Irgendwann in der Nacht hatte ich mich ins untere Schlafzimmer verzogen, weil der Liebste nicht direkt schnarchte, aber irgendwie laut schlief, und ich mich unruhig hin und her drehte und nicht schlafen konnte. Unten ging es dann so einigermaßen. So richtig ausgeschlafen und fit fühlte ich mich aber trotzdem nicht, als ich um Viertel nach sechs aufwachte.
Der Liebste kümmerte sich dankenswerterweise um Kater, Tee und Müsli, während ich ein bisschen in Küche und Wohnzimmer aufräumte. Wenig Zeit am Morgen, aber ich machte mir einen Hotspot mit meinem Handy und konnte zumindest einmal morgens kurz online gehen. Dann schnelle Dusche und um Viertel vor neun aus dem Haus, der Liebste blieb daheim, um sich um den Internet-Kundendienst zu kümmern und dem Router die Hand zu halten (und mit seinem Handy per Hotspot von daheim aus zu arbeiten, das war zumindest der Plan).
Ab neun war ich im Büro, kümmerte mich um die Mails, holte mir eine Karaffe Leitungswasser (Plan für den Tag: mindestens mal die Karaffe leertrinken, das klappte auch) und hatte dann ab halb zehn einen Kurs. Prüfungsvorbereitung, neues Format, ich war ziemlich gefordert. Es funktionierte aber alles ganz okay – wenn auch anstrengend für mich und die Leute, die Prüfung ist sehr kleinteilig und inhaltlich recht komplex und man muss sich gut reindenken (und darf keinen Quatsch erzählen).
Um Viertel vor eins war der Kurs inklusive Nachbereitung vorbei und ich konnte eine halbe Stunde Mittagspause machen, die zweite Hälfte Sojagulasch mit Kartoffeln. Sehr deftiges, gutbürgerliches Essen, sehr lecker. Dazu einen Kaffee, eigentlich hätte ich einen Mittagsschlaf gebraucht. Draußen bewölkt, aber unangenehm warm und drückend. Mit offenem Fenster im Büro gab es einen leichten Durchzug, das half ein bisschen.
Der Nachmittag stand im Zeichen eines längeren Meetings, viele Grundlagen und Interna und deshalb nichts für den Blog, auf jeden Fall gab es ein paar interessante Diskussionen – die Wahrnehmungen von Entscheidungswegen und Hierarchien sind teilweise einfach sehr unterschiedlich. Ich machte mir eine ganze Latte an Notizen und sehe da in den nächsten Monaten noch einiges an Arbeit auf mich zukommen – lol, ausgerechnet im Mai/Juni, wo ich viel unterrichte (Mai) und wir viele Prüfungen haben (Juni).
Um halb vier war das Meeting zu Ende und ich beschäftigte mich für die nächste Zeit mit meinem Posteingang, ein paar administrativen Sachen und bereitete dann noch den Unterricht für den nächsten Tag vor. Das zog sich alles ein bisschen länger hin als gedacht (wann nicht), und um sechs war ich zwar noch nicht ganz fertig, beschloss aber trotzdem heimzugehen: Es sind zurzeit wahrlich genug lange Abende.
Der Liebste war daheim und hatte Neuigkeiten für mich: Morgens hatte er den Kundendienst telefonisch erreicht, einen neuen Termin für die Umstellung ausgemacht (leider erst in anderthalb Wochen!) und war daraufhin ins Büro gefahren. Abends hatte er dann ein bisschen zu basteln begonnen und schließlich sein Handy so mit der Fritzbox verbunden, dass es dauerhaft einen Hotspot zur Verfügung stellte. Dann hatte er noch (gegen Aufpreis, logischerweise) das Datenvolumen beim Handyprovider auf Flatrate umgestellt und jetzt haben wir wieder Internet daheim. Also theoretisch. Das ist vom Handyprovider zwar nicht als Dauerlösung erlaubt, aber zur Überbrückung für ein paar Tage geht es schon. Ob ich das fürs Arbeiten nutzen werde, denke ich eher nicht, aber man macht ja auch privat so einiges im Internet.
Ich freute mich erst einmal über die gute Botschaft und legte mich dann ein bisschen aufs Sofa. Ich war plötzlich, kaum war ich daheim und der Adrenalinspiegel vom Tag abgeklungen, völlig todmüde – am liebsten wäre ich auf der Stelle eingeschlafen. Stattdessen machte ich eine kurze Pause und schaute dann dem Liebsten beim Essenmachen zu (ein bisschen half ich auch mit). Passend zur Wärme gab es einen Nudelsalat mit dem restlichen Spargel, Feto, Erbsen und der restlichen Käsecreme (mit Kräutern und etwas Joghurt und Senf gestreckt). Lecker, allerdings war die Käsecreme mittlerweile sehr würzig durchgezogen und dadurch geschmacklich etwas zu dominant (wir hatten den ganzen Rest benutzt, ungefähr ein halbes Glas, das war wohl etwas zu viel, zumal die Creme ja schon eine ganze Weile im Kühlschrank stand).
Zum Essen testeten wir das Handy-WLAN: YouTube tat sich interessanterweise schwer, es dauerte lang, bis die Videos geladen und nicht mehr pixelig waren, aber Netflix funktionierte einwandfrei. Also queere Jungs am Abend, und da das Datenvolumen ein paralleles Instagram-Blättern nicht zuließ, hatten sie dann auch meine volle Aufmerksamkeit.