Putzeimer, Bretter, Bären – Montag 21.3.2022

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Mit nicht sonderlich guter Laune aufgewacht, obwohl weder ein langer Tag wartete noch der Rücken schmerzte noch sonst etwas. Das nervte mich fast selbst ein bisschen. Andererseits: Keine negativen Dinge, die warteten, aber auch nichts, was wirklich Vorfreude machte. Ich beschloss mir für den Tag etwas Positives vorzunehmen. Das lief dann, Spoiler, auf Hausarbeit hinaus, aber der Tag war trotzdem ganz okay.

Da ich nicht gestresst anfangen wollte, startete ich langsam, machte uns zum Frühstück ein Müsli, dann ausführliches Frühstücken, Zeitung und eine lange Dusche. Der Liebste ging früh aus dem Haus, ich startete erst um halb zehn.
Den Vormittag verbrachte ich in erster Linie mit sehr vielen Mails (Beratungstermine, Nachfragen, Anmeldungen) und einer Besprechung mit zwei Kolleginnen. Einiges zu tun, was für einen Montag ja nicht schlecht ist. Ich arbeitete mich so durch und war um halb eins auf einem ganz guten Stand und bereit für die Pause.

Nach dem Mittagessen (zweite Hälfte Kartoffelpfanne, das Aufwärmen funktionierte in der Mikrowelle viel besser als gedacht) einen Blick in den Garten, wo über Nacht offensichtlich sämtliche Schlüsselblumen beschlossen hatten, dass es jetzt Zeit zu blühen wäre – an jeder Ecke tauchten plötzlich die gelben Blüten auf. Der Garten wird dadurch zu einem reinsten Minenfeld, weil man nirgendwo mehr laufen kann – will man aber auch gar nicht, man will nur dastehen und bewundern.
In der Pause schnappte ich mir auch Handy und Lautsprecher, hörte mich durch diverse Podcasts und putzte einmal das obere Stockwerk durch. Zwar etwas weniger gründlich als geplant (ich hatte eigentlich mal wieder die Bücherregale absaugen wollen), aber sauber genug und damit eine beträchtliche Launen-Steigerung. Gegen zwei arbeitete ich weiter.

Den Nachmittag über hatte ich ein paar Beratungstermine, ansonsten übliches Gedöns und Unterrichtsvorbereitung. Die Arbeitsbelastung ist momentan so, dass ich über den Tag ganz gut mit meinen Sachen hinkomme, ohne mich völlig gehetzt zu fühlen, eigentlich sehr gut, funktioniert aber wohl leider nur, wenn ich weniger unterrichte, als ich gern würde. Ein bisschen schade. Auf jeden Fall sagte mein Abendberatungstermin ab, ich arbeitete noch bis sechs, dann hatte ich alles soweit abgeschlossen, dass ich aufhören konnte. Sehr gut.

Der Liebste kam um kurz nach sechs nach Hause, als ich gerade bei der Abendessenvorbereitung war. Wir stellten uns gemeinsam in die Küche (alles herrichten, Gemüse schneiden, eine Portion weiße Bohnen im Dampfkochtopf kochen) und ließen dann das Kochen sein, stattdessen ein Trip zum Baumarkt. Der Liebste hatte ja die Holzbretter im Internet bestellt, weil es bei unserem benachbarten Baumarkt kein Holz und keinen Bestellservice und überhaupt gar kein Personal gab, und diese bestellten Bretter holten wir jetzt ab (die Bestellung war online, aber zum Abholen in einem anderen Baumarkt, wobei man es sich vermutlich auch hätte liefern lassen können, wie auch immer).
Da der Baumarkt ohne Auto quasi nicht zu erreichen ist (man kommt über einen Feld- und Waldweg mit dem Fahrrad hin, aber relativ kompliziert) und wir ja Bretter holen mussten, hatte der Liebste ein Auto gebucht (Opel Karl, eher ein schlechter Witz als ein Auto) und wir kämpften uns etwas durch den Abendverkehr. Dann war natürlich die Bestellung erst nicht im System, und der Baumarktmitarbeiter hatte die Maske am Kinn hängen, und ich musste wieder viel beruhigende Atemarbeit durchführen, aber schließlich hatten wir die Bretter und waren um halb acht daheim. Dort dann fertigkochen: Gemüse etwas anschwitzen, mit einer Dose Tomaten und Brühe ablöschen, köcheln lassen, in einem extra Topf zwei Portionen Farfalle: Fertig waren die Pasta e Fagioli.

Der Liebste hatte vor ein paar Tagen eine Tierdoku-Serie auf Netflix entdeckt, die er mir jetzt zeigte, mit dem passend einfachen Titel Tiere. Ich war zuerst nicht so sicher (Wildtier-Dokus haben oft die Kapazität, mir das Herz zu brechen), aber wir sahen dann die Bären-Folge gemeinsam an. Ich will jetzt auf jeden Fall einen kleinen Schwarzbären für daheim. Der Liebste ist aber noch dagegen.