Nach einer ganz guten Nacht um zwanzig nach sechs aufgewacht, noch etwas vor mich hingedöst und um kurz nach sieben schließlich aufgestanden. Der Kater hatte brav gewartet. In der Nachbarschaft waren wir wie eigentlich immer fast die ersten, nur die Brasilianer von schräg gegenüber waren dieses Mal schon auf. Draußen trübes Nieselwetter. (Nur vier Grad weniger und das alles wäre Schnee…) Aber mit viel Tee (kein komischer Kräutertee mehr…) ging das schon.
Ausführlicher Morgen mit Toastbrot und O-Saft, dazu angebratener, scharf gewürzter Naturtofu – wir hatten am Tag davor festgestellt, dass ein Tofu abgelaufen war und verbraucht werden musste. Nicht so ganz unser klassisches Frühstück, aber sehr lecker.
Nach dem Frühstück bald unter die Dusche, den Kreislauf ein bisschen aufwecken, und dann verbrachte ich den restlichen Vormittag mit Buch am Esstisch, im Hängesessel oder auf dem Sofa. Es ist einfach super, wenn ich die Konzentration habe, ein paar Stunden am Stück durchzulesen! War sehr entspannend.
Zum Mittagessen hatten wir die restliche Pastete mit etwas Salsa Verde, allerdings keine Ofenkartoffeln mehr, wir machten also als Beilage einen Rotkrautsalat. Der war sehr lecker, die Pastete wie am Vortag auch okay, aber nicht überragend. Aber ging schon. Ein Espresso danach, und dazu – statt Schokolade sozusagen – ein bisschen vom Mandeleierlikör. Etwas untypisch so am Nachmittag, aber wenn nicht an Weihnachten, wann dann?
Der Liebste fegte dann einmal durchs Haus (in der Vorwoche hatte ich nur das Obergeschoss geputzt, und es ist UNFASSBAR, wie wahnsinnig viele Katzenhaare dieses Tier innerhalb von wenigen Tagen in der Wohnung verteilt), ich sortierte währenddessen die Schmutzwäsche und ließ eine Maschine laufen. Weihnachten hin oder her, das Haus hält sich nicht von allein. Außerdem buchte ich ein Auto für den kommenden Familienbesuch (also wir besuchen): Gar nicht so einfach, es war fast alles ausgebucht. Aber wir bekamen noch eins, wenn auch nicht gerade das Wunschmodell (ein Opel Corsa – schon okay). Wir hatten eigentlich mit dem Zug fahren wollen, uns nach etwas Überlegen jetzt aber für das Auto entschieden, einfach zur maximalen Kontaktvermeidung. Ich kann nicht abschätzen, wie voll die Züge sind, und ich fände einen Risikokontakt im Zug einfach unnötig und sehr ärgerlich.
Gegen vier beschlossen wir, noch im (schwindenden) Tageslicht einen Spaziergang zu machen: Richtung Oststadt einmal um den Berg. Es war etwas kälter als am Tag davor, trotzdem wieder einige Leute unterwegs. Ein richtig schöner Spaziergang, bei dem wir uns lang unterhalten konnten über alles, was so passiert im näheren und weiteren Familienkreis (und es passiert ja immer etwas). Auf dem Rückweg begann es richtig zu regnen und wir waren froh, um zwanzig vor sechs wieder daheim zu sein (waren allerdings beide wasserdicht verpackt).
Daheim ging ich erst einmal ins Schlafzimmer auf die Yogamatte. Als ich auf mein YouTube-Konto zu Adrienes Videos ging, stellte ich fest, dass ich beim Üben in den letzten Wochen den Tag 20 übersprungen haben muss, das Video 20 war noch nicht abgespielt worden. Praktischerweise waren aber die Tage 20 und 26 mit 14 bzw. 16 Minuten sehr kurze Videos. Ich machte also beide direkt hintereinander – nicht ganz im Sinne der Erfinderin, aber es passte sehr gut: Der Tag 20 (Pause) bestand fast nur aus Atemübungen und wäre mir für sich genommen zu wenig gewesen, der Tag 26 (Expand) schloss sich daran gut an (und war ganz schön anstrengend). So gegen halb sieben war ich fertig und ziemlich zufrieden.
Eigentlich hatte ich dann noch geplant, richtig gründlich durchs Haus zu putzen, aber wir verschoben das „richtige“ Putzen noch einmal, das hätte sonst den größeren Teil des Abends ausgefüllt und darauf hatten wir keine Lust. Stattdessen hängte der Liebste die durchgelaufene Wäsche auf und ich kochte: Spaghetti mit einer Puttanescasoße (Passata, Kapern, Oliven, Petersilie, Brokkoli), einfach und sehr lecker. Als Nachtisch ein Quark mit Banane und Hanfsamen (sowohl Quark als auch Bananen mussten dringend verbraucht werden), danach noch „zum Knabbern“ ein paar rohe Karotten und Kohlrabi. Statt Chips. Und dann nach einer halben Stunde trotzdem Chips. Dazu Tierarztdoku und Buch und früh ins Bett… Es war am Ende überhaupt gar kein schlechtes Weihnachten, so trotz allem.