Oxford Tag 2 und 3, Samstag 16.2.2019 und Sonntag 17.2.2019

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Am Samstag war ich nicht super gut drauf, es regnete, ich hatte ein bisschen Kopfweh und mein Kreislauf war etwas im Keller. Mir waren die Abläufe in dem Haus auch nicht ganz klar: Als ich gegen 7 aufgewacht bin, war ich offensichtlich die erste (zum Glück hatte ich einen Wasserkocher im Zimmer, konnte mir also dort einen Tee machen). Kurz nach 9 bin ich zum Duschen und habe dadurch dafür gesorgt, dass zwei heulende Kinder vor der Badtür standen, die dann in der Zeit nicht aufs Klo konnten… die Tage danach bin ich dann immer erst zwischen 10 und 11 ins Bad. 

Mein Programm am Samstag: Zuerst eine der Stadtwanderungen aus dem Buch gemacht, und zwar Richtung Oxford Tower, dann noch ins Naturkundemuseum, das (Wochenende) extrem voll war, vor allem mit Familien. Das Museum ist wunderschön, die Ausstellungsstücke sehr interessant, und die Architektur des Gebäudes der Wahnsinn. Der Lärmpegel war allerdings grenzwertig, für meinen Kaffee im Museumscafé fand ich lang keinen Sitzplatz… naja. 

Skelette unter dem Museumsdach.

Ich bin dann noch etwas in der Gegend um das Museum rumgelaufen und bin schließlich in der High Street in ein Café gegangen, wo ich einen (chilenischen, merkwürdigen) Cabernet Sauvignon und ein paar Tortilla Chips hatte. In Oxford fühlte ich mich viel mehr “zu Hause” und sicherer als in London, und hatte deshalb Lust, mich abends noch hinzusetzen. (Nicht spät abends: um halb acht war ich daheim.)

Der Heimweg ging auch gut zu Fuß, durch die Stadt (nicht an der Themse entlang, der Weg ist abends nicht mehr beleuchtet) in ca. 20 Minuten zu Hause. 

Den Abend habe ich dann ohne Mail-Schreiben, aber mit Skypen verbracht. Ein großes Abendessen hatte ich nicht, wegen der Tortilla Chips. 

Am Sonntag wollte ich ein bisschen die Natur genießen und bin raus aus Oxford (das Zimmer ist direkt am Stadtrand) zum Iffley Lock gegangen und wollte dann weiter in einem Bogen wieder Richtung Innenstadt (das war eine der Stadtwanderungen). Leider musste ich aber direkt nach dem Lock umdrehen, weil ich extreme Schmerzen im linken Fuß bekommen habe. Der obere Rand meiner neuen Stiefel hat links gegen die Wade gedrückt und dort (neben dem Knöchel) die sowieso schon dauerentzündete und durch das Rumlaufen gereizte Sehne erwischt. Das war so schmerzhaft, dass ich anfangs dachte, ich komme nicht mehr zurück. Ich habe zunächst versucht, den Schuhrand mit einem kleinen Stöckchen, dass ich mir in den Schuh gesteckt habe, vom Fuß wegzudrücken, das hat aber nur mittelprächtig funktioniert (das Stöckchen drückte auch, wenn auch großflächiger). Schließlich habe ich den Schuh ganz, ganz locker gebunden und bin damit langsam hinkend zurückgegangen. 

Zurück im Zimmer musste ich erst einmal heulen vor lauter Frustration… Nach einer kleinen Pause bin ich dann aber mit meinen schwarzen Halbschuhen wieder losgelaufen, die gleiche Strecke. Damit ging es dann. 

In Iffley gibt es einen Pub, der immer sonntags ein veganes Buffet anbietet, das ich ausprobieren wollte, aber man sagte mir gleich: Alles ausgebucht, ohne Reservierung keine Chance. Na gut. Ich bin deshalb in der Innenstadt in ein großes Einkaufszentrum gegangen (Westgate), das mir (für ein Einkaufszentrum) sehr gut gefallen hat. Richtig schön und luftig gebaut. Im obersten Stock, auf der Dachterasse sozusagen, sind neben einem Kino auch einige Restaurants, und dort gab es ein vietnamesisches Pho-Restaurant. Pho ist ja diese vietnamesische Nudelsuppe, von der ich schon einiges gelesen hatte, aber noch nie probiert. Die gab es dort in einer veganen Variante und war sehr lecker. Dazu Summer Rolls mit Erdnusssoße. Nur leider gab es kein Besteck (nur Stäbchen und einen merkwürdigen großen, flachen Holzlöffel für die Suppe), so dass sich das Essen wirklich schwierig gestaltete. Ich hoffe, die anderen Gäste haben mir mein Geschlürfe verziehen. 

Nachmittags hatte ich noch einen veganen Kuchen (Kokos-Schoko, so lala) und einen Kaffee in einem Pret und bin etwas durch die Stadt gelaufen. Ich war relativ früh zu Hause, weil ich meine Füße nicht überlasten wollte (also nicht noch mehr als sowieso schon…). 

Alle Colleges in Oxford mit Regenbogenflaggen.