Abschließen, Sonntag 25.4.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Die Nacht war okay, ich wachte um halb sieben auf, der Liebste war schon aufgestanden. Der lange Tag gestern steckte mir noch ein bisschen in den Knochen, ich hatte keine Lust auf irgendeine sinnvolle Aktivität. Dem Liebsten ging es genauso, und so verbrachten wir den Vormittag im Pyjama am Esstisch, beschäftigt mit Laptops und relativ wortkarg. An den Gedanken, dass niemand mehr zum Kaninchenfüttern runter muss, werde ich mich so schnell nicht gewöhnen. Jahrelang war es immer ein bisschen Pflichtprogramm, und jetzt fehlt es plötzlich sehr.

Wie meistens am Wochenende gönnten wir uns ein englisches Frühstück, dieses Mal mit der doppelten Menge Pilzen (der Liebste hatte es gestern Abend im Edeka gut gemeint). Fast ein bisschen zu viel, und das sage ich als ausgesprochene Pilzliebhaberin. Dazu viel Kaffee. Ein paar Stunden später zu Mittag die zweite Hälfte der mexikanischen Bauernpfanne, und das deckt dann schon alle relevanten Ereignisse der ersten Tageshälfte ab.

Zum Essen hin war ich aber etwas aktiver geworden, hatte vorher noch schnell geduscht und setzte mich dann mit dem Espresso auf den Balkon. Und dort fasste ich schließlich den Entschluss, unten im Garten den Lavendel einzupflanzen und ein bisschen aufzuräumen. Da mich der Anblick von allen Hasen-bezogenen Sachen schon sehr sticht, fasste ich mir ein Herz und machte im Freigehege klar Schiff – einmal komplett Einstreu und Stroh entfernen (was machen wir jetzt mit dem restlichen Strohvorrat, keine Ahnung), das restliche Trockenfutter und Heu aus den Raufen auf den Kompost bringen (wo wir ihr am Donnerstag/Freitag noch möglichst viele Futterangebote gemacht hatten, um sie zum Fressen zu animieren), die Näpfe und Wasserschüsseln leeren und reinigen und schließlich die Tücher (Sicht- und Schattenschutz) abhängen. Der Liebste kam irgendwann dazu und machte mit der Kneifzange schon teilweise den Gitterzaun vom Gehege weg, entfernte die Regenschutzfolie und klappte den Sonnenschirm wieder ein. Wir hatten ihn erst am Freitag nach dem Winter aufgeklappt, um der Nase, die ja so schwer atmete und sich nicht mehr richtig bewegte, das Maximum an Schatten zu bieten, jetzt brauchten wir ihn nicht mehr.
Anderthalb Stunden Arbeit später war das Gehege zwar immer noch deutlich als Hasengehege zu erkennen, aber vom Zustand in Benutzung ein ganzes Stück entfernt. Ich war von oben bis unten eingestaubt, aber trotzdem einigermaßen zufrieden.

Danach säuberten wir uns einigermaßen und machten ein bisschen Pause – der Liebste arbeitete am Laptop weiter (yet another CNC-project), ich machte den Wochenplan für die kommende Woche. Da unsere Nase so abrupt gestorben ist, haben wir noch den ganzen unteren Kühlschrank voller Wurzelgemüse, das wir jetzt selber essen müssen, ich plante also einige Eintöpfe und Ofengemüse ein. Auch mit der Biokiste muss ich mal sehen, wie sich das anlässt, bis jetzt war das Gemüse-Abo immer durch das Hasenfutter abgedeckt und was wir beide noch brauchten, bestellte ich jeweils extra dazu. Ob wir den Mindestbestellwert von 15,- erreichen werden, wenn ich nur noch für uns bestelle und nicht mehr für eine Meute hungriger Kaninchen, müssen wir sehen. Es war ja schon in den letzten Wochen, nachdem die Schwarzmaus gestorben war, recht viel Gemüse gewesen.

Nachdem es etwas abgekühlt hatte, entschieden wir uns für einen Spaziergang (einmal um den Österberg). Wir waren beide nicht in bester Stimmung, das Gehen war eine gute Idee. Glorioses Wetter, allerdings mit fiesem Wind.

Daheim war es dann kurz vor sieben, der Liebste kümmerte sich um die Wäsche und ich mich um das Abendessen (ein deftiger Eintopf mit Räuchertofu, Graupen und einem ersten Schwung Wurzelgemüse aus dem unteren Kühlschrank). Anschließend eine kleine Tüte Chips und ein Sojajoghurt mit Nüssen, dazu ein bisschen Feuerwehrporno und die Nachrichten, da die Laune scheinbar noch nicht tief genug unten war. Und dann früh ins Bett.