Ziemlich viel wachgelegen in der Nacht und so vor mich hingedacht, es gibt ja zurzeit genug Anlass dazu. Dann eingeschlafen und einen merkwürdigen Traum gehabt – als der Lichtwecker anging, war ich ziemlich kaputt. Außerdem laufende Nase und kratzender Hals, was ich auf die steigende Pollenbelastung schiebe (aber ein Schnelltest war sowieso mal wieder an der Reihe – der war dann negativ, hurra). Außerdem knurrte mir der Magen, was für den frühen Morgen ungewöhnlich war, aber man merkt, dass wir uns abends nicht mehr so überessen. Der Liebste machte auf jeden Fall ein Müsli, dann eine Blitzdusche und Yogakurs ab acht. (Frühstück vor dem Yoga ist eigentlich gar nicht optimal, aber bis nach neun hätte ich nicht warten wollen.)
Guter Kurs, alles ging prima, quasi keine Schmerzen, sehr zufrieden. (Also wirklich SEHR zufrieden.) Direkt danach holte ich mir einen Tee und arbeitete los, ich hatte Termine ab halb zehn eingetragen. Da diese aber nicht gebucht worden waren, hatte ich einen relativ entspannten Vormittag: viel administrative Arbeit, viel Kommunikation, einige Korrekturen.
Um kurz vor zwölf rief ich bei der Stadtverwaltung an: Ich hatte an eine Person dort letzte Woche eine Mail geschickt, aber keine Antwort bekommen, und da meine Mailadresse wohl gelegentlich rausgespamt wird, wollte ich sichergehen, dass die Mail angekommen war. Ich probierte also die Durchwahl, die die Person in ihrer ersten Mail angegeben hatte: Es ging jemand ans Telefon, die keine Ahnung hatte, von wem ich sprach (und den Namen auch nicht im Mitarbeiterverzeichnis fand). Ich solle es im übergeordneten Büro versuchen. Ich versuchte es im übergeordneten Büro, die Person dort am Telefon: ach ja, Person XY ist theoretisch unserem Büro zugeordnet, sitzt aber woanders, ihre Durchwahl ist (…die erste Nummer). Immerhin musste sie selbst ein bisschen lachen, als ich erklärte, dass unter dieser Nummer nur die große Verwirrung herrschte (überhaupt waren alle sehr nett). Sie versprach, die schwer zu fassende Person intern zu erreichen und ihr auszurichten, sich bei mir bitte zu melden. …nun ja, und darauf wartete ich dann, denn eine Antwort hatte ich für den Rest des Tages nicht. Aber immerhin mit ein paar netten Sachbearbeiterinnen geredet.
Bei der Gelegenheit schaute ich mir übrigens mal die Seite mit den Stellenausschreibungen der Stadt an, und… kann es sein, dass wir einen massiven Erzieher:innen-Mangel haben? Vergesst die Ingenieur:innen, offensichtlich sind es die Kitas und Grundschulen, an denen das große Problem herrscht? Wäre das meine Qualifikation gewesen (ist es nicht, noch nicht einmal irgendwie ansatzweise), hätte ich mehr oder weniger die freie Auswahl gehabt, zumindest auf dem Papier. Dass dort so ein Mangel herrscht, war mir vorher auch nicht so richtig klar (ist halt nicht mein Bereich). Ich frage mich, wie die Arbeitskonditionen dort sind: Angebot und Nachfrage und so, wenn die Nachfrage so gering ist, muss man vielleicht das Arbeitsangebot verbessern? Aber vermutlich denken städtische Einrichtungen so nicht.
Zur Mittagspause die zweite Hälfte der Lauchquiche (eigentlich das vierte Sechstel, die letzten zwei Stücke froren wir ein), als Nachtisch eine halbe Grapefruit. Der Liebste war auch im Home Office, wir machten also eine schöne lange Mittagspause zusammen, dann arbeitete er weiter und ich dehnte die Pause noch ein bisschen aus, um drei war ich wieder am Schreibtisch.
Der Nachmittag stand in erster Linie im Zeichen der Unterrichtsvorbereitung. Außerdem ein wenig Threema-Chat mit meiner Schwester: Im Familienkreis gibt es leider eine Person, die schon zu Beginn der Pandemie verschwörungstheoretische Tendenzen zeigte und dann so richtig in Richtung Querdenker abdriftete – und jetzt, no surprise, sich als Telegram- und RT-gefütterter Putinversteher äußert. Sehr traurig das alles. Immerhin brachte mich das dazu, mir ein paar Informationen zur Historie des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland anzusehen. Das ist jetzt kaum ein Geheimtipp, aber trotzdem: Die Videos von Mr. Wissen2Go sind richtig gut. Wer sie noch nicht kennt…
Um sechs noch ein Einzelunterricht bis sieben, wieder gut (einfach ein sehr netter Mensch), dann schloss ich meine letzten Sachen ab und machte Feierabend. Der Liebste war in der Küche und schon fast fertig mit Kochen. Das Rezept nannte sich „Eight Treasures Chinese Fried Rice“ und war eigentlich in einem alten VF&L-Heft im Kapitel „Chinese Takeaway under 30 Minutes“, und das stimmte wohl mehr oder weniger auch, aber trotzdem war es recht aufwendig (mehrere Komponenten zum Anbraten, Sauce im Wok eindicken lassen, rausholen, zusammenrühren…). Aber das Ergebnis: OMG. Das war mal echt lecker.
Zur Abendunterhaltung scrollte ich ein bisschen durch die diversen Mediatheken und entdeckte schließlich, dass es beim WDR ein paar neue Folgen Hunde verstehen gab. Das beschäftigte uns dann den restlichen Abend: zwar unerzogene, aber sehr niedliche Hunde und außerdem: Probleme anderer Leute, sehr entspannend.