Ziemlich unruhige Nacht mit vielen Träumen und vielen Wachphasen. Nach dem letzten langen Arbeitstag blieb ich am Morgen ein bisschen länger liegen und stand erst um Viertel vor sieben auf. Nach etwas Schreiben, Müsli und Tee war ich trotzdem um halb neun im Arbeitszimmer (der Yogakurs fiel leider an dem Morgen aus).
Den ganzen Vormittag hatte ich keine Termine, stattdessen eine gut gefüllte Erlediliste, die ich systematisch durcharbeitete. Nichts Spektakuläres, ein paar Erinnerungs-Mails für kommende Prüfungen, einige Terminvereinbarungen, ein wenig Rechnungen, dazu ein bisschen Unterrichtsvorbereitung für die kommenden Tage. Um elf klingelte ich einmal kurz bei den Nachbarn, weil DHL uns eine Karte eingeworfen hatte wegen eines abgegebenen Pakets. Die Nachbarin, neu eingezogen, wusste aber nichts von einem Paket für uns, und ihr Name stimmte auch nicht mit der Infokarte überein (aber sie war sehr nett). Ich ging also wieder heim und suchte Namen und Straße im Telefonbuch: Die Nachbarn wohnten drei Häuser weiter, die Hausnummer war falsch gewesen. Als ich klingelte, wurden mir das Paket (eigentlich zwei) gleich entgegengehalten. Auch sehr nette Leute, mit denen wir aber bis jetzt noch gar nichts zu tun gehabt hatten, obwohl sie in der gleichen Straße schräg gegenüber wohnen. Die anderen Leute in der Straße kennen wir sonst eigentlich mehr oder weniger.
Kurz vor der Mittagspause der erste Zoom-Termin: Wir besprachen im Team die aktuellen absurd anwachsenden Coronazahlen und wie wir am besten darauf reagieren. Es gibt ja wieder (sehr moderaten) Kundenverkehr bei uns in den Räumlichkeiten, und obwohl wir eigentlich 2G im Haus haben, gibt es doch ein paar „Spezialfälle“ und Situationen, wo die Sachlage anders ist. (Bei Prüfungen zum Beispiel, wo wir 3G umsetzen). Alles nicht so einfach, wir fanden am Ende eine mittelprächtige Kompromisslösung (eine gute Lösung wäre, dass man Ungeimpften einfach konsequent den Zutritt verweigert, das geht aber – noch – aus diversen Gründen nicht). Auf jeden Fall wird es im Unterricht wieder konsequenteres Maskentragen geben (die Lehrkräfte haben damit eigentlich nie aufgehört).
Dann Mittagspause mit restlichem Bazzoffia und Reis, und weil das etwas wenig war, danach noch ein bisschen Schokolade (eine neue Sorte von Lindt mit „Salted Popcorn“, whatever, aber sie war sehr lecker). Außerdem räumte ich die Biokiste und die Spülmaschine aus, und dann kam um zwanzig vor zwei noch der Schornsteinfeger und musste ins Haus gelassen werden, zum Glück bin ich momentan im Home Office. Die tausend Kleinigkeiten, die es nebenbei zu tun gibt… Ach ja: Und der Kater, der brav aufgegessen hatte, bekam von mir eine Katzenwurst im Tempokarton. Fand er höchst spannend.
Ab zwei war ich wieder im Arbeitszimmer und war den Nachmittag über zuerst in einer längeren Besprechung und dann in einem Einzelunterricht. Blöderweise verabschiedete sich mitten in der Besprechung meine Kamera (erst im Frühjahr neu gekauft, echt jetzt). Wir wechselten von Teams auf Zoom, aber dort ging sie auch nicht, erst als ich meine alte Kamera rauskramte, konnte ich wieder teilnehmen (an der Kamera hängt auch das Mikro, ich war also doppelt gehandicapt). Keine Ahnung, was plötzlich los war, ziemlich nervig. Nach dem Unterricht tauschte ich die Kameras wieder aus und machte einen Audio- und Videocheck, und da ging sie wieder.
Noch letzte Dinge und Mails und Gedöns, dann war ich um Viertel nach sechs endgültig fertig und beendete den Arbeitstag. Etwas später als gedacht, aber trotzdem startete ich nicht sofort mit Kochen und so weiter, sondern ging (nach Katerfütterung) für eine halbe Stunde zu Adriene auf die Matte: Tag sechzehn, Discipline. Hier wurde sie dem Namen des Programms (Breath) mal so richtig gerecht, sie machte fast nur Atemübungen. Ich war zwischendrin etwas ungeduldig und hätte mich gern mehr durchbewegt (ging auch danach noch in zwei Positionen), aber interessanterweise merkte ich, dass mein Kopf schön leer wurde dadurch. Nur bei der Kehle bin ich nicht so sicher, ob das für sie nicht eine Belastung darstellt.
Der Liebste kam kurz vor Yogaende nach Hause, nach kurzem Ankommen konnten wir gleich gemeinsam mit Kochen loslegen. Ein One-Pot-Essen, das wir schon mehrfach hatten und das tatsächlich auch in einem Topf funktioniert, Orzo mit Pilzen und Spinat (von uns noch um Kichererbsen ergänzt). Schnell war es auch, um halb acht konnten wir essen. Dazu Raumstation. Wir sind in der sechsten Staffel, das Ende nähert sich. Mäh.