Es war noch dunkel draußen, als uns der Kater zwei Minuten vor dem Wecker wachmiaute. NOCH DUNKEL! Wie kann das denn sein? Natürlich war der Himmel auch wolkenverhangen und es regnete, was dem Eindruck nicht gerade half. Trotzdem, was für ein trüber Montag. Immerhin war es im Haus nicht mehr ganz so kalt.
Zum Frühstück Brot mit, auf Wunsch des Liebsten, der veganen „Pommerschen fein“ von der Rügenwalder Mühle, also ein Leberwurst-Ersatzprodukt, das wir vor ein paar Wochen mal aus dem Edeka mitgebracht hatten. Während mich die vegane Teewurst ja nicht so vom Hocker gehauen hatte, muss ich sagen, dass die Leberwurst richtig, richtig lecker ist. Ist sicher Geschmackssache, ich hätte vermutlich auch zu Fleischesser-Zeiten die fleischige Teewurst nicht so gern gemocht (schwer zu sagen, ist viele Jahrzehnte her). Auf jeden Fall gut gemacht. Dazu etwas Orangensaft, dann eine lange heiße Dusche und am Schreibtisch ab halb neun.
Den Vormittag über war ich mit Unterricht beschäftigt, parallel einige Mail-Wechsel. Der Service des IT-gestressten Prüfungsanbieters hatte mir tatsächlich eine Antwort auf meine Mail vom letzten Mittwoch geschickt, mit dem Inhalt „nach anfänglich guter Performance kam es zwischenzeitlich beim Menüpunkt … zu einigen Problemen“, was in Anbetracht der Tatsache, dass die Webseite seit dem Relaunch keine Sekunde richtig funktioniert hat, das Understatement des Jahres ist. Auf jeden Fall solle ich den Upload noch einmal versuchen und falls es „wider Erwarten“ (LOL) nicht funktionieren solle, möge ich mich doch bitte melden. Ich probierte, es ging nicht, ich schrieb eine Mail. Ermüdend.
Mittagspause von eins bis zwei, die zweite Portion Kartoffelauflauf war immer noch zu trocken, wir kippten ordentlich BBQ-Sauce drüber. Danach Espresso, kein Mittagsschlaf. Draußen immer noch Regen, logisch.
Am Nachmittag ein kurzes organisatorisches Meeting mit einer Kollegin, danach viele administrative Sachen, ich kam ganz gut voran. Gegen halb fünf machte ich eine Arbeitspause und ging mit dem Liebsten zum Alnatura, in erster Linie für frische Pilze zum Abendessen. Beim Zurücklaufen folgender Dialog:
C: „Lass uns doch nachher, wenn ich mit der Arbeit fertig bin, eine kleine Runde spazieren gehen.“
J: (schaut mich aus dem Augenwinkel an)
Regenwolke: (hört interessiert zu und verstärkt den leichten Sprühregen etwas)
C: „Wir waren jetzt ja schon ein paar Tage nicht mehr spazieren und es würde uns sicher gut tun.“
J: „…äh.“
Regenwolke: (mischt ein paar größere Tropfen drunter)
C: „Man kann sich ja auch eine Regenjacke anziehen, dann geht das schon.“
J: „Bist du …sicher?“
Regenwolke: (findet in einen schönen Landregen-Rhythmus)
C: „Wenn man dann mal draußen ist, kann das ja auch ganz schön sein, mit frischer, klarer Luft und Wolken und Tropfen an den Blättern…“
J: (schaut mich an, als würde ich fiebern)
Regenwolke: (hört ihr Stichwort und sendet einen ordentlichen Schwung Tropfen)
C: „…die Atmosphäre…“
Lastwagen: (fährt durch eine Pfütze donnernd an uns vorbei)
C: …ach vergiss es.“
Nach dem Einkaufen noch eine Runde Arbeit, als ich um sechs fertig war, hatte es überraschenderweise tatsächlich mit Regen aufgehört. Wer hätte das gedacht? Wir gingen also für eine klitzekleine Runde einmal das Flüsschen hoch und runter, anschließend bei der Nachbarsmaus vorbei und dann noch schnell zum Edeka (in erster Linie für Hafermilch). Blieben tatsächlich mehr oder weniger trocken, nur die Hosenbeine meiner Jeans sogen sich von unten her mit Wasser voll, nervig.
Dann gemeinsames Kochen: Eine große Portion Gemüse (Zucchini, Tomaten, Paprika, Pilze, Zwiebeln) kleingeschnitten, mit Oliven, Kapern, Passata, getrockneten Tomaten samt Öl, Kräutern und Salz in eine Auflaufform, das für eine Dreiviertelstunde in den Ofen zum Schmoren. Als es genug geschmort hatte, ein paar Penne dazu.
Am Nachmittag war in der Post ein Brief aus der Schweiz gewesen, von Onkel/Tante, mit denen ich eigentlich nur zu Weihnachten brieflich Kontakt habe, deshalb ahnte ich nichts Gutes – leider waren es dann auch schlechte Nachrichten, die Information über einen familiären Todesfall. Eine Person, mit der ich seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, trotzdem machte mich die Nachricht sehr traurig. Ich rief, während das Essen im Ofen war, bei meinem älteren Bruder in der Schweiz an, um ihm Bescheid zu sagen. Wir telefonierten am Ende fast eine Stunde und tauschten uns über alles Mögliche aus, Politisches, Privates, Familiäres… Wir haben uns, wie so viele, schon ewig nicht mehr gesehen und es war prima, sich mal ein bisschen zu unterhalten. Ich bin ja überhaupt kein Telefoniermensch, aber das Medium hat seine Vorteile.
Relativ spätes Abendessen, dazu das neueste Quatschnasen-Video und ein bisschen Haribo-Gedöns, weil Haribo jetzt auch immer mehr vegane Gummisachen anbietet. Ich habe mir ja Gummizeugs schon zu meiner vegetarischen Zeit wegen der Gelatine abgewöhnt, und jetzt macht es mich gar nicht mehr an (megasüß und klebrig). Nach drei Stück war ich bedient, der Liebste kümmerte sich um den Rest. Dann wollten wir noch etwas Blaulichtporno anschauen, leider machte die ARD Mediathek aber Zicken und stoppte das Video ständig. Also ohne Blaulichtcontent ins Bett, vielleicht auch ganz gut.