Tranig – Dienstag 12.4.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Nachdem ich am Abend davor etwas Ballast losgeworden war, schlief ich recht gut und wachte am Morgen gut auf, allerdings mit ziemlich verspannten Schultern. Trotzdem die Aussicht auf einen ruhigen Tag, ich war gelassen. Der Kater kam für einen Sekundenbruchteil rein, um in Windeseile wieder auf dem Balkon zu verschwinden – nach dem Zwischentief am Wochenende ist ja wieder blauer Himmel und der Kater ist quasi durchgehend draußen. Vielleicht schließe ich mich ihm die Tage mal an.

Der Liebste machte uns ein Müsli, dann ein geruhsamer Morgen, weil er erst etwas später los musste – ich wollte eigentlich Yoga machen, aber irgendwie verging die Zeit zu schnell und ich war so träge und überhaupt braucht ja alles immer genau so viel länger, wie man mehr Zeit hat, bis die übrige Zeit wieder verschwunden ist. Hm. Auf jeden Fall um neun am Schreibtisch.
Am Vormittag ein bisschen administrative Arbeit, und um 10:53 hatte ich es tatsächlich geschafft: Meine komplette Inbox war leer. Ich war so zufrieden, ich machte gleich ein Foto davon und schickte es dem Liebsten. Es hielt allerdings nur 12 Minuten, lol. Dann auf jeden Fall ein längeres Meeting – um Viertel nach eins machte ich Mittagspause.

Quizfrage: Wo passt das E?

Zum Mittagessen hatten wir nichts vom Vortag übrig (der Liebste hatte sich ein Vesper mitgenommen), deshalb machte ich mir eine schnelle Linsensuppe mit einer halben Packung Suppengemüse und einer Handvoll Nudeln. Früher (also noch vor Wochenplan-Zeiten) hatte ich das ziemlich häufig gemacht, irgendwann war mir der immer gleiche Nudelsuppen-Geschmack auf die Nerven gegangen. Jetzt war es mal wieder ganz okay.
Ich war unglaublich müde, am liebsten hätte ich mich für eine Stunde aufs Sofa gelegt und geschlafen – ich ging auch aufs Sofa und ärgerte mich ein bisschen mit dem Wordle des Tages herum, dem österreichischen Wördl, um genau zu sein – da gab es nämlich an diesem Tag einen Fehler. Ich probierte es mehrfach im Anonymus-Modus, und das Ende vom Lied war, dass ein Wort mit 6 Buchstaben hinterlegt war. Das außerdem nicht existiert. Super. (Das englische Wordle hatte ich dafür in vier Versuchen ohne Hilfe.)

Auf jeden Fall lag ich auf dem Sofa, der Kater legte sich schnurrend neben mich, mir fielen die Augen zu, da fiel mir ein, dass ein Kollege eigentlich mit mir hatte sprechen wollen. Also flitzte ich ins Arbeitszimmer und entdeckte dort vier Nachrichten und zwei entgangene Teams-Calls, haha. (Die letzte Nachricht war ein „ich wär dann soweit.“)
Ein kurzer Rückruf von mir, wir waren in fünf Minuten fertig. Den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit etwas Unterrichtsvorbereitung und Gedöns und schließlich einem Einzelunterricht am Abend. Um zwanzig vor sieben machte ich Feierabend.

Als erstes ging ich mit dem Kater eine Runde in den Garten (tagsüber sehr warm, Pulli-Wetter – am Abend wurde es schon wieder ziemlich kühl, aber Frosttemperaturen hat es wohl keine mehr),  wieder zurück zum Katerfüttern und eine Tasse Lady Grey für mich. Dann kam der Liebste und wir machten uns, Lage-Podcast-begleitet, ans gemeinsame Kochen.
Ich hatte beim Bio-Bauernhof, der auch unsere Gemüsekiste bringt, ein Eimerchen rohes Sauerkraut bestellt, für den Abend hatten wir Sauerkraut und gebratenen Räuchertofu mit Kartoffelbrei geplant. Das bereute ich allerdings ein bisschen, als ich den Krauteimer aufmachte: Das Zeug stank gotteserbärmlich nach Pups und Kuhstall und keine Ahnung. Und geschmacklich fand ich es auch nicht sooo lecker, klar sauer und gesund und so, aber ich war nicht so angetan davon. (Der Liebste mochte es.) Der Kartoffelbrei dagegen: Absolut wunderbar.

Wir schauten zum Essen bei den queeren Jungs vorbei, ich lag faul auf dem Sofa herum und stellte fest, dass ich mich den ganzen Tag noch gar nicht bewegt hatte und ich damit, obwohl es keine sehr üppigen drei Mahlzeiten gewesen waren (naja – der Kartoffelbrei schon), vermutlich mehr Kalorien gefuttert hatte, als ich benötigte. Und wie gesagt, keine Bewegung, die Schultern taten immer noch weh und mittlerweile hatte ich auch leichtes Kopfweh. Und als die queeren Jungs dann einen leicht tranigen jungen Mann zum Workout überredeten, ließ ich mich anstecken und setzte mich zum Strampeln auf den Heimtrainer. Nur 20 Minuten, aber definitiv besser als nichts.