Am Montag war das Wetter durchwachsen, aber ich hatte wirklich Glück, dass es keinen Regen gab – mit meinen Stoff-Halbschuhen hätte ich sonst alt ausgesehen.
Ich bin wieder in die Innenstadt gelaufen und war recht lang im so genannten „Covered Market“, das ist ein Bereich unter drei Häusern, wo kleine Läden und Marktstände sind – wie so eine Art Markthalle in mehreren Gängen aufgeteilt. Das war sehr hübsch da. U.a. gab es dort einen Bubble Tea-Laden, wo die Leute Post-it’s mit irgendwelchen Sprüchen an die Wand hängen durften – der ganze Laden war innen und außen voll mit Post-it’s! Das sah irre aus.
Im Covered Market gab es den „Pieminister“ (den gibt es wohl in anderen Städten auch), wo man Pie mit Mash und Gravy essen konnte – englischer geht es nicht mehr. Da die Gravy vegan war und sie einen veganen Pie hatten (sogar zwei verschiedene) und auch veganes Mash, hatte ich dort ein sehr englisches Mittagessen. Das war wirklich sehr lecker. Der Pie war mit Pilzen und kleinen Zwiebeln gefüllt, die Bratensoße auch sehr aromatisch. Der Kartoffelbrei ok (da ist unserer besser).
Danach bin ich noch etwas rumgelaufen und kam am Balliol College vorbei (das ist direkt neben Trinity College in der Broad Street). Dort durfte man für 3 Pfund rein und sich die Häuser anschauen (also nur in den Innenhof, an Gebäuden durfte man nur die Kapelle und den großen Speisesaal betreten – das College wird ja benutzt, da wohnen und arbeiten ja Leute).
Der Pförtner war sehr nett und das College war extrem beeindruckend. Ich war froh, dass ich das Geld ausgegeben habe, war ja nicht viel und hat sich sehr gelohnt. Von innen sehen diese Colleges wirklich noch mal ganz anders aus als von außen.
Ich war dann noch einmal in dem Einkaufszentrum, weil ich nach neuen Schuhen schauen wollte, aber irgendwie fand ich keine passenden. War auch nicht in Kauflaune. Stattdessen habe ich in einem Boots eine Fußsalbe gekauft („Voltarol“ heißt die hier).
Auf dem Heimweg habe ich den Bus genommen (und sogar selbst erkannt, wann man aufs Knöpfchen drücken muss, quasi schon fast einheimisch).
Am Dienstag war das Wetter fantastisch und ich war sehr gut gelaunt. Nach dem Reinlaufen bin ich in ein italienisches Restaurant in der George Street gegangen, die eine vegane Karte hatten (Ask Italian, ich glaube auch eine Kette). Dort hatte ich Pasta und einen gemischten Salat (endlich mal!). Danach habe ich zwei der Stadtwanderungen gemacht (die beiden gehen ineinander über und sind beide im Zentrum). Das war wirklich nicht schlecht, weil man so noch ein paar Informationen zu verschiedenen Häusern bekommt.
Anschließend bin ich noch einmal ins Einkaufszentrum und habe mich dafür entschieden, ein paar schwarze Reeboks zu kaufen. Schockierenderweise brauchte ich Männerschuhe Größe 42, ernsthaft. :-/ Aber sie passen, also was soll‘s. Der Preis war mit 70 Pfund auch ok, und sie sind sehr bequem. Darüber war ich wirklich froh, weil ich nicht die ganze Zeit mit den Stoffschuhen rumlaufen kann und die Stiefel nicht mehr gegangen wären.
Als Abschluss war ich noch im „Art Café“, das ist ein Café direkt gegenüber dem Einkaufszentrum, wo lokale Künstler ihre Bilder ausstellen. Das Haus ist ganz schmal (wie viele englische Häuser), im Erdgeschoss ist eine winzige Verkaufstheke, wo man sich die Sachen kauft, und dann gibt es auf zwei Stockwerken Tische zum Sitzen. Das war sehr gemütlich. Ich hatte ein Stück Apfel-Dattelschnitte (naja) und guten Kaffee und eine Big Issue mit dem Doktor vorne drauf. 🙂
Danach bin ich dann heimgelaufen und habe meinen Fuß dann wieder gemerkt. Spoiler: Mit den Reeboks wurde das dann die nächsten Tage viel besser.