Um halb fünf aufgewacht nach richtig doofen Träumen und mit richtig doofen Gedanken. Dunkler November. Als wir um kurz nach sechs aufstanden, war es schon wieder ein bisschen besser (relativ ruhiger Freitag, Wochenende, Kater, Tee). Zum Frühstück Brot mit Bresso (später ein paar Lebkuchen), ausführliche Dusche, um etwas Wärme zu tanken.
Ab Viertel vor neun war ich am Schreibtisch und startete gleich mit einem Einzelunterricht. Danach administratives Alltagsgeschäft, um halb zwölf noch eine Beratung inklusive Nachbearbeitung, schließlich Mittagspause um Viertel vor eins: insgesamt ein ruhig vor sich hinplätschernder Vormittag, der sich nicht wirklich detaillierter zu erzählen lohnt. Aber stressfrei und erfolgreich, das ist definitiv erwähnenswert.
Zur Mittagspause machte ich die restlichen Nudeln mit der Caponatasauce warm, hängte die morgens angeschaltete Maschine Wäsche auf und machte mir eine Kanne Kaffee: Ich hatte im Alnatura (endlich) wieder den koffeinfreien Gepa-Kaffee bekommen, den ich die letzten Wochen vermisst hatte. Irgendwie sind alle anderen ausprobierten Varianten unangenehm säuerlich. Ich bin ja sowieso keine begeisterte Kaffeetrinkerin (Standard bei mir ist Tee), und dann komisch sauer und mit Nachgeschmack im Mund geht echt nicht.
Um halb zwei arbeitete ich weiter und erledigte ein paar wichtige vorbereitende Dinge für die kommenden Prüfungen. Außerdem suchte ich mich fast verrückt, weil ich von einem Dokument zwar das PDF, aber das Word-Dokument als Vorlage nicht mehr finden konnte (ein bisschen blöd, wenn man das Dokument überarbeiten muss). Daheim habe ich nicht die Vollversion von Acrobat und kann deshalb keine PDFs in Word umwandeln, auf dem Remote Desktop in der Firma ist auch nur die Freeversion installiert (nur auf meinem „eigentlichen“ Rechner am Arbeitsplatz ist die Vollversion). Schließlich kam ich auf die glorreiche Idee, den Papierkorb auf meinem Desktop zu durchsuchen, und dort fand ich das Word-Dokument noch. Wie gut, dass ich den Papierkorb selten leere, aber was ich mir vor drei Monaten dabei gedacht habe, das Dokument zu löschen, keine Ahnung.
Um drei kam überraschend schon der Liebste heim. Das war super, aber ich musste natürlich noch ein bisschen was machen. Der Liebste setzte sich mit seinem Laptop zu mir ins Arbeitszimmer, damit ich etwas Gesellschaft hatte, der Kater kam auch dazu und marschierte um uns herum, und plötzlich war es irgendwie recht voll bei mir. Aber zur Abwechslung natürlich ganz schön.
Um halb fünf machte ich Schluss und packte meine Sachen für den Yogakurs. Draußen war es wärmer, als ich erwartet hatte, aber quasi im Minutentakt konnte man fühlen, wie es kalt wurde. Ich war froh, dass ich mir für den Kurs meine Yogasocken eingepackt hatte.
Der Kurs war prima, viele ähnliche Positionen wie am Mittwoch, und ich merkte seit langem wieder, dass ich so allmählich ein bisschen „im Training“ bin – vieles fiel mir recht leicht und ich konnte fast in allen Positionen lang bleiben. Supergut.
Nach dem Yogakurs wartete ich einen Moment vor der Tür, dann kam der Liebste ums Eck und holte mich ab: Er hatte einen Tisch beim Italiener in der Innenstadt reserviert (der gleiche, bei dem wir vor ein paar Wochen schon waren). Mittlerweile war es richtig winterkalt, ich bereute es ein bisschen, meinen Wintermantel nicht angezogen zu haben. Zum Glück waren wir nach zehn Minuten schon am Restaurant angekommen, mussten die Impfausweise zeigen und wurden dann an den Platz gebracht.
BTW, Impfausweise: Vor einer Woche waren wir ja im japanischen Restaurant und dann noch für Cocktails in der Bar nebenan. In beiden Orten wurde tatsächlich der QR-Code des Impfausweises eingescannt, absolutes Novum, und beim Japaner sogar der Perso verlangt. Ich war sehr zufrieden, dass endlich mal ein bisschen konsequenter kontrolliert wird, wird auch Zeit, Gastro! – nur las ich dann vor drei Tagen, dass just an diesem Wochenende das Ordnungsamt angekündigte (ANGEKÜNDIGTE) Kontrollen zur Einhaltung der 3G-Regeln in der Gastro durchgeführt hatte. Kein Wunder, dass so sorgfältig kontrolliert wurde bei uns, wahrscheinlich wurden wir in beiden Plätzen für Ordnungsamt-Mitarbeiter gehalten (zumindest in der Bar vermutlich, dort sind sonst eher Stammgäste und uns kennt man nicht). Naja, so viel zum konsequenten Kontrollieren. Im Italiener wurde dann nichts mehr eingescannt (aber immerhin angesehen, das ist ja schon mal super – von den „ich vertraue Ihnen da, ich muss mir das nicht ansehen“-Hanseln habe ich echt die Schnauze voll).
Auf jeden Fall also Restaurant. Wir nahmen teilweise die gleichen Sachen wie beim letzten Mal, wieder das Antipastigemüse als Vorspeise und jeder noch eine Schüssel Salat, dann Penne All’Arrabiata für mich und Tagliatelle Verdure für den Liebsten. Alles sehr gut, nur waren die Tagliatelle leider mit einer Sahnesoße, anders als auf der Karte angegeben, schade. (Die Karte ist sonst nämlich eigentlich sehr sorgfältig mit den Allergiekennzeichnungen.) Trotzdem lecker, die Peperoni in den Penne geradezu diabolisch scharf.
Zum Essen hatten wir eine Flasche Langhe Favorita aus dem Piemont, für mich ein Novum. Ein super Wein, trocken ohne zu viel Säure, fruchtig ohne flach zu sein. Das Restaurant gibt sich offensichtlich viel Mühe mit seiner Weinauswahl.
Nach einem doppelten Espresso (und ein bisschen Small Talk mit zwei alten Freunden des Liebsten, die zufällig den Nachbartisch reserviert hatten – haben auch beide Booster-Termine, sehr gut) gingen wir um neun nach Hause. Dort ein wenig Raumstation und als Absacker eine wunderbare Nägelesbirne. Die Flasche wird so langsam leer, ich denke, wir haben sie vor vier oder fünf Jahren auf dem Weihnachtsmarkt gekauft. Ob es dieses Jahr wirklich einen Weihnachtsmarkt gibt (noch hält die Stadt mit dem bockigsten Bürgermeister der Welt daran fest)? Und wenn es einen gibt, möchte ich da dann wirklich hin? We’ll see.