte ich noch einen ziemlichen Puffer, was sowohl Kalorien als auch Nährstoffe anging, zumindest sagte das die FDDB-App. Also noch eine kleine Handvoll Walnüsse und Sonnenblumenkerne und die letzte Mandarine aus der aktuellen Kiste.
Abendunterhaltung wieder etwas Raumstation und anderthalb Folgen Hubert und Staller. So ganz sicher bin ich nicht, wie sehr mir die Serie gefällt: Einerseits natürlich super Landschaft, teilweise großartige Schauspieler (den allergrößten Teil des Reizes macht Christian Tramitz aus) und schon viel Humor, andererseits eher fragwürdige schauspielerische Leistungen in den Nebenrollen, und die merkwürdige ARD-Vorabendserie-Begleitmusik nervt irgendwann. Das ganze Ding wirkt halt wie ein Überbleibsel aus den 90ern, und ich war etwas überrascht zu lesen, dass die Serie erst 2011 gestartet wurde. Nun ja. An die Raumstation kommt das natürlich nicht ran, aber als ein bisschen witzige Unterhaltung taugt das vermutlich schon.