Ganz gute Nacht, aber etwas Bauchgrimmen vor dem kommenden, langen Tag. Der Liebste musste früh aus dem Haus, ich entschied mich dazu, etwas später zu starten und mir am Morgen ein wenig Zeit für mich zu nehmen. Nach dem Frühstück (Brot mit Erdnussbutter) und etwas Schreiben verabschiedete ich also den Liebsten, ging ausführlich unter die Dusche und fing dann ab neun mit der Arbeit an.
Üblicher Vormittag mit ein paar Korrekturen und viel administrativem Gedöns, eine (anstrengende) Besprechung ab halb zwölf. Kaum war ich zehn Minuten in der Besprechung, klingelte mein Telefon: Nach langen Wochen des Versuchens hatte ich bei einem Prüfungsanbieter endlich die Telefonzentrale erreicht und den Rückruf einer Ansprechpartnerin vereinbart. Und die rief natürlich gerade während des Meetings zurück, aber das war mir egal, ich schaltete mich stumm und ging ran. Wichtiger Anruf, endlich kommen wir da (hoffentlich) ein paar Schritte weiter. Interessant war, dass mein Handy sich über Bluetooth mit meinem (externen) PC-Lautsprecher verbunden hatte, ich hatte am Lautsprecher Tonabnahme über Kabel eingestellt (damit ich den Ton von Zoom höre) und Bluetooth blockiert. Sobald das Handy klingelte, wechselte es aber offensichtlich in der Hierarchie nach oben, der PC-Ton wurde ausgestellt und der Handyton kam über den Lautsprecher. Was bedeutete, dass ich meine Gesprächspartnerin über den Lautsprecher hörte, ehrlich gesagt eine ziemlich coole Alternative – endlich mal eine gute Akustik bei einem Handytelefonat.
Mittagessen um eins mit restlichen Orzo, immer noch lecker. Als Nachtisch ein paar Dominosteine zu etwas Kaffee (ich hatte mir wieder eine Kanne Filterkaffee gemacht, koffeinfrei und „normal“ gemischt, keine schlechte Mischung). Während ich noch in der Pause war, klingelte es an der Tür: Der Postbote brachte ein weiteres Paket. Wir haben neue Handtücher bestellt, die am Dienstag alle geliefert wurden bis auf eins, das aus war und jetzt nachgeliefert wurde. Es kommt von so einem Öko-Versandhandel mit Baumwollsachen in Bio und Fair Trade und was weiß ich, Wermutstropfen war allerdings, dass jedes einzelne Handtuch in Plastik eingeschweißt kam. JEDES EINZELNE. Warum??
Ab kurz nach zwei wieder am Schreibtisch, neben ein paar Mails und Gedöns hatte ich einen Einzelunterricht ab halb vier (bei dem Zoom mal wieder ein bisschen rummachte – vermutlich bei meinem Gesprächspartner und nicht bei mir, aber so ganz steckt man da ja nicht drin).
Dann hatte ich zwischendrin zehn Minuten Zeit und spielte ein bisschen mit der Greenscreen-Technik rum. Ich ließ die grüne Leinwand hinter mir von der Decke: Ich habe ja zwei, eine über die ganze Breite – das ist etwas zu viel, weil ich dann komplett vor virtuellem Hintergrund sitze und außerdem leider links noch ein kleiner Spalt frei bleibt, noch nicht einmal die Illusion funktioniert also. Die Leinwand über die halbe Breite ging aber okay, auch wenn ich es nicht hinkriegte, das virtuelle Bild an den Bildausschnitt anzupassen. Aber egal, bei ein paar Bildern klappte es und so war der wildeste Teil meiner Papierstapel im Regal hinter mir verdeckt. Etwas albern, aber okay.
Dann der Abendkurs mit einer sehr kleinen Gruppe und dieses Mal mit einer Hospitantin, die schauen wollte, wie der Unterricht per Zoom so funktionierte. Ich war erst nicht so begeistert von der Hospitations-Anfrage (finde es im Vorfeld immer anstrengend), aber es war wirklich sehr okay, die Hospitantin war supernett und sehr an den Leuten interessiert. Und auch die Gespräche zwischen uns beiden funktionierten gut. Vielleicht wird das was mit einer zukünftigen Kollegin, mal sehen.
Ab halb acht war ich dann fertig und kam runter. Der Liebste war schon seit zwei Stunden daheim und hatte gekocht, ein Pineapple Curry. Ich bin ja überhaupt gar kein Fan von Obst in herzhaftem Essen und war auch nach diesem Curry nicht völlig überzeugt, aber es war schon wirklich gut essbar. Dazu ein paar Chips, ein bisschen Zeit für uns und ein wenig Raumstation, was will man mehr.