Gut geschlafen (durchgeschlafen?), viertel vor sieben aufgewacht, sehr zufriedenstellend.
Nachdem die drei bisherigen Oster-Urlaubstage von viel Disziplin und Motivation und Aktivismus geprägt waren, hatte ich einen ziemlichen Durchhänger und konnte mich nicht zu irgendetwas aufraffen. Yoga, Spaziergang, aufräumen, Mails – alles schien zu mühsam. Die Windböen und der Regen draußen lockten auch nicht so wirklich, vor die Tür zu gehen. Deshalb startete ich den Tag mit etwas Schreiben und blieb dann den Rest des Tages mehr oder weniger vor dem Laptop. Frühstück war die zweite Hälfte des Osterlamms und ein grüner Smoothie (Postelein und Rucola mussten weg).
Am Vormittag überlegte ich, meine WordPress-Pläne wieder zu aktivieren, und sprach den Liebsten darauf an. Daraus entwickelte sich eine längere Diskussion zu grundsätzlichen Fragen: Wie viel mache ich IT-mäßig selbst, wie viel möchte ich überhaupt selbst machen? Wie viel übernimmt der Liebste für mich, wie viel überlasse ich ihm? Ich möchte grundsätzlich gern so unabhängig wie möglich sein, aber finde es schwer, das zu vermitteln, vor allem wenn diese Unabhängigkeit natürlich damit zusammenhängt, dass ich mich wirklich sehr viel grundsätzlicher in viele Bereiche einarbeiten müsste. Andererseits war das genau ein Punkt, den ich in Angriff nehmen wollte. Schwierige Gemengelage, die ich mit mir selbst ausmachen muss.
Auf jeden Fall installierte der Liebste dann auf unserem („unserem“) virtuellen Server WordPress und ich kann jetzt ein bisschen rumspielen und mich damit vertraut machen. Und eventuell kann ich das dann immer noch umziehen, wir werden sehen.
Das war der Vormittag, Mittag (unterbrochen von Spaghetti mit der zweiten Hälfte der Bolognese-Sauce und einem Espresso) und auch Nachmittag, dazu Blogs lesen und Twitter – länger als ich wollte.
Highlight des Tages: Um fünf Uhr Anruf des Lieblingsmenschen aus Berlin, wir quatschten, bis der Akku am Telefon leer war. Das scheint sich da alles ziemlich gut eingeruckelt zu haben, freut mich sehr. Dann ging ich schnell unter die Dusche (um halb sieben…) und hatte dann eigentlich überlegt, eine Linsensuppe zu machen (einen neuen Wochenplan hatten wir noch nicht), da der Regen mittlerweile in Schneetreiben übergegangen war und ich nicht mehr aus dem Haus wollte. Aber wir entschieden uns dann doch dafür, beim Chinesen um die Ecke Take Away zu holen. Waren dieses Mal auch vernünftig, aßen nur zwei halbe Portionen und hoben die andere Hälfte für den nächsten Tag auf. Dazu den Rest Crémant und ein Glas von unserem favorisierten Rioja, der ja vom Bolognese-Kochen schon offen war. Wirklich sehr lecker, dennoch nach nur einem Glas aufgehört. Weil wir nämlich sehr vernünftig sind.
Zum Essen war das Abendprogramm ein YouTube-Video von den veganen Quatschnasen (Vegan ist ungesund), dann ein neues YouTube-Video von Rezo, in dem er wegen der vergeigten Corona-Politik eskaliert, dann die Nachrichten und dann hatten wir genug von der Welt und zogen uns mit Buch ins Bett zurück. Bei Robert Harris kam ich schon ins Kapitel drei, also schon fast an die Stelle, wo ich das erste Mal abgebrochen hatte. Nicht schlecht.