(Hier übliche Beschwerden einfügen wegen Feiertagen, die auf Sonntage fallen)
Um fünf wachte ich einmal kurz auf, schlief aber wieder gut ein, obwohl ich kurz darüber nachdachte, aufzustehen und eine Stunde zu arbeiten. Ließ es dann aber doch bleiben und stand erst um zehn nach sieben auf, als der Liebste auch wach wurde. Ausgeschlafen.
Wir hatten für den Tag keine großen Pläne, und ich merkte, dass die anstrengende vergangene Woche (und die Aussicht auf wieder eine sehr volle nächste Woche) bei mir dazu führte, dass mein Disziplin-Speicher leer war, ich brauchte dringend einen Tag „Rumhängen“. Darauf lief es auch im Großen und Ganzen heraus. Und da es grau und bedeckt war, zog es mich nicht nach Draußen.
Der Liebste machte uns ein englisches Frühstück, dann verbrachten wir den Vormittag mehr oder weniger am Esstisch, nur unterbrochen von zwei Maschinen Wäsche (auch vom Liebsten versorgt). Ansonsten viel Internet: Einige Blogs, einige Artikel, viel auf Twitter. Nicht gerade das, was einem lang anhaltende süße Erinnerungen fürs Alter verschafft, aber irgendwie ging nicht mehr. Ich spielte immer noch mit dem Gedanken, für eine Stunde ins Arbeitszimmer zu gehen, um etwas den Druck aus dem Montag zu nehmen, aber auch dazu konnte ich mich nicht aufraffen, irgendwann entschied ich mich bewusst dagegen (war gut so).
Stattdessen stolperte ich über eine Art Juror:innen-Special von Let’s Dance, auf RTL frei verfügbar, und schaute mir das für den Rest des Vormittags an. Ich hatte früher (sehr viel früher, so vor elf, zwölf Jahren) Let’s Dance in seinen Anfängen ganz gern angeschaut und auch diese Sonderfolge (so eine Art Best Of) machte mir Spaß. Nur dass ich original keinen einzigen der „Promis“ kannte, ausgenommen mal Ingolf Lück. Ich bekam aber auch ziemlich deutlich das Gefühl, dass man aufs Kennen auch ganz gut verzichten konnte.
Zum Mittagessen machte ich uns eine frische Portion Spaghetti mit der restlichen Pastasauce (Bohnen-„Bolognese“), ziemlich viel. Was uns aber nicht von einem Nachtisch abhielt: Wir hatten am Samstag das erste Mal frische regionale Erdbeeren gesehen. Also Premiere für dieses Jahr: Erdbeeren mit Schlagsahne. Es war ordentlich viel, am Ende wurden es zwei Schüsseln pro Kopf – sehr lecker, aber mir war fast etwas schlecht danach. Da ich mich aber nicht weiter bewegen wollte, war das nicht so schlimm.
Den Nachmittag verbrachte ich mehr oder weniger gleich wie den Vormittag damit, das Internet leerzulesen. Draußen war mittlerweile die Sonne rausgekommen und es wurde ziemlich warm, wir machten oben ein bisschen die Fenster auf. Der Liebste fegte einmal durchs Erdgeschoss und kümmerte sich um die letzte Maschine Wäsche. Irgendwann ging er dann hoch zum Rasieren und Duschen, und das war für mich das Signal, endlich auch etwas Produktives zu machen: Also ging ich auch hoch, duschen, Haare waschen, und dann putzte ich das obere Stockwerk.
Wir hatten letzte Woche das Putzen ja ausfallen lassen, deshalb machte ich es dieses Mal besonders gründlich, mit Bücherregalen absaugen und Pipapo. Außerdem hatten wir einen neuen Reiniger für Holzböden gekauft, den wir das erste Mal ausprobierten, unser alter Riemenfußboden im Haus zeigt nämlich mittlerweile deutliche Gebrauchsspuren. Und während das im Wohnzimmer eher edel nachgedunkelt aussieht, ist es im Schlafzimmer nicht ganz so schön. Ich versuchte mich also am Schrubben, und mit etwas Einbildung könnte man meinen, dass der Boden jetzt ein bisschen besser aussieht. Naja.
Dazu hörte ich auf jeden Fall das Coronavirus-Update, die letzte Sonderfolge mit zwei Psychologinnen zur Kommunikation in der Pandemie. Sehr interessant. Ich habe mir ja vorgenommen, mich nicht mehr darüber aufzuregen, was in Deutschland während der Coronapandemie alles falsch gelaufen ist, das Interview hat aber den Fokus darauf, Lehren daraus zu ziehen und zu überlegen, was man in der Zukunft besser machen könnte (die Pandemie ist noch nicht vorbei, die nächste Pandemie kommt, und – surprise – die sich vollziehende Klimakatastrophe benötigt ebenfalls dringend eine gute Krisenkommunikation).
Um ungefähr halb acht war ich fertig (wie gesagt sehr gründliches Putzen). Der Liebste hatte währenddessen schon gekocht, und während das Essen noch fertigköchelte, machte ich den Wochenplan für die kommende Woche. Dieses Mal ziemlich uninspiriert, es wird größtenteils bekannte Gerichte geben, was ja nichts Schlimmes ist. Aber auf jeden Fall einmal Spargel, den es jetzt nämlich auch wieder gibt. Hihi.
Dann Abendessen, ein Dhal mit gelben Linsen und Zucchini (sehr gut), dazu den restlichen Grünen Veltliner, es gab gerade noch ein Glas, und außerdem eine Folge queere Jungs. Wir sind in Staffel zwei angekommen, in Georgia. Mehr Bible Belt geht fast nicht (naja, vielleicht Texas), und bei aller Fröhlichkeit der Fab Five spürt man dennoch die beklemmende Atmosphäre. Aber sie kriegen auch hier einen positiven Spin hin, und das ist wirklich bewundernswert.