Dafür, dass es die letzte Nacht vor dem Arbeitsstart war, ganz ok geschlafen, viel Quatsch geträumt. Wir waren beide noch nicht so ganz wach beim Weckerklingeln, aber so richtig kaputt auch nicht. Man muss ja mit den kleinen Schritten zufrieden sein. Wir starteten auf jeden Fall mit Tee und Zeitung, in der der Liebste die Gewinner des Weihnachtsrätsels entdeckte: Etwas mehr als 800 hatten die richtigen Lösungen gefunden, die Chancen waren also nicht so schlecht. Ich hatte alle Lösungen richtig (das wusste ich schon), war aber nicht unter den ausgelosten Gewinnern. Bei den Gewinnern auffällig viele mit „altmodischen“ Namen, vermutlich war der Altersdurchschnitt der Einsendenden relativ hoch, lol. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Müsli zum Frühstück, ausführliche Dusche, dann ging der Liebste aus dem Haus und ich an den Schreibtisch: zurück im Arbeitsalltag.
Ziemlich, sehr, ganz schön doof ist es, so ganz allein im Haus zu arbeiten, vor allem wenn man dann kaum Meetings hat – nicht dass ich gern viele Meetings gehabt hätte. Auf jeden Fall verbrachte ich den Vormittag damit, meine E-Mails und Chat-Nachrichten durchzuarbeiten, es war doch trotz Feiertag und Ferien und allem einiges aufgelaufen. Um zwölf ging ich schon in die Mittagspause, las etwas Zeitung, dann Buch und machte mir das restliche Linsendhal warm. Gut, aber ein bisschen wenig, deshalb danach noch einen halben (so vernünftig!) Becher Griespudding. Der Kater im Übrigen bemühte sich nach Kräften mir zu vermitteln, dass ich gar nicht allein wäre, und kam so ungefähr jede halbe Stunde miauend vorbei. Irgendwann schickte ich ihn in den Garten.
Um kurz vor eins ging ich wieder hoch, weil ich um eins ein Meeting mit einer Kollegin hatte. Sie hatte mich allerdings schon angeschrieben: Ihr Sohn war krank, sie vermutete (aufgrund der Symptome/Gemengelage) Covid, sie war auf dem Weg zum Kinderarzt und würde vermutlich dann in Quarantäne müssen, ob das Meeting sinnvoll sei? Das Meeting war zwar natürlich online geplant, es wäre aber als Vorbereitung für eine Prüfungsmitarbeit gedacht gewesen, und da unsere Prüfungen ja in Präsenz sind und sie dann voraussichtlich sowieso in Quarantäne sein wird… ich sah das genauso und sagte ihr ab (selbst ohne Covid würde sie ja vielleicht gern bei ihrem kranken Kind daheim bleiben, dachte ich mir). Zwei Stunden später die Nachricht: Test beim Kind positiv, also definitiv Quarantäne und so weiter. Sie selbst hatte letztes Jahr schon Covid und bleibt hoffentlich verschont. Doof alles.
Davon abgesehen bearbeitete ich die restlichen Anfragen, machte einige Beratungstermine aus, telefonierte mit einem Kunden (immer ein bisschen schwierig im Home Office, aber ich ließ mir seine Nummer geben und rief ihn dann an), hatte noch eine Beratung um fünf und war mit allem Drum und Dran um sechs endgültig fertig. Ganz guter erster „richtiger“ Arbeitstag nach dem Urlaub.
Der Liebste war um fünf schon heimgekommen, hatte sich noch etwas mit der Lichtwecker-Elektronik beschäftigt und ein großes Programmierproblem beseitigt, hurra! …prompt hängte sich daraufhin sein Laptop auf, brachte bedrohliche Warnungen im Sinn von „schwerer Systemfehler! Möchten Sie Microsoft informieren?“ und ähnliche Dinge und sogar ein 🙁 groß vor blauem Hintergrund, das hatte ich tatsächlich noch nie gesehen. Er ließ den Laptop erst einmal ruhen und machte sich ans Kochen, während ich meinen Laptop hochfuhr und in meine (privaten) Mails ging: Korrekturlesen für eine Mail, die der jüngste Neffe, der gerade in einer Bewerbungsphase ist, an eine Firma schicken wollte.
Der Liebste kam dann irgendwann auch dazu und wir schrieben die Mail noch ein bisschen um (und googelten dabei erst einmal überhaupt den Ausbildungsberuf – nie gehört, ist aber auch in der Schweiz – und die Firma, ziemlich groß). Ich bin in dem Bereich nicht wirklich Expertin (der Liebste schon eher, er hatte schon immer viel mit Bewerbungsanschreiben und Vorstellungsgesprächen und so zu tun), aber ein bisschen eine Idee hatte ich schon, wie man das vielleicht besser formulieren könnte. Dann eine Threems an die Schwester, die dem Neffen Bescheid sagte, der daraufhin anrief und mit dem Liebsten noch etwas telefonierte. Mal sehen, was es gebracht hat und wie sich das entwickelt. Ich verstehe den modernen Arbeitsmarkt ja nicht mehr so richtig (weiß nicht, wer das überhaupt tut) und bin froh, dass ich nicht Teil von… ach Moment, ich bin ja doch Teil davon. Mist.
Auf jeden Fall Abendessen, mal wieder sehr leckere Soljanka. Den Nachtisch ließen wir weg, wir braven Menschen, und schauten zunächst zwei Folgen The Queen’s Gambit (da versuchte ich nebenher etwas zu lesen, was sich aber schwierig gestaltete, meine Augen sind mittlerweile zu schlecht, nerv) und dann noch anderthalb Folgen Raumstation – sehr spannend, aber irgendwann fielen uns einfach die Augen zu an diesem relativ normalen, gefühlt vollen ersten Post-Urlaubstag.