Nach einem Traum, in dem ich einen Arbeitstermin verpasst hatte und einen zweiten dringend starten musste, aber keinen freien Arbeitsplatz finden konnte und mit meinem Laptop von Raum zu Raum wanderte, wachte ich mitten in der Nacht mit zusammengepresstem Kiefer auf. (Keine tiefergehende Analyse erforderlich, um diesen Traum zu interpretieren.) Ich hatte ordentliches Kopfweh, das leider nicht von allein verschwinden wollte, schließlich nahm ich eine Tablette und schlief irgendwann wieder ein. Als ich kurz vor dem Wecker aufwachte, taten mir Kopf und Kiefer weh und meine Laune war komplett im Keller.
Ich wollte gern früh anfangen (laaaange Terminliste heute und nur kurze Pausen dazwischen), ging deshalb nach einer Tasse Tee und einer Dusche gleich ins Arbeitszimmer. Der Liebste machte ein Müsli mit frischen Erdbeeren, das ich am Schreibtisch aß (und deshalb leider nicht so richtig würdigen konnte). Immerhin waren die Kopfschmerzen weg, außerdem hob mir eine Sache ein bisschen die Laune: Ich hatte entdeckt, das eine Silberkette, die vom Schmuck meiner Mutter stammte, gut zu einem Anhänger passte, den ich vor einigen Jahren auf einem Kunsthandwerkermarkt gekauft hatte. So konnte ich den Anhänger das erste Mal richtig tragen.
Den Vormittag verbrachte ich mit Einzelunterricht, Beratung und Beantwortung von Mails, alles in schneller Folge. Das lief alles gut und das Unterrichten machte auch Spaß, es war nur etwas anstrengend. Als ich den letzten Termin für den Vormittag abschloss, war auch die Anspannung größtenteils weg: Alles gut abgeschlossen und für den Nachmittag „nur“ noch zwei Termine (und ein paar wichtige Aufgaben), also überschaubar.
Zum Mittag um halb eins machte ich uns die restliche Bolognesesauce vom Vorabend warm und kochte frische Nudeln dazu, danach einen Espresso, obwohl es mir dafür eigentlich schon fast zu heiß war. Schokolade wollte ich dann definitiv nicht (zu süß bei der Hitze, zu schmelzig, zu klebrig, und danach hat man nur Durst). Aber wir hatten ja das Tiefkühlfach voller Eis (zwar auch süß, schmelzig, klebrig und durstverursachend, aber wenigstens mit der Illusion von Kühle). Ich nahm mir ein veganes Magnum (hatte ich vor einiger Zeit schon mal gehabt, aber ein bisschen vergessen: sehr gut, der Geschmack nach Salzkaramell ist okay – nicht zu aufdringlich salzig, sehr schön cremig. Einziger Minuspunkt: Es ist kleiner als das Kuh-Magnum – warum??). Das Eis aß ich im Gehen, während ich mich auf den Weg ins Büro machte, um kurz vor zwei war ich da.
Den Nachmittag verbrachte ich im Büro: ein Einzelunterricht (diesen natürlich remote, aber das Büro-Equipment ist mittlerweile fast vergleichbar mit meiner Ausstattung daheim), ein kurzes internes Audit (konzentriert und produktiv) und viele, viele kurze Tür-und-Angel-Besprechungen mit drei Kolleg:innen. So gut mir das Home Office gefällt und so sehr es meine Produktivität steigert: Gelegentlich sind genau diese kleinen „ich hab mal ne kurze Frage“-Momente total hilfreich, und sie können schlecht remote abgedeckt werden (vielleicht über Discord…?). Natürlich sind es andererseits auch genau diese Momente, die den Arbeitsablauf stören. Als ich prä-Corona jeden Tag komplett im Büro war (daheim machte ich eigentlich nur Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen), da wurde ich im Durchschnitt alle zehn Minuten durch eine Frage unterbrochen. Kein Wunder, dass ich daheim produktiver bin.
Mit allem Drum und Dran und den wichtigsten Punkten auf meiner Liste wurde es halb sieben, bis ich fertig war und heim konnte. Daheim besuchte ich erst einmal den Kater im Garten und kümmerte mich um Stauden, Tomatenbeet und Rosenbüsche (Regen wäre dringend nötig, der Kater fand das Gießen allerdings doof).
Der Liebste war noch im Vereinsheim gewesen, kam etwas später und wir kümmerten uns gemeinsam um das Abendessen, ein Kokoscurry mit Süßkartoffeln, Kichererbsen und Spinat. Sehr gut, wenn auch bei der Hitze etwas warm. Es war selbst um halb neun noch so warm (und drückend), dass wir nicht draußen essen wollten. Als Nachtisch die letzten Erdbeeren mit der restlichen Schlagfix, dann verbrachten wir den Abend auf dem Sofa, schauten England-Schottland (gut gemacht Schottland!) und schalteten das Hirn auf Sparbetrieb.