Ganz gute Nacht, auch wenn ich zwischenzeitlich aufwachte und mich darüber wunderte, dass es von der Dachterrassentür so hell ins Zimmer schien: Hell erleuchtet bei den Nachbarn? Einbrecher mit Taschenlampen im Garten? (…stillstehende Einbrecher dann wohl?) Oder einfach Vollmond? Am Morgen stellte ich dann fest, dass ich schlicht und einfach vergessen hatte, die Fensterläden an der Tür zuzumachen. Erstaunlich, wie hell Straßenbeleuchtung/Sterne/Zeugs in der Nacht ist. (Nicht hell genug allerdings, um einen Lichtwecker zu ersetzen, nur hell genug, um den Schlaf zu stören.) Auf jeden Fall war ich trotzdem einigermaßen ausgeschlafen.
Wieder ein Prüfungstag (der vorletzte dieses Jahr), ich musste also früh aus dem Haus. Der Liebste kam mit, machte noch einen kurzen Stopp beim Lieblingsbäcker, während ich schon weiterging, und brachte mir dann mein Frühstück. Tatsächlich hatte ich bei der Arbeit ein paar Minuten Zeit zum Essen, denn die Räume waren schon gerichtet und die Prüfungsteilnehmenden kamen interessanterweise alle ein paar Minuten zu spät als zu früh. (Wir stellten dann fest, dass sie gemeinsam gekommen waren und um die Ecke gewartet hatten, bis wir die Tür aufmachten, statt zu klingeln.)
Die eigentliche schriftliche Prüfung wurde wieder von einer Kollegin durchgeführt, ich machte nur am Anfang ein bisschen die organisatorische Einführung und zog mich dann ins Büro zurück. Zwar trug ich die Hauptverantwortung, aber da die Prüfung rund lief, musste ich nicht eingreifen und konnte sogar morgens eine Stunde Einzelunterricht machen. Nur die Unterlagen für den Nachmittagsteil und die Räume bereitete ich vor. Gegen zwölf dann eine kleine Mittagspause (zweite Hälfte Kichererbsensalat, SEHR lecker), mir knurrte ordentlich der Magen (ein Brötchen und ein Croissant halten immer nicht so lang vor, vor allem wenn sonst nichts drauf ist). Dann bearbeitete ich gleich die Unterlagen vom Vormittag, und ab eins startete die mündliche Prüfung.
Eigentlich wäre ein Kollege eingeteilt gewesen, da er aber kurzfristig (wegen Kinder-kümmer-Pflichten) ausgefallen war, sprang ich als mündliche Prüferin ein. Ein relativ anspruchsvolles Prüfungsformat, das ich auch noch nicht so häufig geprüft hatte, ich freute mich über die Möglichkeit. Es lief insgesamt alles glatt, gute Zusammenarbeit mit meinem Kollegen, große Bandbreite bei den Teilnehmenden. Gegen halb vier waren wir mit allem fertig, packten die Prüfungsunterlagen zusammen und räumten etwas auf.
Normalerweise hätte ich mich direkt anschließend an die Nachbereitung gemacht, stattdessen packte ich meine Sachen und ging los: Ich hatte am Vortag die Information bekommen, dass in einer Arztpraxis in der Nähe ein „offenes Adventsimpfen“ stattfand. Morgens hatte ich deshalb auf gut Glück mal meinen Impfpass eingesteckt und schaute jetzt in der Praxis vorbei. Nachdem jetzt schon die CWA bei mir mit roten Warnungen anfängt, wollte ich lieber doch nicht mehr bis Weihnachten warten.
Die Praxis war gut besucht, das Angebot wurde offensichtlich angenommen, es gab allerdings keine große Schlange – super. Ich meldete mich also am Empfang und wurde dabei vom Arzt wahrgenommen, der daraufhin kurz rauskam und mit mir quatschte (ich kenne ihn privat, der Arzt ist mit meinem Chef verwandt und außerdem ein alter Freund des Liebsten, Freuden der Kleinstadt). Dann Anamnesebogen ausfüllen, zwei Minuten warten und schon kam ich dran. Die eigentliche Impfung nahm dann eine andere Ärztin vor, die ich nicht kannte. Sehr nett und sehr an meiner Coviderkrankung letztes Jahr interessiert. (Und auch an der Infektionskette: Wie sich herausstellte, hatte sie von der Abteilungsbesprechung des Klinikums Anfang März, nach der dann die halbe Abteilung – unter anderem der Liebste – krank geworden war, auch schon gehört. Freuden der Kleinstadt, wie gesagt.)
Impfung ohne Probleme (Moderna dieses Mal), dann durfte ich noch 15 Minuten warten, bekam den QR-Code für die App in die Hand gedrückt und war fertig. Insgesamt war ich vielleicht eine halbe Stunde weg gewesen. SEHR zufrieden, es war eine gute Entscheidung, nicht mehr die zwei Wochen zu warten, sondern die Chance gleich zu nutzen. Dankedankedanke, kann ich da nur sagen.
Nach dem Impfen ging ich wieder zurück ins Büro (leicht euphorisiert) und packte die Unterlagen für die Prüfung zusammen. Gegen sechs war ich mit allem fertig, ging heim und wurde nach ein paar Metern schon vom Liebsten abgeholt, der mir entgegengekommen war. Wir waren beide sehr gut gelaunt und gingen daheim gleich ans Kochen, vom Lage-Podcast begleitet. Eigentlich waren Spaghetti mit Rotkohl-Pesto geplant, da mir aber einfiel, dass wir das Rezept schon einmal gemacht und für nicht so lecker befunden hatten, disponierten wir zu einem spontanen Grünkohl-Pesto um (Grünkohl, Knoblauch, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Zitronensaft, Olivenöl, Hefeflocken, Salz und Pfeffer). Sehr gute Entscheidung, SEHR lecker. Dazu eine Runde YouTube und Raumstation, bis ich ziemlich müde wurde und mein Arm ordentlich weh zu tun begann. Ziemlich kaputt, aber glücklich ins Bett.