Ich wachte um halb sechs auf und fühlte mich ziemlich kaputt. Als ich mich im Liegen von der Seite auf den Rücken drehte, begann sich das Zimmer zu drehen. Hurra. Ich blieb noch kurz liegen, stand dann doch auf: Wieder ein langer Tag und so weiter, blaba.
Auch durch die Tasse Tee ging das kaputte Gefühl nicht wirklich weg, die Dusche half ein bisschen. Um acht startete ich den Rechner für den Yogakurs. Das war leider keine gute Idee: Bei jeder Positionsveränderung begann sofort dieser Drehschwindel. Als ich ungefähr zur Hälfte sogar Probleme mit der Child’s Pose hatte, weil sich durch die Vorbeuge so sehr das Zimmer zu drehen begann, dass ich fast zur Seite kippte, brach ich das Yoga schweren Herzens ab. Ich legte mich erst einmal eine halbe Stunde aufs Bett und ging dann zum Frühstücken runter.
Zwei Scheiben Brot mit Erdnussbutter und ein Orangensaft machten es ein bisschen besser, aber nicht so richtig. Mein Termin am Vormittag war eine Kursaufsicht beim Abschlusstest, also kurz anleiten und dann Ton und Kamera aus, während die Leute den Test schrieben. Dazu war ich gerade noch so in der Lage. Der Liebste schaute etwas besorgt und brachte Sachen wie „Krankschreibung“ ins Spiel (weil mir schwindelig ist…? Mäk) oder alternativ dazu Schokolade (auf nichts hatte ich weniger Lust). Er holte mir dann zwei Laugencroissants beim Bäcker an der Ecke, die ich innerhalb von drei Minuten quasi einatmete: Das half tatsächlich.
Mittags den Rest Süßkartoffelcurry, dann legte ich mich etwas länger aufs Sofa. Das Schwindelgefühl war etwas besser, dafür waren leichte Kopfschmerzen und vor allem ein grummelnder Bauch dazu gekommen. Wie sehr ich sowas mag: Rebellischer Darm, was Kopfschmerzen auslöst, weswegen mein Kreislauf absackt, wodurch ich Drehschwindel bekomme? Oder Kopfschmerzen, die mich schwindelig machen, was den Kreislauf beeinflusst und den Darm stört? Oder Drehschwindel unbekannter Ursache, der den Kreislauf wackelig werden lässt, weshalb ich Kopfschmerzen bekomme, was zu einem zwickenden Bauch führt? …wie kann man denn da eine vernünftige Selbstdiagnose stellen?
Gegen halb drei ging ich wieder ins Arbeitszimmer, ich fühlte mich etwas besser. Eines meiner beiden Einzeltrainings hatte ich am Morgen abgesagt, das zweite unterrichtete ich (es war der letzte Termin vor der Prüfung, das konnte ich nicht gut absagen). Dann noch einige administrative Sachen und die Korrektur des Abschlusstests vom Morgen (die lief besser als die Korrektur vom Vortag: Der Test war elektronisch, sodass der Computer mir einen Großteil der Bewertung abnahm – viele Fragen waren Multiple Choice – und ich nur noch einen relativ kurzen Schreibteil bewerten und dann jeweils kommentieren musste). Außerdem noch ein Beratungstermin und ein paar Mails, dann war es kurz vor sechs.
Ich fühlte mich etwas besser und entschied mich, noch kurz ins Büro zu gehen, um dort alles für die Prüfungen in der nächsten Woche vorzubereiten (ich hätte es sonst während Feiertag/Urlaub machen müssen). Der Liebste begleitete mich, die Dreiviertelstunde an der frischen Luft tat mir ganz gut. So allmählich verschwand auch das Schwindelgefühl, ich fühlte mich zwar schlapp, aber wieder fast normal.
Gegen Viertel nach sieben war ich endgültig mit allem fertig (Autoresponder, yay!), das Kochen übernahmen wir gemeinsam. Unser Gemüsefach war ziemlich voll noch vom letzten Einkauf und heute war auch die Biokiste gekommen: Wir machten eine Art Ratatouille-Pfanne aus allem, was uns so über den Weg lief (Rumfort-Pfanne – alles was rumliegt, kommt fort), dazu eine Portion Nudeln (ich hatte immer noch totale Lust auf Kohlenhydrate, irgendwo muss sich das in der Selbstdiagnose doch unterbringen lassen).
Das Abendprogramm war unspektakulär etwas Quatschnasen, dann TNG (so langsam komme ich rein, Jean-Luc bester Captain ever, von Catherine mal abgesehen, hatte Patrick Stewart immer schon so eine tiefe Stimme??). Dann früh ins Bett mit dem festen Vorsatz auszuschlafen: Die gesamte Woche war ich immer vor sechs Uhr aufgestanden, das hatte vermutlich nicht wirklich geholfen. Jetzt also langes Feiertags-Brückenwochenende, wo ich sämtliche Überstunden-Hektik der letzten zwei Wochen komplett abzubauen gedenke. Das kann doch nicht zu viel verlangt sein.