Geschlafen wie ein Stein – ich gehöre ja nicht zu den Leuten, die „im eigenen Bett halt doch am besten schlafen“, aber ich genoss die angenehme Temperatur (es hatte nachts ziemlich abgekühlt, ich nahm die warme Decke) und die Ruhe. Und den schnurrenden Kater, der die ganze Nacht bei uns verbrachte. Und die Tatsache, dass noch vier weitere Urlaubstage auf uns warteten. Um Viertel nach sechs wachte ich auf, fütterte den Kater, legte mich dann noch einmal bis sieben hin und stand dann ausgesprochen wach und zufrieden auf.
Am Morgen tranken wir erst einmal Tee, räumten die Koffer endgültig weg und blätterten uns durch die alten Zeitungen (das Zeitung-Abbestellen hatte leider nicht geklappt, wir hatten sämtliche Zeitungen der letzten Tage in der Zeitungsrolle). Ich ging auch ein bisschen durch meine Notizen durch und stellte zwei Blogeinträge online. Dann duschen und etwas Corona-Podcast (es fühlt sich an, als wären wir Wochen weg gewesen, aber die Pandemie scheint immer noch da zu sein). Zum Frühstücken hatten wir nicht wirklich etwas daheim, deshalb beschlossen wir, in einem unserer Lieblingscafés ums Eck frühstücken zu gehen. Von Viertel nach neun bis kurz nach zehn waren wir dort und freuten uns über Brötchen, vegane Butter und Marmelade, veganes Müsli und Panini mit Tomaten und Tofu. Außerdem jede Menge Milchkaffee, endlich auch wieder mit Sojamilch (in Berlin hat sich zu meinem Leidwesen Hafermilch fast überall durchgesetzt).
Anschließend noch zum Lieblingsbäcker, ein Brot holen, und zu den Stadtwerken, wo der Liebste einen Brief einwerfen musste. Daheim schrieben wir dann einen Einkaufszettel und gingen gleich wieder los zum Alnatura, die Vorräte auffüllen (vor allem Sojajoghurt, frisches Gemüse und Obst).
Wieder daheim war es dann schon zwölf und wir waren beide ziemlich unmotiviert, irgendwas zu machen, und außerdem ziemlich müde. Der Liebste setzte sich mit Laptop an den Esstisch, ich ging zum Lesen ins Schlafzimmer, später reaktivierte ich dann die Dachterrasse, setzte mich dort mit meinem Laptop hin und kümmerte mich ein wenig um den Blog. Da wir beide unausgesprochen etwas Alleinzeit zum Kruschteln und Lesen und Machen haben wollten, gab es kein großes Mittagessen (das Frühstück war auch ziemlich ordentlich gewesen). Gegen zwei machte ich mir zwei Scheiben Brot mit Erdnussbutter und schnitt einen Kohlrabi.
Ab drei musste ich dann die Dachterrasse wieder regensicher machen, weil ein Gewitter um die Ecke kam. Es regnete den ganzen Nachmittag ziemlich heftig (wir beobachteten mit Sorge die Wassermassen, der Keller blieb aber trocken), wir verabschiedeten also unsere Pläne für den Tag (einmal in die Innenstadt gehen, einmal zum Baumarkt, vielleicht den einen oder anderen Fensterladen streichen) und beschäftigten uns mit Buch und Laptop. Als gegen sechs der Regen aufgehört hatte, gingen wir noch rüber zu den Nachbarn, um uns wieder zurückzumelden und ein kleines Berlin-Geschenk abzugeben.
Um sieben kochten wir dann eine Art improvisierter Krautnudelpfanne mit einem Weißkraut, das dringend gemacht werden musste, und Tempeh, der schon abgelaufen (aber noch gut) war, dazu eine Karotte, Pilze, Zwiebeln, Sojasoße, Balsamico und Penne. Etwas zusammengeworfen, aber sehr lecker. Im Kühlschrank war noch ein Rest spanischer Rotwein, den ich zum Essen trank, der Liebste schenkte uns nach dem Essen noch einen Cognac ein. Dazu schauten wir den restlichen Abend YouTube: Irgendwie haben in der letzten Woche sämtliche unserer Stammkanäle tonnenweise Videos veröffentlicht, darunter lustigerweise eines von Mirella, in dem sie ausgerechnet zu einem Besuch in Berlin ist und darüber reflektiert, ob sie sich vorstellen könnte, permanent in Berlin zu leben, sehr aktueller Gedankengang. Ihr Fazit: Grundsätzlich schon, jetzt erst einmal nicht. Du und jeder andere auch, Mirella.