…keine besonderen Vorkommnisse in der Nacht, kein besonderer Morgen. Die Aussicht auf einen relativ langen Tag lag mir ein bisschen im Bauch, die Laune war dementsprechend nicht so super. Immerhin ein zufrieden fressender Kater, seitdem wir die Futtermenge reduziert haben, frisst er viel besser die Schüsseln leer (und bettelt auch nicht mehr als vorher).
Zum Frühstück ein Müsli, dann ging der Liebste um halb neun auf den Bus und ich sortierte erst einmal die Schmutzwäsche und startete eine Maschine Feinwäsche. Dann noch etwas Küche aufgeräumt, eine Spülmaschine gestartet, und nachdem beide Maschinen ihre Arbeit aufgenommen hatten, legte ich auch los. Ich hätte genug zu tun, um auch früher anzufangen, aber der Haushaltskram muss dazwischen auch gemacht werden (und es fühlt sich irgendwie auch zufriedenstellender an, wenn die Küche dann wieder sauber ist und alles Geschirr weggeräumt… bis zum nächsten Kochen zumindest).
Den Vormittag über war ich (neben dem üblichen E-Mail-Gedöns drum herum) hauptsächlich mit einem Prüfungstrainingskurs beschäftigt. Einer der Leute musste parallel etwas arbeiten und hatte deshalb Kamera und Mikro aus, beteiligte sich aber trotzdem relativ eifrig über den Chat – das funktionierte besser, als ich erwartet hätte (lag auch daran, dass es eine sehr kleine Gruppe ist). Sicher keine Lösung für immer, aber auf jeden Fall besser, als wenn er gar nicht hätte teilnehmen können. Ich hatte schon Leute dabei, die parallel auf Babys aufpassen oder die Handwerker ins Haus lassen mussten oder im Pausenraum ihrer Firma mit dem Laptop teilnahmen, weil sie länger gearbeitet hatten – alles Situationen, wo sie bei Präsenzunterricht einfach gar nicht hätten kommen können. Das ist ein riesiger Vorteil des Onlineunterrichts.
Mittagspause um halb eins mit Wokgemüse, ich machte mir dazu frische Mie-Nudeln und räumte gleich die Spülmaschine aus. Dann Kater bespaßen, Wäsche aufhängen, Kaffee und etwas Corona-Update. Diese Folge passenderweise betitelt mit „The same procedure as last year“, und ich kann es echt nicht fassen, dass wir wieder in einer so dermaßen ähnlichen Situation sind wie letzten Herbst (inklusive Lockerungsforderung bei gleichzeitig steigenden Zahlen und volllaufenden Krankenhäusern), es geht mir einfach nicht in den Kopf, LASST EUCH EINFACH ENDLICH IMPFEN IHR VOLLHONKS.
Um kurz vor zwei ging ich dann ins Büro, denn wenn man nur den Kater zur Unterhaltung hat, wird man etwas wunderlich. (Stimmt natürlich nicht: Ich hatte ja den ganzen Morgen unterrichtet und mit Leuten gesprochen.) Einiges an administrativem Gedöns und etwas Textkorrektur, und ab halb vier dann ein Einzelunterricht in Präsenz, der ausgefallene Termin vom Dienstag. Es tut zwischendrin einfach schon sehr gut, mit echten Leuten in echt zu sprechen, Lob des Onlineunterrichts hin oder her. Nach dem Unterricht musste ich mich noch mit einem Kollegen kurzschließen, der auch vor Ort war, und ging dann um kurz nach fünf wieder heim zum Abendkurs.
Der Abendunterricht machte richtig Spaß – so nette Leute, so interessiert und richtig gut. Wir kamen prima voran und ich war sehr zufrieden.
Der Liebste war gleichzeitig mit mir heimgekommen und hatte ziemlich schnell gekocht, während ich unterrichtet hatte, war dann aber gleich wieder verschwunden zum offenen Abend im Bastelverein. Als ich um zwanzig nach sieben runterkam, wartete also ein leeres Esszimmer und ein heißer Eintopf auf mich (eine Art Cassoulet mit weißen Bohnen und Tofuwürstchen). Sehr lecker, nur gestört durch den Kater, der mit seinem eigenen Essen nicht zufrieden war und um mich herummeckerte. Irgendwann verschwand er auf dem Balkon und ich ging wieder zurück ins Arbeitszimmer, um noch für eine Stunde Texte zu korrigieren.
Um Viertel nach neun ließ ich die Arbeit dann endgültig sein und kümmerte mich richtig um den Kater, der vom Balkon wieder da und sehr wach war. Die Katzenangel mit Papierball zu präparieren, hatte ja schon kürzlich gut funktioniert, auch dieses Mal war er ziemlich interessiert. Ein Problem mit unserem Kater ist, dass er vor Spielzeug oft ein bisschen Angst hat – einmal den Ball etwas zu nah an ihm vorbei geworfen oder die Katzenangel zu hektisch bewegt, schon versteckt er sich unter dem Esstisch und lauert vor diesem komischen, unheimlichen Ding. Quietschende oder klappernde Sachen gehen gar nicht, und auch Plüschtiere findet er blöd. Sensibelchen.
Der Liebste kam um kurz nach halb zehn leider mit einer ganz schlimmen Migräne wieder heim. Die Kopfschmerzen nehmen bei ihm in den letzten Wochen wieder zu, richtig doof. Wir ließen deshalb den Fernseher aus, er nahm sich noch eine Portion Eintopf und dann verschwanden wir recht schnell ins Bett.