Wecker läuft, Mixer läuft – Sonntag 30.1.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Unruhige Nacht mit vielen anstrengenden Gedanken. Das Aufwachen lief quasi auf die Minute so ab wie am Vortag mit einem Kater, der uns um 7:07 Uhr weckte, und einem Lichtwecker, der ab 7:10 Uhr seine Lightshow abspielte. Das Licht erinnert unangenehm an kalte Laborbeleuchtung, der Liebste schlug vor, den Blauanteil noch runterzufahren und den Rotanteil zu erhöhen („wie so ne Puffbeleuchtung“ war sein Kommentar, naja). Ansonsten muss man sich eben zur Seite drehen, wenn man nicht vom Licht geblendet werden möchte, aber das wollte er auch noch nachbessern, so zumindest die Versprechung. Aber ich will nicht meckern: Er funktioniert, und er ist ein unglaubliches Schmuckstück geworden. Das Design ist einfach klasse, und der alte Eichenholzwürfel ist darin verbaut, als ob er dafür gemacht worden wäre. Es hätte meinem Bruder sicher gefallen.

Das ist das gute Stück.

Als wir runterkamen, kletterte der Kater einmal für acht Sekunden auf die untere Stufe des Kratzbaums, wenn der Gewöhnungsprozess so weitergeht, liegt er in einem Dreivierteljahr oben. Vorausgesetzt, wir verschieben das Ding nicht mehr, was allerdings blöd wäre, momentan steht es nämlich vor dem Kochbuchregal mitten im Raum. Ich frage mich, ob andere Katzen auch so unglaubliche Berührungsängste vor allem Unbekannten haben. Eigentlich wollten wir irgendwann demnächst das Sofa austauschen oder zumindest frisch beziehen, das wird lustig.
Auf jeden Fall dann Tee, Kaffee und englisches Frühstück, und dann passierte den restlichen Vormittag über nicht mehr viel, außer dass ich mich mit Lesen beschäftigte und der Liebste wie versprochen am Lichtwecker noch ein bisschen herumbastelte und tatsächlich die Helligkeit anpasste.

Gegen eins machte ich uns das Mittagessen warm: Die zweite Hälfte Pizza, wir haben ja überhaupt das erste Mal unsere Pizza nicht komplett gegessen, sondern einen Teil zum Aufwärmen aufgehoben. Mir fiel dann allerdings ein, warum wir das bisher nicht gemacht haben: Pizza eignet sich nämlich zum Aufwärmen eigentlich gar nicht so gut. Also sie war schon… okay, aber der Teig war an einer Seite zu trocken und an der anderen matschig, und… wenn man die frische Pizza damit vergleicht, verliert das schon ziemlich. Aber egal, satt, wir gingen mit etwas Espresso aufs Sofa.

Am Nachmittag beschäftigte der Liebste sich dann mit unserem Mixer (ich war den Tag über erstaunlich unproduktiv und war vor allem mit Twitter, lesen und Gedöns beschäftigt). Es ist nämlich so, dass nach etwas Wartezeit sowohl PayPal als auch der niederländische Lieferant taten, was sie sollten, nämlich Geld transferieren beziehungsweise Ersatzteil schicken. Der Liebste baute also den KitchenAid größtenteils auseinander (mit diversen YouTube-Tutorials als Hilfe), reinigte diverse Dinge, setzte das Ersatzteil ein und baute ihn wieder zusammen. Was sich hier in einem Satz schreibt, dauerte den Großteil des Nachmittags, von mir wohlwollend begleitet und kommentiert (Hilfe wollte er keine, ich hätte ihm natürlich definitiv zur Seite gestanden). Auf jeden Fall läuft der Mixer jetzt wieder rund, schließt richtig, es schmort nichts mehr (der angeschmorte Ring ist auch entfernt) und wir werden wohl vorerst kein Geld für einen neuen Mixer ausgeben.

Der Kater hatte den Nachmittag mit mir auf dem Sofa verbracht. Gegen fünf wurde er von mir gefüttert, und anschließend nahm der Liebste erst die Spielangel (ein bisschen Interesse) und schließlich zwei Snackstangen (deutlich mehr Interesse) und verteilte die Teilchen auf dem Kratzbaum. Der Kater hat auf jeden Fall keine Berührungsängste, er benutzte die Kratzflächen gleich und kletterte auch hoch, um sich die Snacks zu holen. Nur ablegen wollte er sich nicht, aber das wird schon. Einen endgültigen Platz haben wir jetzt auch eingeplant, dazu muss nur eine Yucca weichen (die uns aber sowieso so langsam über den Kopf wächst).

Gegen fünf kümmerten wir uns um die Schmutzwäsche und gingen duschen. Das Putzen wurde in einem stillschweigenden Blickwechsel auf den nächsten Tag verschoben. Eigentlich wäre ich gern noch ein bisschen rausgegangen, aber irgendwie war es dann plötzlich (mit Wäsche ab- und aufhängen und sortieren und…) doch recht spät. Also gemeinsames Kochen, das mittlerweile altbewährte Bosh-Seaside Pie-Rezept. So wurde auch gleich noch der letzte Rosé aus dem Kühlschrank leer (eigentlich gehört Weißwein rein, aber Rosé ging auch).
Während der Auflauf im Ofen war, bügelte der Liebste ein bisschen und ich machte den Wochenplan, und dann war das Essen fertig (so lecker) und es war Abend und wir schauten die endgültig allerletzten Folgen der nordischen Tierärzte an, bevor wir früh nach oben gingen, Lichtwecker bewundern und etwas Zeit für uns und früh ins Bett, fit machen für die neue Woche.