Nach ganz okay-er Nacht um Viertel vor sechs aufgewacht, noch etwas liegen geblieben. Der Liebste drehte sich noch einmal zur Seite und warf dabei den Kater aus dem Bett. Der beschwerte sich (zu Recht), also standen wir auf. Dadurch hatten wir immerhin einen einigermaßen frühen Start.
Etwas Tee, wieder keine Zeitung, stattdessen Laptop, Müsli zum Frühstück. Vor der Dusche hatten wir tatsächlich noch Zeit für zwei dringend nötige Sonnengrüße – 20 Minuten Yoga zum Start. Ab Viertel vor neun war ich am Schreibtisch.
Der Vormittag war, neben ein bisschen E-Mail-Kleinklein, geprägt von einem ziemlich unbefriedigenden Meeting, das mich noch eine ganze Weile beschäftigte und jetzt auch noch nicht abgeschlossen ist – ein Thema, für das es keine einfache Lösung gibt, weil die Lösung eigentlich heißen müsste: Es gibt zu viel Arbeit, die von zu wenigen Schultern gestemmt wird, man muss die Arbeit anders verteilen. Und das ist nicht ganz so einfach. Mich nahm das ziemlich mit, weil ich mich der Situation gegenüber etwas ausgeliefert fühle. Und es ist ja insgesamt ein Dauerbrenner. Der auch nicht besser wird.
Nach dem Meeting etwas Krisengespräch mit dem Liebsten, etwas administratives Gedöns, ein schnelles Mittagessen (zweite Hälfte Pasta Caponata) und um Viertel vor eins das nächste Meeting, dieses Mal mit einer Kollegin, mit der ich den nächsten Kurs gemeinsam unterrichten werde. Da ich das Niveau schon lang nicht mehr unterrichtet habe und im Online-Format noch gar nicht, hatte ich einige Fragen. Es scheint aber alles doch nicht so unbekannt zu sein wie gedacht. Ich machte direkt nach dem Meeting noch eine Kaffeepause mit dem Liebsten und setzte mich ab Viertel vor zwei wieder an den Schreibtisch.
Der komplette Nachmittag war, immer wieder unterbrochen von Anfragen und administrativen Mails, ausgefüllt mit der Unterrichtsvorbereitung. Es gibt noch nicht so viel für Online optimiertes Material für diesen spezifischen Kurs, deshalb musste ich einiges neu erstellen. Außerdem die ganze Lektion erst einmal sichten, dabei stellte ich fest, dass ein im Kursmodul eingebettetes Video fehlerhaft abgespielt wurde (der Fehler scheint im eingebetteten Video selbst zu liegen). Ich hatte aber auch die DVD da – und bemerkte beim Einlegen in mein Laufwerk, dass mein Rechner offensichtlich kein Programm hatte, um DVDs in diesem Format abzuspielen (warum auch immer, ich bin sicher, dass er das früher konnte). Nach ziemlich viel Sucherei installierte ich also den VLC Media Player, nur um dann festzustellen, dass genau das eine Video, das ich gebraucht hätte, auf der DVD nicht vorhanden war. Nerv.
Mit lauter solchem Gedöns dauerte die Vorbereitung insgesamt ziemlich lange (und ich war auch am Ende nicht zufrieden mit meinem Konzept, habe aber schon häufiger die Erfahrung gemacht, dass ein toll ausgearbeitetes Konzept nicht automatisch einen rund laufenden Kurs garantiert – und auch umgekehrt, deshalb muss man es irgendwann mit der Planung auch genug sein lassen). Um kurz nach sieben fuhr ich den Rechner runter und ging zum Liebsten in den sonnigen Garten, wo er damit beschäftigt war, Gartenschnittabfälle zu bündeln. Noch zehn Minuten die Nase in die Abendsonne halten, dann gingen wir rein.
Meine Laune war immer noch ziemlich am Boden, was für ein doofer Tag. Er wurde etwas besser durch den Abend: Gemeinsames Kochen (Jalfrezi Curry mit Aubergine, Zucchini und Paprika, alles ofengeschmort, und einer Tonne Gewürze, sehr aromatisch), ein Bier für den Feierabend, und wieder ein paar Häuser auf Netflix: erst in sehr groß von aufgeregten Amerikanern, dann in sehr klein von auch aufgeregten (aber anders) Walisern. Als wir ins Bett gingen, war es schon fast wieder okay.