Nach einer recht guten Nacht wachte ich recht erholt, aber leider neben einem fiebernden Mann auf. Moderna ist wirklich ziemlich potentes Zeug, das letzte Mal hatte er zwei Tage Temperatur und Kopfschmerzen. Ich machte erst einmal Tee, brachte Paracetamol und kümmerte mich ein bisschen. Dann frisch gebackenes Brot zum Frühstück (leider hatte ich beim Backen vergessen, die Brotform einzuölen und zu –mehlen, und da der Brotteig dieses Mal ziemlich weich war, war das Brot komplett festgebacken und ging nicht mehr aus der Form – der Liebste musste das Brot in drei Teile schneiden und mit dem Messer raushebeln), noch etwas mehr Tee und Schreibtisch ab neun.
Den Vormittag über war ich im Unterricht, wieder der gleiche Kurs. Ich hatte das Gefühl, mich etwas besser auf die Leute einstellen zu können, aber trotzdem war es anstrengend (übliche Probleme: wackelige Technik plus heterogene Kurszusammensetzung plus für mich ungewohntes Kursniveau). Ich hoffe, es war für die Leute okay, ich war am Ende ganz froh, als der Termin rum war. Parallel schaute ich immer wieder mal nach dem Liebsten, der sich krankgemeldet hatte und im Schlafzimmer vor sich hin litt (neben gutem Zureden war da nicht viel zu machen).
Mit Nachbereitung und Mails und Gedöns war ich um halb zwei fertig. Der Liebste wollte nichts essen außer etwas Joghurt, also machte ich meine und seine Portion Krautnudeln für mich warm (eine Riesenportion, aber ich hatte irgendwie sehr Hunger). Dann etwas Zeitung, etwas Rätsel, einen Earl Grey (zurzeit wenig Lust auf Kaffee) ein bisschen Katerbespaßung. Dann ein wenig Threema-Dialog mit meiner Schwester (übrigens, Fun Fact: Jetzt wo alle Arbeitgeber in der Firma Schnelltests zur Verfügung stellen müssen, sind die Preise total explodiert – der Markt regelt das offensichtlich super – und auch einige Betrüger unterwegs, mein Schwager hätte fast bei einer Internetbestellung Pech gehabt, aber der Bank kam zum Glück irgendetwas komisch vor, sie stoppte die Überweisung und fragte lieber mal nach. Interessante Zeiten). Kopfschütteln auf jeden Fall, um halb drei arbeitete ich weiter.
Den Nachmittag startete ich mit einem längeren Telefonat, das zu meiner etwas fruchtlosen Beratung letzte Woche einen ganz guten Kontext lieferte – es ist manchmal hilfreich, mit pragmatischen Leuten an den richtigen Stellen sprechen zu können. Danach dann das übliche Arbeitspensum an Unterrichtsvorbereitung und administrativen Sachen. Ich bin momentan ganz zufrieden mit meiner Arbeitslast (von der Sonntagsarbeit mal abgesehen) und kam gut voran. Irgendwann machte ich den Livestream einer Preisverleihung an, da unsere Firma einen Preis für Digitalisierung am Arbeitsplatz in der Kategorie KMU bekommen hatte (der genaue Preisinhalt war mir nicht so ganz klar – auch nach der Preisrede nicht – aber egal, ich schaute auf jeden Fall meinen beiden Chefs beim Gelobtwerden und Dankesagen zu, logischerweise alles online). Sehr schön natürlich, wenn auch ein bisschen surreal. Um Viertel vor sechs war ich auf jeden Fall für den Tag fertig.
Der Liebste hatte sich vom Bett aufs Sofa verzogen. Das Fieber war zwar weg, aber er fühlte sich ziemlich malade. Wir ließen uns also erst einmal etwas in Ruhe, ich las ein bisschen und machte dann das Abendessen: Ein Biryani mit Linsen, Mais und Auberginen aus dem Ofen (der Kolbenmais hätte da laut Rezept nicht reingehört, aber wir hatten ihn übrig). Ganz okay, nur leider sehr trocken. Mir ist nicht so ganz klar, warum gebratener Reis manchmal wunderbar knusprig wird und manchmal komplett trocken (am Öl lag es nicht, ich hatte bestimmt acht Esslöffel Öl am Essen). Vielleicht hätte ich die Bratpfanne statt dem Wok nehmen sollen. Naja, mit etwas Hoisinsauce ging es.
Dazu mal kein Netflix für mich, stattdessen Lesen und Twitter, während der Liebste sich eine Island-Doku ansah. Das hätte mich normalerweise auch interessiert, aber ich hatte keinen Nerv, mich darauf einzulassen, ich war latent schlecht gelaunt: Irgendwie alles doof und alle gestresst und schlechte Stimmung rundherum (Twitter half da auch nicht wirklich). Dieser Dezember wird echt noch ziemlich dunkel, befürchte ich.