Kaum ist man einen Sonntag mit ein wenig Malerarbeiten beschäftigt, schon kann man sich am Montag quasi nicht mehr bewegen, unglaublich. Mir tat buchstäblich jeder Muskel weh und das eine oder andere Gelenk noch dazu. Allerdings war es mal eine angenehme Abwechslung, durch Muskelkater Schmerzen zu haben anstatt wegen diverser Zipperlein.
Ich konnte den Kater im Garten herumschnüffeln sehen, als ich im (erstaunlich hellen und schön gleichmäßig weiß getrockneten) Schlafzimmer die Fensterläden aufmachte. Also ging ich nach ihm schauen und stand ein bisschen Wache, während er die Gelegenheit nutzte und unter einen Busch pinkelte. Die Nachbarskatze sah ich einen Garten weiter auch herumlaufen. Unser Kater war immer noch sehr aufgeregt, galoppierte links und rechts durch den Garten und den Kohleweg rauf und runter. Schließlich kam er aber mit rein und ließ sich füttern, danach verzog er sich in Beobachterposition auf die Fensterbank.
Wir starteten den Tag ruhig mit Müsli und Tee, der Liebste ging auf Viertel nach acht. Ich hatte da schon den Rechner laufen, weil ich sehen wollte, ob jemand von den Kolleg:innen krank geworden war (Krankheitsvertretung). War aber nicht so, also beantwortete ich ein paar Mails und ging dann duschen. Ab neun war ich „richtig“ am Schreibtisch.
Den Vormittag über hatte ich ein paar administrative Sachen und Korrekturen zu machen, die Zeitabrechnung für März, Mail-Gedöns. Um Viertel vor zwölf machte ich schon Mittagspause: Der Wochenplan für diese Woche fehlte noch, außerdem hatte ich Hunger (zweite Hälfte Kartoffelgratin, immer noch sehr gut, nur etwas wenig).
Um kurz vor halb eins arbeitete ich schon weiter: Am Nachmittag wartete ein Beratungsmarathon auf mich. Ich hatte den ersten Beratungstermin um halb eins (eine ehemalige Kursteilnehmerin von mir, sehr nett), anschließend unterbrach ich das Arbeiten noch einmal kurz für zwanzig Minuten Yoga. (Schon praktisch, wenn die Yogamatte und Jogginghose direkt nebenan sind.)
Dann zwei weitere Beratungstermine mit zwei sehr netten Frauen aus der Ukraine, ein längeres Meeting mit meinem Kollegen, bei dem ich ihm von dem Katastrophenabend am Freitag erzählte (es hatte wohl wirklich am Programm gelegen, er notierte sich alles und schaut mal, was man flicken kann), und schließlich die letzte Beratung. Danach noch einiges an administrativen Sachen, ich googelte, ob Nordmazedonien mittlerweile in der EU ist (noch nicht, Beitrittsverhandlungen laufen, ein bisschen doof für Überweisungen und so), und um Viertel vor sechs war ich fertig. Puh.
Der Liebste war um zwei schon heimgekommen, wir hatten uns aber nur kurz zugewinkt, weil er direkt Onlinemeetings hatte. Also kurze Begrüßung, dann gingen wir gemeinsam in den Baumarkt, schließlich war uns ja beim Streichen die Farbe ausgegangen. Mit einem frischen Eimer und zwei neuen Walzen kamen wir wieder zurück und teilten uns daheim auf: Ich kümmerte mich ums Kochen, der Liebste strich die Decke im Bad zu Ende und schaute nach zwei Stellen im Schlafzimmer, an denen die dunkle Wand durch den Anstrich durchschimmerte oder die wir vergessen hatten. Um halb acht war er fertig und das Ergebnis war echt supergut geworden. Hihi.
Restlicher Abend: Essen (Minestrone), ein bisschen Quatschen über uns und die politische Lage und das Gefühl des hilflosen Dazwischenhängens, keine Nachrichten, stattdessen Netflix: zwei Folgen Tierdoku (Animal heißt sie im englischen Original). Großkatzen und Beuteltiere. Wie angefasst ich von allem war, merkte ich daran, dass mich die ganzen Jagdaufnahmen ziemlich mitnahmen (das bleibt bei einer Doku über Großkatzen nicht aus), und am schlimmsten: Eine Herde Kängurus flüchtet vor einem Rudel Dingos, einem Muttertier fällt dabei im vollen Galopp ihr Jungtier aus dem Beutel. Und das wird natürlich sofort von den Dingos weggetragen. Herzzerreißend.
Ich weiß nicht, ob ich nicht einfach zu weich bin für bewegte Bilder. Vielleicht sollte ich es mal mit Zeichentrick versuchen oder so.