Ich schlief die ganze Nacht wunderbar durch, wachte am nächsten Morgen um zehn vor sieben allerdings recht steif und mit schmerzenden Gelenken auf (kaum macht man einmal länger Yoga, läuft einen halben Tag durch die Stadt und trinkt einen Cocktail in der Sonne, schon kann man sich am nächsten Morgen kaum bewegen). Davon abgesehen fühlte ich mich aber schön ausgeschlafen. Das merkte man nur den Tag über kaum, ich hatte kaum Energie, irgendetwas Produktives zu machen.
Da wir am Samstag nicht einkaufen gewesen waren, hatten wir am Sonntag auch keine frischen Pilze, wollten aber trotzdem ein englisches Frühstück: Also gab es Baked Beans on Toast. Den Vormittag verbrachten wir dann größtenteils im Internet mit dem Guardian, Twitter und YouTube, zwischendrin begleitete ich den Kater in den Garten. Es wurde schon wieder sehr warm, sodass es uns auch nicht nach draußen zog. Ich hörte gegen Mittag etwas den Lage-Podcast (eine Sommer-Spezialfolge: ein Interview mit Karl Lauterbach), der Liebste und ich spielten ein paar Runden Würfeln – mehr Konzentration brachte ich nicht auf.
Zum Mittagessen machten wir Nudeln mit dem restlichen Pesto vom Vortag und frischen Tomaten, dazu eine große Schüssel Rohkost-Salat (Kohlrabi, Karotten, Paprika, Gurke), bei der Wärme genau das Richtige. Danach Espresso und etwas Schokolade und eine Siesta auf dem Sofa. Da schlief ich dann ein und schlief eine gute Stunde tief und fest. Keine Ahnung, warum ich so müde war, es tat auf jeden Fall gut.
Ich hatte in den letzten Tagen schon mehrmals festgestellt, dass versucht worden war, über eine Schwachstelle auf meine Seite zuzugreifen (die Schwachstelle wurde von WordPress mittlerweile geschlossen). Und gestern war ja unerklärlicherweise unser Server abgeschmiert: Also vielleicht eine gute Gelegenheit, sich die Security auf unserem Server einmal anzuschauen. Der Liebste loggte sich ein und man konnte sehen, wie im Halbsekundentakt ein Angriff nach dem anderen gefahren wurde – bisher alle durch die Firewall aufgehalten. Wir schauten zunächst danach, welche Ports noch offen waren, und deaktivierten sie (und mit „wir“ meine ich „der Liebste“, ich schaute ihm über die Schulter und sagte „hmm“ und nickte tiefsinnig). Dann richteten wir noch Fail2Ban ein: Nach drei erfolglosen Login-Versuchen wird die entsprechende IP-Adresse erst einmal für 10 Minuten gesperrt, das bremst die automatisierten Bot-Angriffe aus. Wir schauten wieder auf dem Server nach: Der Traffic war quasi auf null. Sehr schön.
Ich las mich dann noch ein bisschen über 2FA ein (am liebsten wäre es mir, wenn mein Passwortmanager das Feature auch anbieten würde – vielleicht kann er das auch und ich habe es nur noch nicht gefunden, immer eine Möglichkeit).
Der Nachmittag war dann ähnlich unspektakulär wie der Vormittag, ich verbrachte einige Zeit auf YouTube (schaute mir unter anderem, passend zum Thema, dieses Video von So Many Tabs übers Hacken an) und machte sonst nicht viel. Wir hatten eigentlich zum Friedhof fahren oder zumindest etwas spazieren gehen wollen, aber es war einfach sehr warm und wurde bald auch drückend, am späten Nachmittag fielen die ersten Tropfen.
Zum Abendessen machte ich uns ein Curry, ein klassisches Vegetable Biryani aus dem neuesten VF&L-Heft, mit einer Tonne Gemüse (Blumenkohl, Ingwer, Tomaten, Karotten, grüne Bohnen, Erbsen, Chili) und allem, was das Gewürzregal so an indischen Sachen hergab. Und nachdem das letzte Glas Wein jetzt schon, bedingt durch Halsentzündung und Impfung, länger her war (die diversen anderen alkoholischen Getränke zähle ich jetzt mal nicht), schenkte ich mir ein Glas von meinem absoluten Lieblingswein ein: einen Grünen Veltliner vom Weingut Salzl. Sehr gut.
Das Spiel Tschechien-Niederlande hatten wir verpasst, fast ein bisschen schade, ich hätte den Niederländern das Weiterkommen gegönnt. Wir machten den Fernseher dann zum zweiten Spiel an und schauten CR7 etwas beim Rumstehen, Schauspielern, Wehklagen und Verlieren zu. Immer wieder schön.