Terrassenputz – Samstag 3.7.2021

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Gegen fünf Uhr wachte ich auf und hatte so starke Kopfschmerzen, dass ich aufstand und eine Schmerztablette nahm. Danach geschlafen bis Viertel vor sieben, so richtig fit war ich dann nicht. Die Kopfschmerzen hatten sich in eine hintere Ecke meines Kopfes verzogen und warteten vermutlich, bis das Wetter wärmer wurde und die Wirkung der Tablette nachließ. Ich versuchte mit einer großen Tasse Tee einen Gegenangriff. Immerhin tat mein Bauch vorerst nicht mehr weh.

Am Vorabend hatte der Liebste einen großen Topf Kartoffeln gekocht, weil wir einen Sack entdeckt hatten, der schon langsam am Auskeimen war und weg musste, wir hatten davon nur einen Teil am Abend gegessen. Unser Frühstück deshalb: eine große Pfanne gebratene Kartoffeln, Zwiebeln und Tofu, dazu etwas frische Tomaten. Das klang wie das absolute Gegenteil von bauchfreundlicher Schonkost, aber es schien genau das Richtige zu sein: Danach fühlte sich mein Bauch das erste Mal seit Mittwoch wieder halbwegs normal an, und auch die Kopfschmerzen verzogen sich endgültig. Beim Liebsten war es noch nicht ganz wieder gut (Migräne weg, Bauchweh noch da), aber auch ihm tat das Essen gut.

Den Vormittag verbrachten wir unspektakulär mit Lesen, Internet und Corona-Update-Podcast. Das Wetter draußen versprach gut zu werden, nachdem es die letzte Woche wirklich sehr unangenehm kalt gewesen war, kam die Sonne raus, alles trocknete ein bisschen und es wurde schön warm. Zum Mittagessen (restliches Schmorgemüse aus dem Ofen) gingen wir deshalb auf die Dachterrasse.
Die Dachterrasse hatte unter dem Regen ein bisschen gelitten, wir fegten erst einmal und machten sauber. Dann Mittagessen und weil ich danach plötzlich Energie aus ungeahnten Quellen hatte, ging ich etwas an, was schon seit Monaten auf meiner inneren Liste stand: Ich machte mit dem Liebsten gemeinsam den Kaninchendraht weg, der das Geländer einmal rundum abgedichtet hatte (ein Überbleibsel aus der Zeit vor einigen Jahren, als wir unsere Dachterrasse zum neutralen Hasengelände für die Vergesellschaftung umgebaut hatten, siehe hier). Der Liebste legte sich danach aufs Bett, während ich der Terrasse eine Verschönerungskur verpasste und die Platten von Moos und Unkraut befreite. Eine Stunde Arbeit, große Wirkung.

Der Nachmittag stand dann im Zeichen von Liegestuhl, Tee und Buch. Es wurde wieder sommerlich warm (wir machten die Fenster auf, um die Wärme ins kalte Haus zu lassen, auch ein Satz, den man Anfang Juli eher nicht zu schreiben erwartet) und ich fand die Terrasse sehr entspannend. Zwischendrin gingen wir noch einmal auf eine Einkaufsrunde (Wocheneinkauf beim Alnatura, dazu Katzen- und Vogelfutter beim Fressnapf und weiteres Katzenzeugs beim dm), ansonsten bewegte ich mich vom Liegestuhl nicht mehr weg, bis es am frühen Abend dann zu regnen begann. (Normaler Regen immerhin, kein Starkregen, kein Gewitter, kein Sturm, kein Katastrophenszenario. Muss man ja heutzutage auch dazuschreiben.)

Da es dem Liebsten bauchmäßig mittlerweile nicht so gut ging (was dafür sprach, dass erst meine, dann seine Bauchprobleme irgendwie zusammenhingen, aber was weiß denn ich, alle diese merkwürdigen Symptome sind mir ein Rätsel, wahrscheinlich ist das normal so ab Mitte 40), kochte ich uns eine Art Tom Yam zum Abendessen, eine leichte asiatische Suppe fühlte sich für den Bauch richtig an. Leider hatten wir rote Chili daheim, die als reinste Wundertüten manchmal komplett mild, manchmal höllisch sind, und diese war sehr, sehr scharf. Die Suppe wurde also schön authentisch asiatisch. Nicht so ein Problem für mich, dem Liebsten war es aber zu viel (nur wegen des rebellierenden Bauchs, normalerweise isst er genauso scharf wie ich). Nach einem Teller streckte der die Waffen. Wir hatten noch etwas Sojajoghurt mit Nüssen und Erdbeeren als Nachtisch (vermutlich die letzten Erdbeeren des Jahres).

Zum Essen einmal das Spiel Dänemark-Tschechien (schöner Fußball, unterhaltsam, spannend, sympathisch, ich hoffe, die Dänen kommen weit), danach das Spiel England-Ukraine (unattraktiver Fußball, öde, holprig, langweilig, beim Stand von 2:0 machten wir aus und gingen ins Bett). Ich denke mal, meine Halbfinal-Favoriten stehen damit fest, Finalwunsch: Dänemark-Italien.